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John Wells Bd. 3 - Stille des Todes

John Wells Bd. 3 - Stille des Todes

Titel: John Wells Bd. 3 - Stille des Todes
Autoren: Alex Berenson
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bis sie eine zusammenhängende Decke bildeten.
    Niemand in der Kabine sprach, niemand lächelte. Wells
wusste, warum. Schnelle Reaktionen und alles Kevlar der Welt halfen nichts, wenn diese Bombe hochging. Und so schloss er die Augen und lauschte auf die Musik in seinem Kopf. Springsteen. Is a dream a lie if it don’t come true? / Or is it something worse? »Ist ein Traum, der sich nicht erfüllt, eine Lüge oder etwas Schlimmeres?«
    Würde er Exley je wiedersehen? Ob er nun überlebte oder nicht?
     
    Der Helikopter verlangsamte das Tempo, und Wells öffnete die Augen. Sie gingen auf einem leeren Parkplatz vor einer verlassenen Fabrik mit rissigen Backsteinmauern und fleckigen Schloten nieder. Die übrigen drei Black Hawks waren bereits gelandet. Daneben standen achtzehn Soldaten, die ihre Ausrüstung überprüften, und fünfzehn Beamte der Polizei des Bundesstaates. Vier Suburbans, zwei Polizei- und zwei Zivilfahrzeuge und zwei nicht gekennzeichnete Ford Crown Victorias warteten mit eingeschalteten Scheinwerfern und laufenden Motoren auf sie.
    Nachdem der vierte Black Hawk gelandet war, sammelten sich die Deltas um einen großen Mann, der, was für einen Offizier einer Spezialeinsatztruppe ungewöhnlich war, eine normale Tarnuniform trug. Auf seinen Schulterstücken prangten die Eichenblätter des Lieutenant Colonel, sein Namensschild sagte »Giese«. Als Wells zur Gruppe stieß, sah er auf und nickte. Wells erwiderte das Nicken. Das reichte ihm als Vorstellung, und mehr würde er auch nicht bekommen. Giese breitete ein 1,20 Meter mal 1,20 Meter großes Satellitenfoto der Repard-Farm auf der Motorhaube eines Suburban aus. Das Anwesen bestand aus zwei Gebäuden, dem Haupthaus und
einem Stall dahinter. Der G6 war deutlich sichtbar. Er parkte zusammen mit einem zweiten Fahrzeug, einem Ford Expedition, vor dem Haupthaus.
    »Wir vermuten das Material im hinteren Gebäude. Es könnte sich aber auch im Keller des Haupthauses oder in einem Versteck irgendwo anders auf dem Gelände befinden«, erklärte Giese. »Wir haben einen Sniffer« - ein Flugzeug mit Geräten, die in der Lage waren, radioaktive Teilchen zu erkennen - »losgeschickt, aber er hat nichts gefunden. Wir haben also keine Ahnung.
    Kompanie C geht zuerst rein. Wir lassen die Black Hawks hier, fahren bis an die Grundstücksgrenze und bewegen uns zu Fuß entlang der Einfahrt. Die Polizei des Bundesstaates hat die Straße zur Farm an der Einmündung zur Route 417 abgesperrt. Die Polizei bringt uns hin, greift aber selbst nicht ein. Inzwischen kommt Kompanie B mit dem Hubschrauber und landet zwischen Haus und Stall. Aber erst, wenn Kompanie C die Gebäude erreicht. Diese Leute sollen nicht wissen, dass wir kommen.«
    Giese verteilte Abzüge der Fotos von der Grenzkontrolle in Newark im Brieftaschenformat. »Unsere Hauptzielpersonen. Die Einsatzregel lautet: Bei Sichtkontakt wird ohne Vorwarnung scharf geschossen. Wir wissen nicht, was diese Leute haben, eine Bombe oder nur Material, aber wir müssen vom Schlimmsten ausgehen. Nehmen wir an, sie haben eine Megatonnenbombe, die sie per Fernzünder auslösen können. Verhalten Sie sich entsprechend. Noch Fragen?«
    »Wem gehört die Farm, Sir?«
    »Unseren Unterlagen zufolge einem ägyptischen Chirurgen. Er hat sie vor ein paar Jahren gekauft und steckt
mit den Verschwörern sicherlich unter einer Decke. Wir warten noch auf ein Foto von ihm, aber wie er aussieht, ist egal. Sobald wir die Grundstücksgrenze überschritten haben, gelten die Einsatzregeln für jeden. Einschließlich Frauen und Kinder.«
    »Kinder, Sir?«
    »Wenn ein Kind den Zünder hat, ist es gefährlicher als ein Erwachsener. Noch Fragen?«
    Schweigen.
    »Gut. Ich übernehme die Spitze. Wir haben keine Zeit für große Reden, und ich muss Ihnen nicht sagen, welche Bedeutung diese Sache hat. Deswegen spare ich mir das. Aber ich möchte ein kurzes Gebet sprechen. Wenn Sie sich anschließen wollen, treten Sie näher, neigen Sie den Kopf, und schließen Sie die Augen.«
    Alle schlossen sich an, einschließlich Wells.
    »Lieber Gott, bitte hilf uns, den Feind zu überwinden und unser Land vor diesen tödlichen Waffen zu schützen. Und bitte lass uns heute Nacht zu unseren Familien und in unser Heim zurückkehren. Amen.«
    »Amen«, antworteten dreiundzwanzig Stimmen.
    »Aufgesessen.«
     
    Die Polizisten fuhren schnell, mit eingeschaltetem Blinklicht, aber ohne Sirenen. Wells und Gaffan saßen im hinteren Crown Victoria.
    »Sergeant.«
    »Mr
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