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Jetzt mal Butter bei die Fische

Jetzt mal Butter bei die Fische

Titel: Jetzt mal Butter bei die Fische
Autoren: Tom Diesbrock
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hat, nenne ich beispielsweise meinen »Sicherheitsbeauftragten«. Oder den, der immer meint, nicht genug zu können, meinen »KleinFühler«. Wichtig ist dabei, dass Sie auf abwertende Namen verzichten. Und auch wenn Sie ein Anteil stark an eine reale Person erinnert, sollten Sie ihn nicht so benennen – »Mama« oder »Onkel Otto« haben keinen Sinn, weil es ja Ihre Anteile sind.
    Konferenz: Jetzt geht es an den runden Tisch: Legen Sie bitte die Blätter mit Ihren Anteilen vor sich im Kreis auf den Tisch. Als würden Sie die Darsteller Ihrer Ich-Bühne einladen, an einem runden Konferenztisch Platz zu nehmen. Und Sie, mit dem Abstand des Selbstmanagers, haben die Aufgabe, die Runde möglichst neutral zu moderieren.
    In dieser Runde soll es um das Thema oder die Situation gehen, die dazu geführt hat, dass Sie sich unrund fühlen und sich dazu entschieden haben, Ihre Konflikt-Landkarte zu erstellen. Wenn wir an unserer beruflichen Orientierung arbeiten, sind es ja oft Ideen oder anstehende konkrete Schritte, die eine Blockade auslösen. Was immer es war, es kommt hier auf die Tagesordnung. Bitte notieren Sie dieses Thema auf einem Blatt Papier in der Mitte des Kreises. Das kann zum Beispiel sein »Mein Wunsch nach einem künstlerischen Beruf«, »Eine Selbstständigkeit als Grafikerin?« oder ganz generell »Ein neuer Job?«.
    Lassen Sie jetzt die Anteile nacheinander zu dem Thema zu Wort kommen. Fragen Sie sich, was welcher Anteil dazu sagen würde. Natürlich wird es kontroverse Standpunkte geben. Versuchen Sie, Kompromisslösungen zu finden. Wie könnten Sie beispielsweise künstlerisch arbeiten und trotzdem alle Anteile ins Boot holen? Wie kann es genügend Sicherheit in der Selbstständigkeit geben? Oder wie wäre die Suche nach einem neuen Job für alle Beteiligten erträglich? Das bedeutet, dass alle Ihre Anteile sich ein Stück bewegen müssen. Aber keiner darf überfordert werden – das gilt besonders für unsere ängstlichen Kind-Anteile.
    Wenn Sie eine – vielleicht auch vorläufige – Lösung gefunden haben, formulieren Sie sie und hängen sie an die Wand.
    [ Bild vergrößern ]
    Bauch-Check: Ob wir eine Blockade gelockert und einen inneren Konflikt gelöst haben, können wir sofort überprüfen. Fühlen Sie sich besser, gelöster und energievoller? Haben Sie wieder mehr Lust auf das Thema, um das es eben ging – zum Beispiel Ihr Jobprojekt? Es hat keinen Sinn, noch einmal darüber zu schlafen. Wenn die Arbeit auf der Ich-Bühne erfolgreich war, sollte das jetzt spürbar sein. Sie müssen die Welt ja nicht gleich rosarot sehen; auch kleine Veränderungen sind ein gutes Zeichen.
    Übung
    Sollte sich gar nichts verändert haben, werfen Sie bitte noch einen Blick auf Ihre Konflikt-Landkarte: Ist noch stimmig und nachvollziehbar, was dort steht? Lesen Sie noch einmal, was ich anfangs zur Ich-Bühne geschrieben habe. Dann gehen Sie die Übung Schritt für Schritt ein zweites Mal durch. Wo haben Sie nicht genau genug geschaut? Was haben Sie ausgelassen oder vermieden?
    Ich empfehle Ihnen, entweder die Blätter mit Ihren Anteilen oder kleine Karten mit deren Namen darauf an Ihrem Projektarbeitsplatz aufzuhängen. Je häufiger Sie an sie denken und vor allem im Alltag darauf achten, wann sich welcher Anteil zu Wort meldet, desto vertrauter werden sie Ihnen. Wenn neue Blockadesituationen auftauchen, sollten Sie Konflikt-Landkarte und Ich-Bühne unbedingt neu durcharbeiten.
    Wahrscheinlich werden Sie dabei die meisten Persönlichkeitsanteile wieder treffen – vielleicht kommt mal ein neuer dazu, manchmal spielen nur einige mit. Aber in kurzer Zeit werden Sie Ihre »Pappenheimer« zum Thema Veränderung und Beruf gut kennen. Wenn Sie dann in einer Sackgasse festhängen, reicht oft schon der Blick auf die Karten Ihrer Anteile, um zu wissen, wer gerade auf die Bremse tritt oder kalte Füße bekommt. Je vertrauter Ihnen diese Sichtweise auf Ihr inneres System ist, desto leichter wird es Ihnen fallen, schnelle Kompromisse zu finden. Auf jeden Fall sollten Sie aber Ihre Schlussfolgerungen aufschreiben.
    Ich mache häufig die Erfahrung, dass Blockaden sich schon anfangen zu lösen, wenn wir nur lernen, alle unsere Anteile und ihre Anliegen ernst zu nehmen. Wenn wir aufhören, einige Seiten von uns regelmäßig zu kritisieren und abzuwerten, weil sie uns nicht in den Kram, also in unser schönes Selbstbild passen, ist das schon die halbe Miete!
Noch ein Wort zu Coachingteams und Mentoren
    Wenn wir beruflich oder
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