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Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition)
Autoren: Sage Blackwood
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einen Schritt zurück.
    »Ich glaube nicht, dass Simon kommt, um dich zu holen«, sagte der Knochenmeister. »Und da du dein Leben verloren hast, bist du für mich nichts wert.«
    »Ich kann aber doch trotzdem Ihr Diener sein«, sagte Jinx.
    »Ich glaube, ich habe keine Verwendung mehr für dich.« Der Knochenmeister trat einen weiteren Schritt vor, und Jinx trat einen weiteren Schritt zurück.
    Jinx hatte immer noch einen Beutel mit Flaschen in der Hand und eine Tasche vor der Brust. In der Tasche auf seinem Rücken klirrten die Scherben. Gleich würde er dem Knochenmeister den Beutel entgegenschleudern. In einer Sekunde. Es würde nicht viel nützen, aber er musste es tun, denn der Knochenmeister wollte ihn töten.
    Er versuchte Macht aus den Flaschen zu ziehen, aber es ging nicht. Der Knochenmeister hatte sie jetzt fest im Griff. Jinx blieb nichts anderes übrig, als mit wehenden Fahnen unterzugehen. Er hielt den Beutel ganz fest und trat einen großen Schritt zurück, damit er ihn ungehindert schwingen konnte.
    Einen großen Schritt zurück ins Nichts.

Von oben betrachtet
    J inx stürzte in die Tiefe. Der Wind brauste ihm in den Ohren, und er hörte Schreie – vielleicht Elfwyns, vielleicht auch seine eigenen.
    Es war ein Gefühl, als würde er überall am Körper ganz fest geschlagen.
    Im Nu war der Schmerz vorüber, dann war Jinx hoch in der Luft und hatte zu seinem eigenen Erstaunen kein bisschen Angst. Ha, er hatte keine Höhenangst! Nur vor dieser Klippe, und das mit gutem Grund. Um ihn herum stiegen Rauchfäden auf, einer nach dem anderen – Leben, die aus den zerbrochenen Flaschen flohen.
    Die Knochenbrücke klapperte – Elfwyn kletterte hinunter, gefolgt von dem deutlich langsameren Knochenmeister.
Warum macht er sie nicht bewegungsunfähig?
, fragte sich Jinx. Und gleich darauf wusste er die Antwort.
    Die Macht des Knochenmeisters war mit den Leben entschwunden. Es gab nur noch Simon in der Flasche in Elfwyns Hand.
    Reven rannte zur Brücke – er musste wieder raufgeklettert sein. Wahrscheinlich war keine Minute vergangen, seit der Knochenmeister aus dem Schloss gekommen war.
    Plötzlich stolperte Elfwyn und fiel hin. Verzweifelt hielt sie sich an den Knochen der Brücke fest – und dabei glitt ihr Simons Flasche aus der Hand.
    Die Flasche fiel.
    Elfwyn rutschte die Brücke ein kleines Stück weit hinunter und wäre fast gefallen, konnte sich aber gerade noch festhalten. Sie schaute zurück – der Knochenmeister war immer noch hinter ihr her. Schnell rappelte sie sich wieder auf und kletterte weiter die Brücke hinunter. Jinx flog hinab, direkt vor die Füße des Knochenmeisters. Er versuchte ihn aufzuhalten, doch der Knochenmeister ging einfach durch ihn hindurch, als ob er sich durch tiefes Wasser kämpfte. Jinx überkam ein unangenehmes, kräuseliges Gefühl. Simons Flasche war immer noch im Fall. Jinx flog auf sie zu und versuchte sie zu greifen. Langsam glitt sie ihm durch die Hände.
    Reven, der immer noch rannte, stellte sich unter die fallende Flasche und fing sie auf. Ohne sie anzuschauen, steckte er sie ein. Elfwyn war jetzt am unteren Ende der Brücke angekommen, und Reven lief zu ihr.
    Jinx sah, wie Elfwyn und Reven durch den Bach wateten und zu Jinx liefen – das war doch sein Körper, oder? Es war nicht so gut zu erkennen wie damals, als Simon ihn umgebracht hatte. Mit der Form stimmte etwas nicht.
    Elfwyn weinte, und Reven war aschfahl. Das tat Jinx leid. Er hätte ihnen gern gesagt, dass alles halb so schlimm sei, er war hier oben, und es ging ihm gut, aber als er rufen wollte, brachte er keinen Laut heraus. Er schwebte noch höher und sah den Bach zwischen den steinernen Ufern rauschen. Zwei Gestalten liefen dort entlang zur Insel des Knochenmeisters – oder besser gesagt, eine von beiden lief, die andere hüpfte mit großen Sprüngen nebenher.
    Jinx ließ sich wieder nach unten treiben, um Elfwyn und Reven vor den beiden zu warnen, die da kamen. Reven zog gerade seine Hände von Jinx’ Körper zurück. Der Knochenmeister kroch rückwärts die Knochenbrücke hinunter – langsam und vorsichtig, um nicht auf den glitschigen Sprossen auszurutschen. Elfwyn und Reven mussten weg. Jinx ebenfalls, doch er wusste nicht, wie er das anstellen sollte, ohne in seinem Körper zu sein.
    »Lauft weg!«, rief Jinx – er versuchte es jedenfalls, aber es kam kein Laut heraus.
    Reven richtete sich auf, stützte sich dabei mit den Händen auf den Knien ab und hinterließ zwei blutrote
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