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Joe - Liebe Top Secret

Joe - Liebe Top Secret

Titel: Joe - Liebe Top Secret
Autoren: Daniela Peter Suzanne Brockmann
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Prinz Tedric das Leben gerettet hatte. Damit hatte sie nicht gerechnet. Dummerweise. Denn sonst wäre sie auf den Anruf aus dem Weißen Haus vorbereitet gewesen. Sie hätte um Hilfe bitten können, damit die Personalakte des geheimnisvollen Lieutenants, der dem Kronprinzen so ähnelte, schneller gefunden wurde.
    Niemand, aber auch niemand , mit dem sie gesprochen hatte, konnte ihr dabei helfen, die gesuchten Akten aufzutreiben. Das Verteidigungsministerium verwies sie an die Navy. Die Navy hatte ihr zu verstehen gegeben, dass sämtliche SEAL-Akten in den Abteilungen der Sondereinsatzkommandos verwahrt wurden. Aber die Sekretärin bei den Sondereinsatzkommandos war genauso hilfsbereit und verschwiegen gewesen wie James Bonds persönliche Assistentin. Die Frau hätte ihr nicht einmal bestätigt, dass Joseph Catalanotto existierte – ganz zu schweigen von der Frage, ob sich seine Personalakte in ihrem Büro befand.
    Frustriert war Veronica wieder zu Senator McKinley gegangen. Sie hatte die Hoffnung, er könnte seinen Einfluss nutzen, um sich die Daten faxen zu lassen. Aber sogar dem mächtigen Senator war mitgeteilt worden, dass Personalakten von Navy SEALs aus Sicherheitsgründen niemals, aber auch niemals , per Fax verschickt wurden. Überhaupt das Foto zu faxen war schon eine sehr große Ausnahme gewesen. Aber wenn McKinley einen Blick in Joseph P. Catalanottos Akte werfen wollte, musste er schriftlich einen Antrag stellten. Erst danach könnte man innerhalb von wenigstens drei Tagen prüfen, ob er oder Miss St. John berechtigt waren, die Unterlagen zu sichten.
    Drei Tage .
    Veronica wollte doch nicht Lieutenant Catalanottos tiefste und dunkelste militärische Geheimnisse erfahren! Sie wollte lediglich herausfinden, wo der Mann herkam, in welchem Teil des Landes er aufgewachsen war. Seinen familiären Hintergrund, seine Schulbildung, seinen IQ und die Ergebnisse des Persönlichkeitstests sowie der psychologischen Untersuchung – das war alles, was sie interessierte.
    Genau genommen wollte sie wissen, was für ein großes Hindernis dieser Navy SEAL für ihre Arbeit darstellte.
    Bis jetzt kannte sie nur seinen Namen. Und sie wusste, dass er wie eine raue, ungebändigte Version von Tedric Cortere aussah. Dass er breite Schultern hatte und ein Maschinengewehr trug, als wäre es ein Baguette. Und dass er ein schönes Lächeln hatte.
    Sie hatte keine Ahnung, ob sie die amerikanische Öffentlichkeit täuschen und dazu bringen konnte, ihn für einen europäischen Prinzen zu halten. Bevor sie dem Mann nicht persönlich begegnet war, konnte sie nicht einmal vermuten, wie viel Arbeit es für sie sein würde, ihn in einen Prinzen zu verwandeln. Am besten versuchte sie, nicht länger darüber nachzudenken.
    Wenn sie allerdings nicht über die Aufgaben nachdachte, die auf sie zukamen, würde sie am Ende nur noch das Mädchen im Saint Mary vor Augen haben. Ein kleines Mädchen namens Cindy, das dem Prinzen vor fast vier Monaten einen Brief geschickt hatte; Veronica hatte ihn aus dem königlichen Papierkorb gezogen. Cindy, kaum zehn Jahre alt, fragte Prinz Tedric, ob er sie bei seinen Staatsbesuch in den Vereinigten Staaten nicht besuchen könnte.
    Veronica hatte den Prinzen schließlich übergangen und sich direkt an König Derrick gewandt. Dann hatte sie den Besuch in der Klinik in den offiziellen Reiseplan eingetragen.
    Doch was nun?
    Die ganze Tour musste jetzt wohl neu geplant werden. Und Saint Mary und die kleine Cindy würden dann wahrscheinlich nicht mehr auf der Agenda stehen.
    Veronica lächelte angespannt. Sie würde dafür sorgen, dass das nicht geschah.
    Seufzend zog sie sich die Schuhe aus.
    Mit einem Prinzen fertig zu werden kann einen ganz schön fertigmachen, dachte sie und erlaubte sich ein reumütiges Lächeln. Nach dem versuchten Anschlag war ihr Adrenalinpegel volle sechs Stunden lang kein bisschen gesunken. Danach hatte sie sich mit heißem, starkem schwarzen Kaffee wach gehalten.
    Und jetzt brauchte sie eine Dusche und zwei Stunden Schlaf.
    Sie zog ihr Nachthemd und den Bademantel aus dem Koffer und warf sie aufs Bett. Bisher hatte sie keine Zeit gehabt, auszupacken. Veronica taumelte fast ins Badezimmer. Nachdem sie die Tür geschlossen und das Wasser aufgedreht hatte, schälte sie sich aus ihrem Kostüm und der cremefarbenen Bluse, die sie darunter getragen hatte. Als sie sich die Strumpfhose auszog, riss sie ein Loch hinein. Die zweite an diesem Tag. Die, die sie am Flughafen getragen hatte, war komplett
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