Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire
Autoren: Nelson DeMille
Vom Netzwerk:
es mit Vaseline ein und schieben Sie es sich in den Arsch.«
    Mr. Madox schlug das Bestimmungsbuch zu und warf es beiseite. Er wandte sich seinem Computermonitor zu. »Hier sind Ihre Digitalaufnahmen. Ich sehe keine Vögel darauf. Ich sehe allerdings, dass Sie sich anscheinend für einen meiner Leitungsmasten interessieren ... und schau einer an ... hier ist eine Teleobjektivaufnahme von dem Mast hinter meinem Haus ... Nahaufnahmen von meinem Haus ... ah, hier ist ein Vogel, der auf meinem Dach hockt. Was ist das für einer?«
    »Ein Schmutzfink.«
    Madox nahm den Camcorder, schaltete auf Wiedergabe und schaute durch den Sucher. »Hier ist wieder der Mast ... die Plastikzweige sind Ihnen aufgefallen, nehme ich an ... hier ist wieder das Haus ... hübscher Anblick von Ihrem Standort aus ... da fliegt der Vogel weg. Was war das? Sieht aus wie ein großer Blaureiher, aber der sollte mittlerweile gen Süden gezogen sein. Dieser Herbst war ungewöhnlich warm. Globale Erwärmung, wenn man diesen Mist glaubt.« Er legte den Camcorder hin und fragte: »Wissen Sie, was die Antwort auf die globale Erwärmung ist? Nein? Ich will's Ihnen sagen. Der nukleare Winter.« Er lachte. »Ein alter Witz.«
    Madox lehnte sich zurück und zündete sich eine weitere Zigarette an. Er blies ein paar kreisrunde Rauchkringel und betrachtete sie, als sie emporstiegen und sich auflösten. »Das ist eine vergessene Kunst.«
    Harry Muller schaute sich im Zimmer um, während Bain Madox seine vergessene Kunst ausübte. Er hörte die Atemzüge der beiden Männer hinter sich, als er den Blick zur Wand schweifen ließ, die mit allerlei gerahmten Urkunden übersät war. Vielleicht könnte es ganz nützlich sein, dachte Harry, wenn er einen Anhaltspunkt bekam, wer dieser Mann war.
    Madox bemerkte Harrys Blick und sagte: »Ganz oben links ist die Urkunde für den Silver Star. Daneben hängt die Urkunde für den Bronze Star, dann die fürs Purple Heart. Anschließend kommt meine Ernennung zum Second Lieutenant der US Army. In der nächsten Reihe hängen die üblichen Dienstauszeichnungen, darunter der Orden für Vietnamkämpfer und eine Belobigung meiner Einheit durch den Präsidenten. Ich habe im Siebten Kavallerieregiment der ersten Luft-Kavallerie-Division gedient. Die Siebte Kavallerie war General Custers alte Einheit. Das ist einer der Gründe für den Namen dieses Clubs. Den anderen erzähle ich Ihnen vielleicht später, aber wenn ich das mache, muss ich Sie umbringen.« Er lachte. »Bloß ein Witz. Hey, lächeln Sie. War doch bloß ein Witz.«
    Harry rang sich ein Lächeln ab. Arschloch.
    »In der letzten Reihe ist das Infanterie-Kampfabzeichen, mein Scharfschützenabzeichen, das Diplom von der Dschungelkampfausbildung und zu guter Letzt meine Entlassungsurkunde von der Army. Ich habe den Militärdienst nach acht Jahren im Rang eines Oberstleutnants verlassen. Wir sind seinerzeit rasch aufgestiegen. Wegen der vielen toten Offiziere wurde man ständig befördert. Haben Sie gedient?«
    »Nein.« Harry beschloss mitzuspielen. »Ich war zu jung, und dann hat man die Wehrpflicht abgeschafft.«
    »Richtig. Man sollte sie wieder einführen.«
    »Unbedingt«, sagte Harry. »Frauen sollte man ebenfalls einziehen. Wenn sie gleiche Rechte wollen, sollten sie auch die gleichen Pflichten übernehmen.«
    »Da haben Sie völlig recht.«
    Harry war jetzt in Schwung. »Mein Sohn musste sich nach wie vor erfassen lassen, falls die Wehrpflicht irgendwann mal wieder eingeführt wird«, fuhr er fort. »Meine Tochter nicht. Was soll das?«
    »Ganz genau. Sie haben einen Sohn und eine Tochter?« »Ja.«
    »Verheiratet?«
    »Geschieden«, erwiderte Harry.
    »Ach, ich auch.«
    »Die Frauen treiben einen zum Wahnsinn«, sagte Harry.
    »Nur, wenn man sie lässt.«
    »Tja, wir lassen sie.«
    Madox gluckste. »Stimmt. Jedenfalls nehmen Sie hier eine Observation für die Antiterror-Task Force vor. Warum?«
    »Wie lange waren Sie in Vietnam?«
    Madox schaute Harry ein paar Sekunden lang an, dann erwiderte er: »Zwei Dienstzeiten zu je einem Jahr, dann eine dritte, abgekürzt durch eine Kugel aus einem AK-47, die mein Herz um zwei Zentimeter verfehlte, meine Lunge durchbohrte und beim Austreten eine Rippe gebrochen hat.«
    »Sie haben Glück, dass Sie noch leben.«
    »Das sage ich mir jeden Tag. Jeder Tag ist ein Geschenk. Ist auf Sie schon mal geschossen worden?«
    »Fünfmal. Wurde aber nie getroffen.«
    »Sie haben Glück, dass Sie noch leben.« Madox starrte Harry an. »So was
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher