Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3)

John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3)

Titel: John Sincalir - 0969 - Mandragoros Geschöpf (1 of 3)
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
brennen. Sie standen dicht davor, ihre Strahlen abzuschicken, aber das geschah nicht.
    Die Gestalt zog sich zurück. Dabei nickte sie mir noch zu. Wie jemand, der mir ein Wiedersehen versprach.
    Und die Geisterwelt zog sich ebenfalls zurück. Es sah so aus, als würde er in sich zusammenfallen und sich gleichzeitig von mir entfernen. Vielleicht sank sie auch in den Boden ein, aus dem das Blut hervorgeschossen war. Ich wußte es nicht.
    Ich bemerkte nur, wie ich allein auf diesem Feld stand. Mein Kreuz kippte um. Es blieb völlig normal auf der Handfläche liegen. Nichts hatte sich an ihm verändert.
    Nur allmählich fand ich wieder zurück in die Realität. Dabei halfen mir auch Suko, Bill und Grimes, deren Stimmen ich hörte, als wären sie zuvor nie dagewesen.
    Ich drehte mich um.
    Sie waren dabei, auf mich zuzulaufen. Ich aber winkte ihnen zu, dort stehenzubleiben. Über das nasse Feld schritt ich hinweg, schaute in begierige Gesichter, die darauf warteten, eine Erklärung zu bekommen, aber damit hielt ich mich zurück. Zunächst wollte ich meine Fragen loswerden. »Was habt ihr gesehen?«
    »Nichts, John«, sagte Bill.
    »Wie? Keinen Nebel oder …«
    Diesmal sprach Suko. »Ja, das schon. Mehr nicht. Ein ziemlich dichter Nebel, der aus dem Boden drang. Er war schon wie eine Wand. Dich konnte man nur mit Mühe erkennen. Wir wären dir auch zu Hilfe geeilt, aber du bist einfach nur stehengeblieben.«
    »Da habt ihr recht. Ich stand da. Aber es war kein Nebel.«
    »Was dann«
    »Eine andere Welt, Bill. Es waren die ätherischen oder geisterhaften Bilder aus einer anderen Welt.«
    Vor einer genaueren Erklärung schüttelte ich den Kopf. »Ich kann sie euch nicht einmal detailliert beschreiben, weil ich selbst nicht alle Einzelheiten erkannte, aber diese Welt hat es gegeben, und ich bin zu einem Mittelpunkt geworden. Das klingt verrückt, das ist auch verrückt, aber ich kann die Tatsachen leider nicht wegleugnen. So ist das nun mal.«
    »Und was hast du Extremes oder Besonderes erlebt?« fragte Bill Conolly nach.
    Ich hatte mein Kreuz noch nicht wieder vor die Brust gehängt. Ich hielt es Bill hin. »Das war das Besondere, Bill. Es ist meiner Kontrolle entglitten. Es hat sich selbständig gemacht. Es bewegte sich auf meinem Handteller. Es richtete sich auf, als würde es anderen Befehlen gehorchen und seine eigentliche Kraft vergessen haben. Das kannst du drehen und wenden, wie du willst, es ist nun mal eine Tatsache, an der wir nicht vorbeikönnen.«
    Bill pustete mir seinen Atem entgegen. »Hätte mir das ein anderer gesagt, ich hätte ihn ausgelacht. Also ist da wirklich etwas passiert?«
    »Das sagte ich bereits.«
    »Hast du den Eindruck gehabt, daß sich dein Kreuz unter der Kontrolle der anderen Macht befindet?«
    »Im ersten Moment schon.«
    »Und später?«
    »Als es sich nicht von mir löste, Bill, da habe ich es einfach so hingenommen. Eine Tatsache, an der ich nichts ändern konnte. So ist das leider.«
    Bill wußte nicht mehr, was er sagen sollte. Er schaute deshalb Suko an, während sich Grimes im Hintergrund hielt. »Sag mal, Suko …«
    »Ich weiß nicht, was ich fragen soll. Das ist eine Sache, die John angeht. Hast du vielleicht das Gefühl gehabt, daß dir dein Kreuz nicht mehr gehört?«
    »Nein, das hatte ich seltsamerweise nie. Ich fühlte mich noch immer mit ihm verbunden, aber zugleich war das Kreuz …« Ich hob die Schultern. »Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden. Ich denke, es ist neutral geworden.«
    »Wieso?«
    »Ganz einfach, Suko. Es gehörte nicht mir, und es gehorchte auch nicht ihm.«
    »Ihm?« wiederholten Suko und Bill wie aus einem Mund.
    »Moment. Habe ich euch das nicht gesagt?«
    »Nein«, antwortete Bill.
    Die Zeit, um meine Gedanken zu sammeln, ließ ich mir. »Also«, sagte ich dann. »Ich sah in dieser Nebelwelt eine verdammt seltsame Gestalt. Es war kein Tier, kein Monster, sondern jemand, der dort selbständig stand. Ja, ein Mensch. Einer, der aussah wie Nosferatu in diesem Stummfilmklassiker. Ein Gesicht, das ich nicht genau erkennen konnte, weil die hellen Augen zu stark leuchteten. Hinzu kam der haarlose Kopf, der wie eine Kugel auf dem Hals saß.«
    »Was sonst noch?« fragte Bill.
    »Die Gestalt bewegte sich. Sie streckte mir ihren Arm entgegen. Sie spreizte auch die Hand mit den seltsamen Fingern, die aussahen wie die Wurzeln eines jungen Baumes. Das war schon verrückt und ist auch unerklärlich.«
    Da stimmten mir die drei anderen zu. Suko wollte wissen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher