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Jetzt mal Butter bei die Fische

Jetzt mal Butter bei die Fische

Titel: Jetzt mal Butter bei die Fische
Autoren: Tom Diesbrock
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Unterstützung von Profis und Institutionen.
    »Endlich selbstständig!« Viele Menschen sind gar nicht so unzufrieden mit ihrer Tätigkeit, aber mit den Strukturen im Unternehmen, der Unfreiheit und dem geringen Gestaltungsfreiraum. »Endlich mein eigener Herr sein!« ist wohl die häufigste Motivation, sich selbstständig zu machen. Heute sind die »sicheren Jobs« bekanntlich nicht mehr so sicher – da fällt es vielen leichter, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Zu gewinnen gibt es (vor allem auch zeitliche) Flexibilität und Freiheit. Dafür müssen wir allerdings mehr Verantwortung übernehmen.
    Die wenigsten Gründer haben eine neue, geniale Geschäftsidee oder die Taschen voller Risikokapital. Warum nicht langsam starten, vielleicht neben einer Teilzeitbeschäftigung? Vielleicht können Sie schon vor dem Start Kunden gewinnen oder aus Ihrer aktuellen Tätigkeit »mitnehmen«? Es führen viele Wege in die Selbstständigkeit.
    »Erstmal Auszeit!« Manchmal würden wir nichts lieber tun, als sofort zu neuen Ufern aufzubrechen. Aber wenn wir ehrlich mit uns sind, wissen wir, dass wir momentan keine Chance haben, weil wir viel zu erschöpft sind. Wenn unsere Reserven aufgebraucht sind, würde uns auch »ein wenig JobTuning« überfordern – ganz zu schweigen von Bewerbungen. Ist auch eine Teilzeitlösung nicht machbar, bleibt irgendwann nur noch die Auszeit. Die freiwillige Variante heißt Sabbatical, (unbezahlter) Urlaub oder gar Kündigung – die unfreiwillige Burn-out, Krankschreibung und Reha. Ich empfehle die erste, bevor die zweite an Ihre Tür klopft.
    Ganz wichtig: Die Auszeit dient nicht in erster Linie dazu, sich Gedanken über die berufliche Zukunft zu machen, sondern der Genesung und dem Wiederaufladen der Batterien! Nimmt man sich mehr als drei Monate, kann es sinnvoll sein, die Zeit aufzuteilen in »Erholung und Speck auf die Seele kriegen« und eine Orientierungsphase.
»Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.« (Erich Kästner)
    Wir können uns an der Frage festbeißen, ob Job A oder Job B der bessere ist – in der Summe der Argumente mag die Waagschale sich ein bisschen mehr zur einen oder anderen Seite neigen. Viel wichtiger als die »perfekte Entscheidung« ist, dass wir uns überhaupt entscheiden und den Weg dann auch zu Ende gehen. Die dümmste Entscheidung ist die, die wir gar nicht treffen. Manche Menschen verbringen Jahre damit, zwischen zwei Alternativen abzuwägen. Hätten Sie sich gleich für eine entschieden, wären Sie heute auf jeden Fall ein ganzes Stück weiter! Ich bin mir sicher, dass erfolgreiche Menschen nicht unbedingt mit einer perfekten Idee gestartet sind; sondern dass sie sich mit ganzer Kraft für eine gute Idee eingesetzt haben.
    Meine Kollegin Svenja Hofert schreibt in ihrem Buch Das Slow-Grow-Prinzip: »Wissen Sie, was erfolgreiche von erfolglosen Gründern unterscheidet? Nur eine einzige Sache: Die einen tun’s, die anderen nicht.« Ich denke, das gilt für alle Neuorientierer. Lange bevor ich mein erstes Buch geschrieben habe, hatte ich schon viele gute Buchideen – sie hatten nur einen Nachteil: Ich habe mich nie für eine davon entscheiden können. Mein erster Versuch war dann aus heutiger Sicht nicht gerade ein Hit. Aber es war ein Versuch, und darauf konnte und kann ich aufbauen.
    Ich würde heute jedem Neuorientierer raten, eher mit einer 70-Pro-zent-Idee loszulegen, als darauf zu warten, dass eine 99-prozentige vorbei kommt – denn es könnte sein, dass dies nie geschehen wird. Der Job, den Sie in fünf Jahren machen werden, wird sich sowieso von dem unterscheiden, mit dem Sie morgen einsteigen. Und das Angebotsprofil eines Gründers wird ganz sicher mit den Jahren viele Veränderungen erfahren. Es wird also sowieso anders werden.
    Natürlich versucht unser innerer Perfektionist uns einzureden, dass wir auf jeden Fall und immer alles richtig machen müssen – und dass es besser ist, gar nicht zu handeln, als die Sache nicht perfekt zu machen. Auf ihn zu hören, bedeutet fast immer, alles so zu lassen, wie es ist. Und genau dies ist auch sein Ziel! Denn Perfektionismus hat herzlich wenig mit einem hohen Qualitätsbewusstsein zu tun, sondern vor allem mit Angst. Unser innerer Perfektionist fürchtet nichts mehr, als von anderen schräg angesehen oder gar ausgelacht zu werden. Deshalb versucht er, jedes Risiko auszuschließen – indem er alles richtig und perfekt oder eben gar nicht macht.
    Wenn Ihnen also bei Ihrer Entscheidung Ihr innerer
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