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Josephine Mutzenbacher

Josephine Mutzenbacher

Titel: Josephine Mutzenbacher
Autoren: Josefine Mutzenbacher
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seine Rübe pflanzte er in meinen Garten. Ich wollte auf und nieder wetzen, aber er flüsterte mir zu: »Nicht jetzt...«
»Fertig«, rief die Frau aus dem Apparat hervor. Eine dritte Gruppe sollte gebildet werden, aber da man dazu den Albert gebraucht hätte, und seine Stange absolut nicht aufzurichten war, so wurde die Sache auf ein anderesmal verschoben. Capuzzi bestellte mich auf den übernächsten Tag, gab mir fünf Gulden und entließ mich. Ich ging in die Stadt. Am Graben traf ich die Zenzi und ging mit ihr in die Schönlaterngasse, um ihr das verdiente Geld zu zeigen und die Sache mit dem Fotografen zu erzählen. Sie hatte inzwischen niemanden gehabt. Meine Schilderung von den verschiedenen Gruppen und Stellungen regte sie sichtlich auf.
»Fix Laudon ...«, rief Zenzi, sich auf das Sofa werfend, »Fix Laudon ..., von dem Reden bin ich so viel aufgeregt. .., wenn ich nur jetzt pudern könnt...« Und in diesem Punkt war ich ihrer Ansicht. Ich kroch zu ihr aufs Sofa. Zenzi lag da und hatte glänzende Augen und ihre Brüste bebten. Sie kam mir heute überhaupt anders vor als gewöhnlich. Lang nicht so willenlos und so gefügig wie zu Hause. Ich legte mich zu ihr und wir spielten gegenseitig mit unseren Duteln eine Zeitlang. Ich wollte mich schon auf sie hinaufschwingen, als sie mich mit dem Ausruf: »Ah ..., das ist ja nix ...« fortstieß und in die Küche hinausrief: »Sagen S’ Frau Bock ..., ist der Karl nicht da?«
Die Alte öffnete die Tür: »Ja, der Karl ist da ..., was wollen S’ denn von ihm?«
»Rufen S’ ihn nur herein .. .«, sagte Zenzi. »Was wollen S’ denn?« beharrte die Alte. »Fragen S’ nicht«, sagte Zenzi so befehlhaberisch, wie ich sie noch nie gehört hatte. Ich lernte überhaupt neue Seiten an ihr kennen. »Fragen S’ nicht, sondern rufen S’ ihn!«
Die Alte verschwand.
»Wer ist denn der Karl...?« fragte ich.
»Na derer Alten ihr Enkel ist er«, erklärte mir Zenzi, indem sie aus ihrem Kleid was herausnahm und sich wieder auf das Sofa legte.
»Und was willst du von ihm ...?«
»Vögeln soll er ...«, sagte sie glühend.
»Die Tür ging auf und ein junger Mensch von sechzehn oder siebzehn Jahren kam herein. Er war sehr hübsch, hatte feine Züge, aber sie waren von der Magerkeit verschärft und gespitzt, und der ganze Bursch sah verkommen aus. Er rauchte eine Zigarette, grinste, als er uns sah, und ich mußte an die saubere Gesellschaft denken, die immer mit der Burgmusik läuft.
»Servus Karl . . .«, sagte Zenzi, »da hast einen Gulden ..., mach mir’s einmal.«
Karl kam zum Sofa herangeschlendert, nahm den Gulden, besah ihn von allen Seiten, steckte ihn ein und begann nachlässig mit der Brust von Zenzi zu spielen. Dabei schaute er mich prüfend an.
»Besinn dich nicht so lang ...«, rief Zenzi.
Er knöpfte die Hose auf, und Zenzi stieß mich an: »Schau dir die Nudel an, die der Bursch hat..., so was gibt’s nicht.. .«
Karl grinste mir zu, und ich richtete mich auf, um seinen Nothelfer zu begutachten. Aber Gott steh mir bei, so was hatte ich wirklich noch nicht gesehen. Bis auf den Nabel und höher hinauf noch reichte dieser Balken und hatte eine Dicke, die ihn beängstigend machte. Der Kopf allein war größer, als bei anderen der ganze Stempel.
»Na«, meinte Zenzi, »der ist doch einen Gulden wert...?« Karl warf die Zigarette weg und legte sich auf Zenzi. »In Gottes Namen ...«, sagte er.
Zenzi rutschte hin und her unter ihm und bat: »So komm doch ..., komm!«
»Steck dir’n selber hinein ...«, brummte er grob. Zenzi fuhr mit den Händen hin und brach gleich darauf in wollüstiges Kreischen aus: »Ach ..., ach ..., fickerl mich ..., nicht so fest..., ach ..., mir kommt’s ..., ach ..., mein lieber Karl..., dich hab’ ich gern ..., bei dir möcht ich bleiben ..., Bester ...«
»Ich pfeif auf dich...«, zischte er, während er seine Kanone rasch hin und her schob.
Zenzi bäumte sich unter ihm: »Was fickst mich denn dann?« keuchte sie.
Er stieß zu und antwortete: »Weilst ein Gulden gibst ..., wenn mir die Großmutter ein’ Gulden gibt, vögel ich sie auch ...«
Zenzi arbeitete mit ihrem ganzen Aufgebot und Karl stieß in sie hinein, als sei er beleidigt worden. Mich regte die Sache so auf, daß ich mir es auch zu überlegen anfing, ob ich einen Gulden zahlen solle.
Aber Karl machte dem Dilemma ein Ende, indem er sich sofort empfahl, nachdem seine Aufgabe erledigt war. »Bleib da ...«, bat ihn Zenzi.
»Laß mich aus ...«, sagte er grob.
»Warum willst denn
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