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John Sinclair - 0981 - Der Fluch des alten Kriegers

John Sinclair - 0981 - Der Fluch des alten Kriegers

Titel: John Sinclair - 0981 - Der Fluch des alten Kriegers
Autoren: Jason Dark
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auch heute ablaufen.
    Dachten wir.
    Es kam anders.
    Urplötzlich platzten und splitterten zwei Fensterscheiben. Glasscherben segelten als gefährliche Splitter in die Leichenhalle hinein. Wir hatten Glück, nicht verletzt zu werden.
    Aber das war nicht das Schlimmste.
    Schreie gellten durch die Halle, und einen Moment später sprangen die beiden Ninja-Weiber durch die Fenster in die Halle hinein …
     
    *
     
    Camacho war längst auf dem Friedhof. Und er hatte sich auch nahe der Trauerhalle aufgehalten. Er hatte einen kurzen Blick durch das Fenster geworfen, die dort Versammelten gesehen, aber den G-man aus New York vermißt.
    Der alte Krieger lächelte verbissen. Er konnte sich durchaus vorstellen, daß Douglas noch unterwegs war, ihn suchte, um ihn außer Gefecht zu setzen.
    Den Gefallen, ihn zu finden, wollte Camacho ihm nicht tun. Er beherrschte es, sich lautlos zu bewegen und sich zu verstecken, und er würde sich nicht schnappen lassen.
    Camacho zog sich wieder zurück. Er hielt sich nicht auf den offiziellen Wegen, sondern schlug sich durch die Büsche. Einmal entdeckte er den G-man. Er bewegte sich auf die Leichenhalle zu, aber er schritt so wie jemand, der jeden Augenblick mit einem Angriff rechnet. Daß er seine Waffe nicht gezogen hatte, grenzte schon an ein Wunder.
    Der Apache zog sich weiter zurück. Die Büsche gaben ihm den nötigen Schutz. Er wollte zum Grab. Und er hatte seine wahren Feinde nicht vergessen. Sie lauerten in der Nähe. Mit einem sicheren Instinkt für Gefahren spürte er dies. Nur waren sie ebenso schlau wie er, und sie ließen sich nicht blicken.
    Das Wetter war wesentlich schlechter geworden. Es sah nach Regen aus. Der Wind wehte schon stärker, und des öfteren raschelten die Blätter über dem Kopf des Apachen zusammen, als wollten sie für eine Begleitmusik sorgen.
    Wegen des anderen Wetters waren auch nicht so viele Besucher auf dem Areal. Natürlich gab es Unentwegte, aber denen ging der Apache aus dem Weg. Sie sahen ihn gar nicht.
    An dem Ort, wo das Grab für Yakup und Eva geschaufelt worden war, war ein wunderschöner Flecken Erde. Da standen die hohen Bäume und schützten vor direkten Sonnenstrahlen. Wäre es nicht ein Friedhof gewesen, hätte man dieses Areal als einen Erholungspark deklarieren können.
    Die Gräber unter den hohen Laubbäumen verteilten sich auf zwei Reihen. In der ersten Reihe befanden sich die älteren Gräber, die neueren lagen dahinter. Die Besucher konnten sie durch einen schmalen Weg erreichen.
    Camacho hatte das Ziel erreicht. Er blieb vor der ersten Reihe stehen und blickte sich um. Der Apache kannte die Friedhöfe aus den Staaten.
    Sie waren wesentlich größer und nicht so eng wie hier, und sie waren auch nicht genormt.
    In der Umgebung hielt sich kein Mensch auf. Camacho schaute auf die Grabsteine der ersten Reihe. Die meisten von ihnen hatten längst die Patina der langen Jahre angesetzt, und die eingravierten Namen waren nur bei genauerem Hinschauen zu lesen.
    Manche Steine glichen schon Denkmälern, so hoch waren sie. Andere lagen halbhoch auf dem Boden, und wieder andere zeigten Figuren wie Engel oder Heilige.
    Über allen schwebten die Baumkronen und ließen das Licht der Sonne nur an bestimmten Stellen durch. So entstand auf dem Erdboden ein heller Fleckenteppich.
    Der Apache erreichte die zweite Reihe. Links von ihm sah er die Grabsteine der neuen Gräber, an der rechten Seite war eine Rasenfläche. Hier war noch Platz für weitere Gräber, aber daran dachte der Krieger nicht. Er schaute auf das breite Loch vor seinen Füßen, in dem die beiden Särge Platz haben würden. An den Breitseiten türmten sich die Erdhaufen. Kränze lagen noch keine da. Sie würden zusammen mit den Toten gebracht werden, und über dem Grab bildete eine Planke eine kleine Brücke.
    Im alten und faltenreichen Gesicht des Kriegers rührte sich kaum etwas, als er in das leere Grab schaute. Nur seine Lippen bewegten sich. Er sprach oder betete, wobei die Worte nicht zu hören waren. Camacho spürte, daß er nicht allein war. Das Böse hielt sich in seiner Nähe auf.
    Seine Augen bewegten sich. Er suchte die Buschwand jenseits der Grabreihe ab. Auch dort tat sich nichts.
    Dann drehte er sich um.
    Nichts fiel ihm auf. Alles blieb normal. Sogar der Wind, der die Kronen der Bäume rauschen ließ.
    Bäume …
    Der Apache überlegte. Die waren raffiniert und konnten von überall her kommen, auch von oben.
    Das war es!
    Camacho schaute hoch.
    Die beiden Schatten hatten
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