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Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 60
Autoren: Lucy Clark , Janice Lynn , Amy Andrews
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der Hoffnung festhielt, dass er sich vielleicht etwas aus ihr machte. Aber wenn es hart auf hart kam, würde Blake nicht um sie kämpfen. Warum sollte er? Er liebte sie nicht und hatte ihr nie einen Grund gegeben, etwas anderes zu denken. Auf lange Sicht war es für ihn leichter, wenn sie ging.
    Darby berührte seine Wange. Sie liebte das Gefühl der leichten Bartstoppeln. „Mach es für mich nicht noch schwerer, als es ohnehin schon ist, Blake.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, drückte einen Kuss auf seine Lippen und trat zurück. Ihr Blick landete auf etwas, das sie noch nicht eingepackt hatte. Ihr Herz.
    Sie nahm das Modell in die Hand, und Erinnerungen strömten auf sie ein. Alle mit Blake. Sie drehte sich um, lächelte durch ihre Tränen und hielt ihm das Herz hin.
    „Hier“, flüsterte sie. „Es scheint, als würde mein Herz nicht mit mir umziehen. Es hat sowieso immer dir gehört.“
    „Wo ist denn die hübsche Ärztin?“
    Stirnrunzelnd sah Blake Mr Hill an, und das nicht wegen des Geschwürs an seinem Bein. Zum Glück bildete sich jetzt rosa Granulationsgewebe, und es heilte langsam ab.
    „Sie ist weg.“
    Der Mann erwiderte seinen finsteren Blick einfach. „Für eine Ärztin war sie nicht schlecht. Ein angenehmer Anblick. Wohin ist sie gegangen?“
    Er brauchte keinen Mann in den Siebzigern, der ihm sagte, dass Darby ein erfreulicher Anblick war. Das wusste Blake.
    „Sie ist dahin zurückgezogen, wo sie herkommt.“ Klang er verbittert? Wahrscheinlich. So fühlte er sich auch. Darby fand heraus, dass sie schwanger war, und verließ ihn sofort. Sicher, er wusste nicht viel darüber, wie man als Familie war, aber sie hatte ihm nicht einmal eine Chance gegeben.
    „Und wo ist das?“, fragte der alte Mann.
    „Alabama“, antwortete Blake.
    „Und Sie mögen Alabama nicht?“
    „Es ist ein Bundesstaat.“
    „Und Elend ist eine Gemütsverfassung.“ Mr Hill winkte ab. „Warum sind Sie noch hier? Sie sollten ihr folgen.“
    „Niemand hat nach Ihrer Meinung gefragt.“
    „Das hätten Sie aber tun sollen. Mich gibt es schon eine Weile, und ich habe aus den Lebenserfahrungen gelernt. Das sollten Sie mal probieren.“
    „Ich habe auch aus Erfahrungen gelernt.“ Nämlich, dass er sich nur auf sich selbst verlassen sollte. Er war ein Narr gewesen, nach dem Studium in Knoxville zu bleiben.
    „Gar nichts haben Sie, sonst würden Sie jetzt ihr Bein streicheln statt meines.“
    Abrupt ließ Blake die Wade des Mannes los. Mr Hill hatte nicht ganz unrecht. Allerdings hatte er das Bein nicht gestreichelt, er hatte den feuchten Verband mit einem elastischen Schutzverband bedeckt, damit Mr Hills Kleidung keine Flecken bekam.
    „Sie wissen ja nicht, wovon Sie reden.“
    „Wenn mir das Herz einer hübschen jungen Frau gehören würde, wäre ich bei ihr.“
    Aber Darbys Herz gehörte ihm nicht.
    Nun, eigentlich schon, aber es war aus Plastik.
    Blake erstarrte. Siedend heiß fielen ihm ihre Worte ein, und endlich verstand er.
    Darby hatte ihm ihr Herz gegeben, gesagt, dass es ihm gehörte.
    Sie liebte ihn.
    Und er war zu blind gewesen, um es zu erkennen.
    Wie auch, wenn er zu blind gewesen war, um seine eigenen Gefühle für Darby zu sehen?
    In Alabama hatte er erkannt, dass er sie wollte, sie immer gewollt hatte, aber statt danach zu handeln, war er verängstigt weggelaufen. Und dabei hatte er sie verloren.
    Blake legte das Stethoskop beiseite und starrte seinen Patienten an. „Sie sind ein weiser Mann, Nathan Hill.“
    Der Mann lächelte sein zahnloses Lächeln. „Sieht so aus, als würden Sie auch klüger werden.“
    „Sieht so aus. Hoffen wir, dass es noch nicht zu spät ist.“
    „Ich kann einfach nicht glauben, dass du wirklich zu Hause bist.“ Rosy wedelte mit ihrem Pinsel, und Farbtropfen regneten auf die Plastikfolie, die den Boden schützte. „Hoppla.“
    Darby wischte sich mit dem Handrücken über ihre schweißnasse Stirn. Auf ihrem farbbesprenkelten Gesicht stand ein breites Lächeln. Ein Teil von ihr konnte es auch nicht glauben.
    „Und ich finde es unfasslich, dass du den leckeren Arzt nicht mitgebracht hast“, meldete sich Mandy, die eine Ecke des Zimmers, das sie gerade strichen, abklebte.
    Das Zimmer, in dem Darby bald ihre Patienten empfangen würde.
    In Alabama. In ihrer eigenen Praxis. Weit weg von eben jenem leckeren Doktor.
    „Blake ist damit beschäftigt, einen Ersatz für mich in Knoxville zu finden.“
    Mandy sah Darby an, bevor sie ihren Blick auf die Malerfolie
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