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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire
Autoren: Nelson DeMille
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gute Beziehungen hatten.
    Harry wollte gerade auf den ersten Felsblock zustürmen, als plötzlich drei Jeeps hinter dem Haus auftauchten und in flotter Fahrt querfeldein kurvten. Genau genommen fuhren sie direkt auf ihn zu. »Scheiße.«
    Er drehte sich um und zog sich unter die Bäume zurück, dann hörte er Hundegebell im Wald. »Elende Scheiße.«
    Die drei Jeeps hielten unmittelbar am Waldrand, worauf aus jedem Fahrzeug zwei Männer ausstiegen. Sie hatten Jagdflinten dabei.
    Zwischen den umstehenden Bäumen kamen drei Männer mit Deutschen Schäferhunden heraus, die knurrend an ihren Leinen zerrten. Die Männer, so stellte er fest, hatten Faustfeuerwaffen um die Hüften geschnallt. Dann sah Harry einen vierten Mann unter den Bäumen hervortreten, der so ging, als hätte er hier das Sagen.
    Harry wurde klar, dass sie seinen Standort nur so schnell hatten ausfindig machen können, weil in dieser Gegend Bewegungsoder Geräuschmelder angebracht waren. Diese Leute legten wirklich Wert auf ihre Privatsphäre.
    Ihm wurde mulmig zumute, ein ungewohntes Gefühl, aber Angst hatte er nicht. Die Sache konnte unangenehm werden, aber nicht gefährlich.
    Die Wachmänner hatten einen Ring um ihn gebildet, hielten aber rund fünf Meter Abstand. Wie beim Militär trugen sie allesamt Tarnanzüge mit einer kleinen amerikanischen Flagge auf der rechten Schulter. Jeder Mann hatte eine Schirmmütze mit einem amerikanischen Adler auf, und aus ihrem linken Ohr ragten kurze Kabelschwänze.
    Der Mann, der das Sagen hatte - ein taff wirkender Typ mittleren Alters -, trat einen Schritt näher, und Harry sah, dass er ein Namensschild mit der Aufschrift CARL trug.
    »Sir, Sie befinden sich auf Privatgrund«, teilte Carl ihm mit.
    Harry stellte sich dumm. »Sind Sie sicher?«
    »Ja, Sir.«
    »Ach, Jesses. Tja, wenn Sie mir zeigen, wie -«
    »Wie sind Sie durch den Zaun gekommen, Sir?«
    »Zaun? Was für ein Zaun?«
    »Der Zaun, der das Grundstück umgibt, Sir, und an dem betreten verboten-Schilder hängen.«
    »Ich habe keine gesehen ... Oh, der Zaun. Tut mir leid, Carl, ich war hinter einem Specht her, und der ist drüber geflogen, und dann habe ich ein Loch im Zaun entdeckt und -«
    »Was wollen Sie hier?«
    Harry stellte fest, dass Carls Tonfall ein bisschen schroffer geworden war und dass er den »Sir« vergessen hatte. »Ich bin Vogelgucker«, erwiderte er. Er zückte sein Bestimmungsbuch. »Ich beobachte Vögel.« Er tippte an sein Fernglas.
    »Wozu haben Sie diese Kameras?«
    »Ich mache Fotos von den Vögeln.« Arschloch. »Also, wenn Sie mir zeigen, wie ich von dem Grundstück komme - oder noch besser, wenn Sie mich zum Ausgang fahren -, dann verschwinde ich.«
    Carl ging nicht darauf ein, und Harry hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass es womöglich Ärger geben könnte.
    Dann sagte Carl: »Rundum liegen Millionen Hektar öffentlich zugängliches Land. Warum haben Sie ein Loch in den Zaun geschnitten?«
    »Ich habe kein verfluchtes Loch geschnitten, mein Guter. Ich habe ein verfluchtes Loch gefunden. Und im Übrigen können Sie mich mal, Carl.«
    Harry und allen anderen in der Runde wurde klar, dass er nicht mehr wie ein Vogelbeobachter klang.
    Am liebsten hätte er seinen Dienstausweis gezückt, die Jungs zum Habtacht antreten lassen und sie aufgefordert, ihn zu seinem Camper zu fahren. Dann kam ihm der Gedanke, dass er lieber keine Bundessache daraus machen sollte. Warum sollte er ihnen verraten, dass er ein Bundesagent war, den man zum Ausspähen hierhergeschickt hatte? Walsh bekäme einen Tobsuchtsanfall. »Ich geh ja schon«, sagte Harry. Er ging einen Schritt auf den Wald zu.
    Mit einem Mal wurden die Flinten gehoben und die Pistolen gezückt. Knurrend zerrten die drei Hunde an ihren Leinen.
    »Stopp, sonst lass ich die Hunde los.«
    Harry holte tief Luft und blieb stehen.
    »Wir können das auf zweierlei Art regeln«, sagte Carl. »Einfach oder schwer.«
    »Regeln wir's auf die schwere.«
    Carl warf einen kurzen Blick in die Runde, zu den anderen acht Wachmännern, dann auf die Hunde, dann auf Harry. Carl schlug einen beschwichtigenden Tonfall an. »Sir, wir haben die strenge Anweisung, jeden Unbefugten zum Haus zu bringen, den Sheriff zu rufen und den Eindringling von einem Ordnungshüter vom Grundstück befördern zu lassen. Wir werden keine Anzeige erstatten, aber der Sheriff wird Sie darauf hinweisen, dass Sie bei einem weiteren unbefugten Betreten festgenommen werden. Sie
    werden - schon aus rechtlichen und
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