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John Wells Bd. 3 - Stille des Todes

John Wells Bd. 3 - Stille des Todes

Titel: John Wells Bd. 3 - Stille des Todes
Autoren: Alex Berenson
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folgend, bog Gaffan nach rechts auf den Mount Nittany Expressway ein, die Route 322, die in Ost-West-Richtung am Nordrand der Stadt verlief. An der Waddle Road, kaum einen Kilometer von der Wohnung entfernt, fuhr Gaffan ab. Wells tippte ihm auf die Schulter. »Halten Sie kurz.«
    Wells sprang aus dem Wagen und informierte den Polizeibeamten über die neueste Entwicklung.
    »Ich muss die Universitätspolizei anrufen«, sagte der.
    »Warten Sie noch fünf Minuten. Wir gehen zuerst rein, ohne Sirenen.«
    »Aber was ist mit einer Evakuierung …«
    »Da hilft keine Evakuierung«, sagte Wells. »Lassen Sie uns zuerst reingehen.«
     
    Um 16.25 Uhr kündigte das Tickerlaufband auf CNN für 17.00 Uhr eine wichtige Mitteilung des Weißen Hauses an. Im Anschluss daran sollte eine Informationsrunde des FBI stattfinden. Nasiji hatte genug gesehen.

    »Wir müssen weg«, sagte er zu Jussuf und Thalia. »Sofort.«
     
    Wells und Gaffan rollten durch die Oakwood Avenue. Laut Navigationssystem lag der Vairo Boulevard rechts vor ihnen. An einem Stoppschild bogen sie ab. Die Wohnanlage befand sich auf der anderen Straßenseite, Dutzende braunweißer Gebäude, die um eine lange Sackgasse herum angeordnet waren.
    Gaffan wollte hineinfahren, aber Wells hielt ihn zurück. »Nein, die nächste.«
    Er deutete auf das Zeichen vor ihnen: »Abschnitt 1, Wohnung 1-100«. Wells fuhr das Fenster herunter und legte das M-4 in die Armbeuge. Sein Mund war trocken, seine Finger verkrampften sich. Wenn ihn seine Intuition trog, stand er vielleicht kurz davor, eine unbeteiligte Studentin zu erschießen. Und wenn er Recht hatte …
    Sie hatten den nächsten Block erreicht: »Abschnitt 2, Wohnung 201-300«. Gaffan bog in die Einfahrt. Langsam rollten sie durch die Straße, die im Grunde nur ein großer Parkplatz für die Wohnanlage war. Die Gebäude sahen alle gleich aus - zweistöckig, weiß und braun - und waren in einem ein- bis zweihundert Meter langen Rechteck um den Parkplatz herum angeordnet. Sie fuhren jetzt nördlich vom Vairo Boulevard die längere Seite des Rechtecks entlang, wo sich der Parkplatz in vier Reihen teilte.
    »Wissen wir, was für ein Auto wir suchen?«
    »Irgendwas Großes«, erwiderte Wells.
    Und dann sah er es. Am anderen Ende der Anlage entfernte sich ein schwarzer Suburban in südlicher Richtung von ihnen und steuerte auf die Ausfahrt zu. Er berührte
Gaffan an der Schulter. »Sehen wir nach, aus welchem Gebäude die kommen.«
    Sie fuhren nach rechts, am Nordrand der Anlage, der kurzen Seite des Rechtecks, entlang, während der Suburban davonrollte. Nummer 239 lag an der nordöstlichen Flanke des Komplexes, wo Wells den Suburban zunächst entdeckt hatte.
    Gaffan verlangsamte das Tempo. »Gehen wir rein?«
    »Nein.«
     
    Nasiji lag auf dem Boden des Suburban und hielt den Urankern zwischen den Beinen. Auf der Fahrt von Addison hierher war ihm dabei schlecht geworden, aber in dieser Position konnte er den »Speer« binnen Sekunden laden und abfeuern. Inschallah. Was verschwendete er überhaupt Gedanken an seine Magenprobleme, wo er doch seinen Körper einem atomaren Feuerball überantworten wollte? Er hatte keine Angst … Oder vielleicht doch. Jeder hätte Angst gehabt. Aber er hatte diesen Weg gewählt, und im Gegensatz zu dem Feigling Baschir würde er ihn bis zum Ende gehen. Seine Eltern hatten auch nicht sterben wollen. Er und Jussuf und selbst Thalia würden mit Mohammed Atta und den anderen Märtyrern, die für die Befreiung des Islams ihr Leben gegeben hatten, ins Paradies eingehen.
    Nasiji hielt den Kern fest umklammert und schloss die Augen. Sie hielten und warteten auf eine Lücke, um sich in den Verkehr auf dem Vairo Boulevard einzufädeln. Bald würden sie auf dem Highway unterwegs sein, ein anonymer schwarzer Geländewagen wie so viele andere, der durch das nächtliche Pennsylvania fuhr und das gestohlene Benzin verbrannte, für das die Amerikaner im
Irak einmarschiert waren. In einer halben Stunde würde er hören, was der Präsident zu sagen hatte, und dann würde er entscheiden, wohin mit ihrer kostbaren Last.
     
    Der Suburban musste an der Einmündung des Parkplatzes in den Vairo Boulevard halten, weil der Wagen vor ihm nach links abbiegen wollte.
    »Rammen!«, befahl Wells. »So hart wie möglich.«
    »Im Ernst?«
    »Im Ernst.«
    Gaffan trat das Gaspedal durch. Der mächtige Motor des Expedition brüllte auf, und der Wagen tat einen Satz …
     
    Ein gewaltiger Krach. Der massive Kühlergrill bohrte sich
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