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Joe - Liebe Top Secret

Joe - Liebe Top Secret

Titel: Joe - Liebe Top Secret
Autoren: Daniela Peter Suzanne Brockmann
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keiner zusammen gewesen, die er nicht hätte verlassen können.
    Nicht, dass er Probleme mit Frauen hatte, im Gegenteil: Er mochte sie. Und die Frauen, mit denen er sich für gewöhnlich traf, waren klug und witzig und scheuten sich vor einer festen Beziehung genauso wie er. Joe verabredete sich während seiner gelegentlichen Landgänge mit ihnen und manchmal am Abend, wenn er in der Stadt war und Zeit hatte.
    Aber er hatte keiner dieser Frauen einen Gutenacht-und Gutenmorgenkuss gegeben, war dann zurück zum Hauptquartier gefahren und hatte sich dann Tagträumereien über sie hingegeben. Nicht so wie Bob und Wesley, die in Verzückung gerieten, wenn sie über die Collegemädchen sprachen, die sie in San Diego kennengelernt hatten. Joe hatte auch nie so geseufzt wie Harvard, nachdem sie der hawaiianischen Biologin in Guam begegnet waren. Wie hieß sie doch gleich? Rachel. Harvard bekam immer noch diesen traurigen Glanz in seinen braunen Augen, wenn ihr Name fiel.
    Die Wahrheit war: Joe hatte Glück gehabt. Weil er sich nie ernsthaft verliebt hatte. Und er hoffte, dass dieses Glück anhielt. Er wäre durchaus zufrieden damit, weiterhin ohne diese besondere Erfahrung durchs Leben zu gehen. Nein, vielen Dank.
    Joe stieß den Deckel der Kühlbox mit dem nackten Fuß hoch. Er nahm eine Bierdose heraus und hielt abrupt inne.
    Er setzte sich auf. Hörte genau hin und blickte angespannt nach Osten.
    Da war es wieder.
    Die Geräusche eines sich nähernden Hubschraubers. Joe hielt eine Hand an die Stirn und suchte die kalifonische Küstenlinie mit Blicken ab. Von dort schienen die Propellergeräusche zu kommen.
    Harvard und Blue standen schweigend auf und kamen zu Joe. Ohne ein Wort zu sagen, reichte Harvard ihm ein Fernglas.
    Mit einer einzigen Bewegung stellte Joe es scharf.
    Noch war der Helikopter ein kleiner schwarzer Punkt, aber mit jeder Sekunde wurde dieser Punkt größer. Er flog zweifellos genau auf sie zu.
    „Habt ihr eure Pager dabei?“, brach Joe das Schweigen. Sein eigener – und er selbst – waren mit einem Eimer Köder und salzigem Meerwasser übergossen worden.
    Harvard nickte. „Ja, Sir.“ Er warf einen Blick auf den Pager, den er am Gürtel trug. „Aber ich habe keine Nachricht bekommen.“
    „Meiner zeigt auch nichts an, Cat“, erwiderte Blue.
    Wieder setzte Joe das Fernglas an und machte jetzt die Konturen des schwarzen Punkts genauer aus. Es war ein Militärhubschrauber, ein UH-60 Black Hawk. Er flog fast dreihundert Kilometer pro Stunde. Und er steuerte direkt auf sie zu, und zwar schnell.
    „Steckt einer von euch in Schwierigkeiten? Irgendwas, das ich wissen sollte?“
    „Nein, Sir“, antwortete Harvard.
    „Negativ.“ Blue schaute zu Joe. „Wie steht’s mit dir, Lieutenant?“
    Während er den Helikopter durch das Fernglas beobachtete, schüttelte Joe den Kopf.
    „Das ist merkwürdig“, meinte Harvard. „Warum haben sie es so eilig? Sie könnten uns doch auch einfach eine Nachricht schicken und mit voller Kraft voraus zurück zum Hafen fahren lassen?“
    „Muss etwas verdammt Dringendes sein“, erwiderte Joe. Gott, dieser Black Hawk näherte sich ihnen wirklich extrem schnell. Er nahm das Fernglas herunter, als der Hubschrauber so nah war, dass er ihn mit bloßem Auge erkennen konnte.
    „Es ist jedenfalls nicht der Dritte Weltkrieg“, erklärte Blue, der seinen Kummer über Jenny Lee zeitweilig vergessen zu haben schien. Er musste schreien, so viel Lärm machte der herannahende Helikopter bereits. „Denn dann würden sie wegen drei lausiger SEALs sicher keinen Black Hawk verschwenden.“
    Der Hubschrauber blieb direkt über ihnen in der Luft stehen. Die Geräusche der Rotorenblätter waren ohrenbetäubend, und das kleine Boot wurde auf den Wellen hin- und hergeworfen.
    Dann wurde ein Seil aus der offenen Tür geworfen. Es wogte im Wind hin und her und traf Joe direkt an der Brust.
    „Lieutenant Joseph P. Catalanotto“, rief eine Stimme über Lautsprecher. „Ihr Landgang ist zu Ende.“
    Veronica St. John ging in ihre Hotelsuite und lehnte sich müde gegen die geschlossene Tür.
    Es war erst neun Uhr abends, für Diplomaten noch früh. Wäre an diesem Tag alles gelaufen wie geplant, wäre sie jetzt immer noch bei einem Empfang für Prinz Tedric in der ustanzischen Botschaft. Aber heute war nichts gelaufen wie geplant, angefangen mit dem Attentat am Flughafen.
    Der amerikanische Präsident hatte sie angerufen, um ihr im Namen des amerikanischen Volks dafür zu danken, dass sie
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