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Jetzt schlaegts dreizehn

Jetzt schlaegts dreizehn

Titel: Jetzt schlaegts dreizehn
Autoren: John Vornholt
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Auffahrt hinunter zu einem Kombiwagen, auf dessen Seitentür das Bärenklaue-Logo abgebildet war. Hinter dem Steuer saß eine hübsche, dunkelhaarige junge Frau, die etwas älter war als Sabrina.
    „Hallo“, sagte die junge Hexe, als sie sich ins Auto setzte. „Ich heiße Sabrina Spellman.“
    „Ich weiß schon“, antwortete die Fahrerin. „Die Super-Betreuerin.“
    Sabrina musste schlucken: „Super-Betreuerin?“
    „Nun, wir bekommen nicht oft Bewerbungen von Leuten wie dir“, erklärte die andere.
    „Kann ich mir vorstellen“, sagte Sabrina halb im Spaß. Oh Mann, was haben meine lieben Tanten nur wieder angestellt?
    „Ich heiße Jill“, sagte die junge Frau. „Auch wenn du in all diesen tollen Ferienlagern in Long Island gearbeitet hast, hier bei uns in Bärenklaue bist du erst mal Anfängerin.“
    „Verstanden“, antwortete Sabrina erleichtert. „Eigentlich ist es mir sogar sehr recht, wenn wir so tun, als wäre das hier mein erster Job in einem Ferienlager.“
    „Gut, dann werden wir schon klarkommen.“ Jill fuhr los.
    Während sie an diesem sonnigen Samstagmorgen durch die ruhigen, Straßen fuhren, versuchte Sabrina die Spannung im Auto etwas zu lockern.
    „Wie ist denn das Ferienlager so“, fragte sie Jill.
    „Na ja, es ist nicht so groß und toll wie die Lager, in denen du bisher warst“, sagte Jill, „aber es ist nett. Arthur hat es toll organisiert.“
    „Arthur?“
    „Arthur Rimbard, der Lagerleiter. Der, dem du deine Bewerbung geschickt hast.“
    Sabrina lachte nervös. „Natürlich. Dieser Arthur.“
    „Bei uns gibt es eine Akte zu jedem einzelnen Ferienkind“, erzählte Jill. „So wissen wir genau, wer die guterzogenen Kinder und wer die Schwierigen sind. Um es für alle leichter zu machen, werden die schwierigen Kinder alle in einer Hütte untergebracht.“
    „Macht Sinn“, erwiderte Sabrina, die allerdings dachte, dass dieses System keinen Sinn machte.
    „Auf dem Programm stehen jede Menge Aktivitäten und Spiele. Arthur meint, dass es am besten ist, wenn alle immer beschäftigt sind.“
    „Aber wie steht’s denn mit Spaß haben?“, fragte Sabrina.
    Jill schaute sie von der Seite an. „Wo steht denn, dass ein Ferienlager Spaß macht? Es ist harte Arbeit!“
    „Natürlich!“ Sabrina nickte ernst. „Harte Arbeit!“
    „Deine Bewerbung kam gerade zur rechten Zeit“, erklärte Jill. „Wir brauchten dringend einen weiteren erfahrenen Betreuer. Die Kinder werden am Nachmittag ankommen, also hast du nicht viel Zeit dich einzugewöhnen. Arthur hat ein Betreuer-Treffen einberufen und danach geht die Arbeit gleich los.“
    „Gut“, sagte Sabrina selbstbewusster als sie sich fühlte.
    Ihre Stimmung besserte sich etwas, als sie die Stadt hinter sich ließen. In der Ferne ragten die Berge auf, und es roch nach Blumen und Bäumen. Bald hatten sie die Berge erreicht und Sabrina war wieder davon überzeugt, dass alles gut werden würde. Immerhin lag das Ferienlager Bärenklaue in einer wunderschönen Landschaft.
    Sabrina sah sich ihre Kollegin genauer an. Jill tat ganz professionell, aber das war schon die richtige Einstellung. Für die Betreuer war es ein Job, es ging für sie nicht darum Spaß zu haben. Sabrina hoffte, niemand würde herausfinden, dass sie gemogelt und noch nie als Betreuerin in einem Ferienlager gearbeitet hatte. Natürlich konnte sie immer einen Zauber aussprechen, wenn das nötig war, aber sie hoffte, dass das nicht der Fall sein würde.
    Ein Thema gab es noch, das sie interessierte. „Wie sind denn die Jungs so, also ich meine die männlichen Betreuer?“
    Das erste Mal, seit sie im Auto saßen, lächelte Jill. „Sie sind ganz okay, wenn man auf gut aussehende, durchtrainierte, braun gebrannte Jungs steht.“
    „Nee“, witzelte Sabrina, „ich steh mehr auf die Unscheinbaren. Und bleich und schwabbelig müssen sie sein.“
    Jills Lächeln war verschwunden und sie hatte ihre Augen zusammengekniffen. „Du wirst nicht viel Zeit für Romantik haben. Falls aber doch: Ein Junge ist für dich tabu.“
    „Und welcher ist das?“
    „Er heißt Mitch. Lass die Finger von ihm!“
    Sabrina wunderte sich. „Warum? Stimmt was nicht mit ihm?“
    „Oh, mit ihm stimmt alles.“ Jills strenger Blick machte sehr deutlich, dass Sabrina die Warnung besser ernst nehmen sollte.
    „Das heißt... er ist vergeben?“
    „Er weiß es zwar noch nicht, aber er ist es.“
    Sabrina nickte und schaute aus dem Fenster. Sie konnte es immer noch nicht fassen. Ihr erster
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