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Jetzt mal Butter bei die Fische

Jetzt mal Butter bei die Fische

Titel: Jetzt mal Butter bei die Fische
Autoren: Tom Diesbrock
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die »zweitbeste Lösung«.
    Die Konflikt-Landkarte ist außerdem das perfekte Instrument, um sich mit den Punkten auf Ihrer Bedenkenliste zu beschäftigen.
    Natürlich neigen wir alle dazu, uns selbst ein klein wenig zu beschwindeln und Unangenehmes wegzulassen oder zu verdrehen. Deshalb ist es hier besonders wichtig, dass Sie wachsam und ehrlich mit sich sind.
    Brainstorming: Nehmen Sie sich ein Blatt Papier, und verwenden Sie die Mindmapping-Technik: Sammeln Sie alle Gedanken und Gefühle, die Ihnen gerade durch Herz und Kopf gehen. Schreiben Sie unbedingt alles ungefiltert und unzensiert auf! Es geht hier nicht um Logik oder Bewertungen; es gibt kein Richtig und kein Falsch. Trauen Sie sich, auch ganz undifferenzierte Sachen aufzuschreiben wie: »Alles doof«, »Ich habe keine Lust« oder »Das wird doch sowieso nichts«. Lassen Sie ruhig Dampf ab, meckern und klagen Sie.
    Wenn Ihnen nichts mehr einfällt, lassen Sie sich bitte noch ein paar Minuten Zeit für Nachzügler. Dann machen Sie ein paar Minuten Pause. Holen Sie sich ein Getränk, schauen Sie aus dem Fenster, bewegen Sie sich ein wenig.
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    Wie- und Was-Fragen: Versuchen Sie mit dem Abstand des Coachs auf das Papier zu sehen: Was würden Sie sich als Ihr Coach fragen, um besser zu verstehen, was Sie dort lesen? Ein Tipp: Warum-Fragen stellt der Coach selten, weil sie meistens wenig bringen. Klüger ist es, nach dem Wie und Was zu fragen:
    »Alles ist doof.« Was genau ist gerade doof? Wie fühle ich mich? Was stört mich besonders?
    »Ich habe keine Lust.« Welches Gefühl steckt darin? Was demotiviert mich denn so sehr? Welche Ängste oder Befürchtungen vermute ich dahinter?
    Versuchen Sie, möglichst genau zu sein. Schreiben Sie Ihre Antworten (mit einer anderen Farbe) auf das Papier. Manches wird widersprüchlich oder verwirrend sein. Natürlich – denn deshalb fühlen Sie sich schließlich blockiert.
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    Noch ein wichtiger Punkt: Sollten Sie jetzt unzufrieden mit sich und dem Ergebnis Ihrer Arbeit sein, ist das ein Teil Ihrer inneren Landkarte. Notieren Sie unbedingt auch, was Ihre Selbstkritik zu sagen hat. Denn oft ist es unsere kritische Haltung zu uns selbst, die aus einer Missstimmung erst eine richtig schöne Blockade macht!
    Erkennen: Ist Ihnen jetzt mehr oder weniger deutlich, was in Ihnen gerade vor sich geht und was die Blockade bewirkt? Was steht in Ihnen gegeneinander? Versuchen Sie, in wenigen Sätzen zu beschreiben, welche inneren Positionen sich widersprechen. Und damit kennen Sie die Anteile Ihres Konflikts, mit denen wir jetzt weiter arbeiten.
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Die Arbeit auf der Ich-Bühne
    Mit dieser Technik arbeite ich schon seit vielen Jahren. Mit ihrer Hilfe können wir innere Konflikte schlichten, ohne ihre Geschichte bis tief in unsere Kindheit zurückzuverfolgen. Wenn Sie sich blockiert fühlen, findet der innere Konflikt ja jetzt und heute statt. Anstatt zu fragen, »Warum bin ich nur so (geworden)?«, ist es konstruktiver herauszubekommen, wie sich welche Anteile Ihrer Persönlichkeit in diesem Moment gegenseitig blockieren. Wenn wir diese aktuelle Dynamik verstehen, können wir Einfluss darauf nehmen und die Blockade lösen.
    Im letzten Kapitel haben wir uns ja schon mit den psychologischen Grundlagen unserer »inneren Vielstimmigkeit« befasst. Vielleicht lesen Sie es noch einmal durch, wenn es Ihnen nicht mehr gegenwärtig ist. Jetzt geht es darum, unsere Persönlichkeitsanteile besser zu verstehen.
    Kernaussagen identifizieren: Ausgangspunkt ist Ihre Konflikt-Landkarte. Schauen Sie sich bitte die Sätze genau an, die Sie zu Ihrer Blockadesituation formuliert haben. Es sind mindestens zwei Sätze mit sich widersprechenden Aussagen. Wenn Sie feststellen, dass mehrere Sätze im Grunde dieselbe Aussage haben, können Sie sie in einem Satz zusammenfassen. Sind zwei Aussagen ähnlich, aber nicht identisch, sollten Sie beide »im Spiel bleiben«. Ziel des ersten Schrittes ist es, Ihren Konflikt mit seinen gegensätzlichen Aussagen abzubilden.
    Nehmen wir als Beispiel einige Sätze aus dem letzten Kapitel und konzentrieren sie auf ihre Kernaussagen:
    F. »Ich will glücklich sein und möglichst in einer TV-Redaktion arbeiten!«
    G. »Ich muss mich mit dem zufrieden geben, was ich habe.«
    H. »Ich habe einige Kompetenzen, aber keine Erfahrungen auf dem Gebiet.«
    I. »Ich kann nichts richtig.«
    J. »Das wird doch nie was.«
    Anteile charakterisieren: Jetzt stellen Sie sich vor,
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