Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Joe - Liebe Top Secret

Joe - Liebe Top Secret

Titel: Joe - Liebe Top Secret
Autoren: Daniela Peter Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
richtig?“
    „Höchstens um zwei, drei Tage, Sir.“ Der Senator verzog das Gesicht. „Wir könnten bekannt geben, dass Sie mit einer Grippe angereist sind, und versuchen, das Interesse der Öffentlichkeit mit Berichten über Ihre Genesung aufrechtzuerhalten. Ich fürchte nur, dass das nach ein paar Tagen niemanden mehr interessiert. Sie kennen ja das Sprichwort: Aus den Augen, aus dem Sinn. Das darf keinesfalls passieren.“
    Zwei oder drei Tage . Zwei oder drei Tage, um einen derben amerikanischen Soldaten – einen Navy SEAL, was immer das wirklich bedeutete – in einen Prinzen zu verwandeln. Sollte das ein Witz sein?
    Senator McKinley ging zum Telefon und versuchte, den geheimnisvollen Joe aufzuspüren.
    Erwartungsvoll sah Prinz Tedric Veronica an. „Schaffen Sie das?“, fragte er. „Können Sie aus diesem Joe einen Prinzen machen?“
    „In nur zwei oder drei Tagen?“
    Tedric nickte.
    „Ich müsste rund um die Uhr arbeiten.“ Veronica sprach ihre Gedanken laut aus. Wenn sie sich auf diesen verrückten Plan einließ, musste sie diesem SEAL auf Schritt und Tritt folgen. Sie dürfte ihn keine Sekunde lang aus den Augen lassen. Die ganze Zeit müsste sie mit ihm üben und bereit sein, jederzeit einzuspringen und seine noch so kleinen Fehler wiedergutzumachen. „Und selbst dann haben wir keine absolute Sicherheit …“
    Schulterzuckend wandte sich Tedric an den Botschafter. „Sie kann es nicht“, erklärte er rundheraus. „Wir müssen die Reise absagen. Kümmern Sie sich um meinen Rückflug nach …“
    „Ich habe nicht gesagt, dass ich es nicht kann“, unterbrach Veronica ihn und fügte schnell hinzu: „Euer Hoheit.“
    Der Prinz drehte sich wieder zu ihr um und zog eine seiner perfekt gezupften Augenbrauen hoch.
    In Gedanken hörte Veronica Wila sagen: „Ich zähle auf dich, Véronique. Die Beziehungen zu den USA sind überaus wichtig.“ Wenn die Reise abgesagt wurde, würden sich Wilas Hoffnungen auf eine rosigere Zukunft in Luft auflösen. Und es wären nicht nur die Hoffnungen ihrer Freundin, die im Keim erstickt würden. Veronica durfte das kleine Mädchen nicht vergessen, das im Saint Mary wartete …
    „Nun?“, fragte Tedric ungeduldig.
    „Abgemacht“, erwiderte Veronica. „Ich werde es versuchen.“
    Schwungvoll legte Senator McKinley den Hörer auf. „Ich glaube, wir haben unseren Mann“, verkündete er breit lächelnd. „Navy Lieutenant Joseph P. …“ Er warf einen Blick auf den Zettel, auf dem er sich während des Telefonats Notizen gemacht hatte. „… Catalanotto. Sie faxen ein Foto.“
    Veronica spürte, wie ihr gleichzeitig heiß und kalt wurde. Lieber Gott, was hatte sie gerade getan? Womit hatte sie sich da einverstanden erklärt? Was, wenn sie es nicht durchziehen konnte? Was, wenn es unmöglich war?
    Ein schriller Piepton ertönte. Sowohl der Prinz als auch Senator McKinley standen sofort auf und gingen durch die geräumige Suite zu dem Faxgerät, das unter dem Erkerfenster angeschlossen war.
    Veronica blieb am Tisch sitzen. Wenn es nicht den Hauch einer Chance gab, müsste sie ihre beste Freundin im Stich lassen.
    „Mein Gott“, stieß McKinley impulsiv aus, während das Foto langsam ausgedruckt wurde. „Das ist unmöglich.“
    Er zog das Fax aus dem Gerät und reichte es dem Prinzen.
    Schweigend starrte Tedric auf den Ausdruck. Ohne ein Wort zu sagen, ging er zurück zum Tisch und gab Veronica die Seite.
    Abgesehen von der Tatsache, dass der Mann auf dem Foto einen locker sitzenden Kampfanzug trug, mit oben aufgeknöpftem Hemd und bis zu den Ellenbogen hochgekrempelten Ärmeln … abgesehen von der Tatsache, dass der Mann auf dem Foto dunkles, zerzaustes und halblanges Haar hatte und den Gurt eines Maschinengewehrs über der Schulter trug … abgesehen von der Tatsache, dass die Kamera ihn halb lächelnd, mit humorvollen, intelligenten, funkelnden dunklen Augen eingefangen hatte … abgesehen von all diesen Fakten, hätte der Mann auf dem Foto durchaus der Kronprinz von Ustanzien sein können. Oder zumindest sein Bruder.
    Der Bruder, der besser aussah.
    Er hatte die gleiche Nase, die gleichen Wangenknochen, den gleichen markanten Kiefer und das gleiche Kinn. Aber ein Teil seines Schneidezahns war abgebrochen. Das würde ihnen allerdings keine Schwierigkeiten bereiten. Den Zahn konnte man bestimmt innerhalb von Stunden überkronen.
    Er wirkte schwerer als Prinz Tedric, dieser amerikanische Lieutenant. Schwerer und größer. Stärker. Aus gröberem Holz
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher