Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Wells Bd. 3 - Stille des Todes

John Wells Bd. 3 - Stille des Todes

Titel: John Wells Bd. 3 - Stille des Todes
Autoren: Alex Berenson
Vom Netzwerk:
Bescheid und zünden das Ding da, wo sie gerade sind.«
    »Das muss das Weiße Haus entscheiden«, sagte Giese. »Aber in ein paar Stunden muss die Rede zur Lage der Nation abgesagt werden, dann ist das Spiel sowieso aus. Und es kann gut sein, dass schon etwas durchgesickert ist. Zu viele Leute sind involviert.« Seufzend griff er zum Telefon. »Ich muss mir neue Befehle holen. Vermutlich
werden wir zurück nach Andrews beordert und sollen das hier der Polizei und den Rangern überlassen. Kommen Sie mit?«
    Wells schüttelte den Kopf. Er wollte sich in Haus und Stall nach irgendeiner Verbindung zu Bernhard Kygeli umsehen. Irgendwas hatte er vergessen. Vielleicht fiel es ihm hier wieder ein.
    »Könnten Sie mir Gaffan hierlassen?«, fragte er. »Wir kennen uns aus Afghanistan.«
    Giese legte den Kopf zur Seite. »Wird auch mit zehn Mann gehen. Ich gebe Ihnen meine Handynummer. Falls Ihnen was einfällt, lassen Sie es mich wissen. Die Zeit wird knapp.«
    »Kann man wohl sagen.«

36
    »Wonach suchen wir?«, fragte Gaffan.
    »Das weiß ich erst, wenn ich es sehe. Ziehen Sie Handschuhe an, und verändern Sie nichts.«
    Sie gingen zurück ins Haus, sahen in die Schränke, unter die Betten, suchten zwischen den Polstern der schweren Holzmöbel. Mit den Schaukelstühlen und Patchworkquilts wirkte das Haus mehr wie eine Pension als wie ein Terroristenlager. Im Elternschlafzimmer hingen lange, züchtige Röcke und langärmelige Blusen im Schrank. Hier mussten vier Menschen gelebt haben - die beiden Terroristen, dieser Baschir und eine Frau. Drei waren verschwunden, einer war tot. Wells war die Sache ein Rätsel. Hatten sie sich um die Frau gestritten? Hatte einer von ihnen die Nerven verloren? Und warum waren sie weg? War es Bernhard gelungen, sie zu warnen? Falls die Antworten in diesem Haus versteckt waren, konnte Wells sie jedenfalls nicht finden.
    In der Einfahrt heulten Sirenen. In wenigen Minuten würde es hier nur so wimmeln von Polizisten und FBI-Beamten. Vielleicht hätte er doch nach Andrews zurückfliegen sollen.
    Wells’ Telefon klingelte. Shafer. »Sie sind nicht hier«, sagte er.
    »Das habe ich gehört. Und du bist geblieben, um die Landschaft zu genießen?«

    »Erzähl mir was Positives.«
    »Es gibt nichts Positives. Wenn wir sie bis fünf Uhr nicht gefunden haben, wird die Rede zur Lage der Nation abgesagt, und wir gehen mit Namen und Fotos an die Öffentlichkeit. Das sickert sowieso durch. Im Internet schwirren ohnehin schon Gerüchte umher. Niemand hat bisher die Steinchen des Mosaiks zusammengesetzt, aber das ist nur eine Frage der Zeit.«
    Wells sah auf die Uhr: 14.15. »Wissen wir, was für ein Auto sie fahren?«
    »Auf diesen Baschir ist nur der Ford zugelassen. Ich nehme an, sie haben sich einen anderen Wagen gekauft und nicht umgemeldet. Aber es muss was Großes sein. Ein Transporter oder ein Geländewagen.«
    »Davon gibt es auch nur fünfzig Millionen.«
    »Ich sage doch, es gibt nichts Gutes zu berichten. Haben sie keine Karte mit einem dicken X für Fluchthaus hinterlassen?«
    »Du meinst, die haben noch ein Fluchthaus?«
    »Zumindest einen Unterschlupf. Diese Leute sind nicht so dumm, mit dem Auto spazieren zu fahren, vor allem, wenn es nicht zugelassen ist. Irgendwo müssen sie unterkommen.«
    Wells dachte an den Kaffeebecher in Bernhard Kygelis Büro. »Was ist mit der Penn State? Von da führt eine Interstate nach New York und Washington.«
    »Wir suchen noch, aber bisher haben wir keine Verbindung zu Kygeli gefunden.«
    »In Ordnung. Falls irgendwas passiert, ruf mich an.«
    »Falls was passiert, hörst du das wahrscheinlich da oben noch.« Aufgelegt.
    »Wer war das?«, fragte Gaffan.

    »Mein Chef.«
    »Und jetzt?«
    Die Schlüssel zu Baschirs Ford Expedition lagen in einer Schale auf dem Küchentisch. Wells griff danach. »Wir fahren nach Happy Valley.«
    Gaffan schüttelte den Kopf. »Versteh ich nicht.«
    »Happy Valley in Pennsylvania. Zur Penn State.«
    Ein Beamter der Polizei des Staates New York eskortierte sie in einem Suburban über die Route 15 und meldete sie bei der Polizei von Pennsylvania an. An der Staatsgrenze übergab er sie einem Beamten aus Pennsylvania in einem Zivilfahrzeug, einem Mustang. Der Highway war schmal und der Expedition breit, aber irgendwie hielt Gaffan den Tacho fast während der gesamten Fahrt bei hundertsiebzig Stundenkilometern. Gegen vier würden sie die Penn State erreichen. Und was dann? Wells hatte keine Ahnung.
     
    Die Wohnung war einfach
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher