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Jetzt aber Ballett (German Edition)

Jetzt aber Ballett (German Edition)

Titel: Jetzt aber Ballett (German Edition)
Autoren: Nick Colbe
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dass Andi sich nach diesem zweifelhaften Mahl schnell ein Bier schnappte und mangels anderer Alternativen schließlich wieder neben Christine Platz nahm.
     
    Eigentlich hätte er jetzt auch verschwinden können, ohne dass es irgendjemandem aufgefallen wäre. Aber irgendetwas hielt ihn hier. Er ließ den Blick schweifen und sah Sascha nun in einer anderen Ecke stehen, wiederum in angeregter Unterhaltung. Andi konnte nicht anders, als ihn gebannt anzustarren.
     
    *Das ist also ein Junge? OK , eine schlanke Erscheinung mit längeren Haaren und femininen Zügen – aber ein Junge. Kein Grund also für das Herzrasen und den Schweißausbruch, wenn du ihn betrachtest. Andi, krieg dich wieder ein – er ist ein Junge!!!*
     
    "Bist du eigentlich schwul?"
    Die Frage von Christine überraschte Andi dermaßen, dass er den gerade genommenen Schluck Bier in großem Bogen ausspuckte. Zum Glück bemerkte das niemand außer Christine.
    "Wie kommst du denn darauf?", fragte Andi irritiert und hätte sich dafür ohrfeigen können, eben so gedankenversunken Sascha betrachtet zu haben. Sicher hatte sie ihn dabei beobachtet.
    "Nur so", gab Christine lakonisch zur Antwort, "du hattest während der ganzen Schulzeit keine Freundin, hast auch nie rumgemacht oder so. Hab ich dich jetzt beleidigt?"
    Was war nun eigentlich peinlicher: die Tatsache, dass er sich offenbar gerade in einen Jungen verknallt hatte oder dass er mit seinen knapp 19 Jahren immer noch Jungfrau war?
    "Klar hatte ich ´ne Freundin", log Andi, "Die war nur nicht aus unserer Schule. Wir waren sogar ziemlich lange zusammen. Ich bin halt nicht so der Partytyp und sie war das auch nicht. Passte ganz gut."
    "Ach so. Und nun wieder solo?"
    "Jep p ."
    "Schon was Neues im Auge?", fragte Christine und wirkte auf einmal sehr interessiert. "Vielleicht", antwortete er und versuchte, ihr ein verführerisches Lächeln zu schicken, doch davon verstand er nun gar nichts.
    "Hast du Schmerzen?", fragte sie dann auch sofort lachend.
     
    "Komm, lass uns tanzen", forderte sie nach einer Weile.
    Am liebsten hätte Andi natürlich abgelehnt, aber ihm fiel gerade noch rechtzeitig ein, dass er ja jetzt den Herzensbrecher mimen musste, um Christine diese blöden Verdächtigungen aus dem Hirn zu treiben. Also nickte er kurz und kippte sein Bier auf Ex, bevor er sich erhob.
    *Was spielen die eigentlich für eine komische Mukke? Irgend so ein Brit-Pop-Verschnitt – na da reichen dann ja einige Verrenkungen und ein, zwei Titel werde ich schon durchhalten*, dachte Andi.
     
    Doch gerade als sie loslege n wollten, war der Song zu Ende und es wurde eine neue CD eingelegt.
    *Kuschelrock? Ach du Scheiße!*
    Aber schon hing ihm Christine am Hals.
    " Eigentlich bist du ja ein ganz Hübscher", flüsterte sie ihm ins Ohr und lehnte den Kopf an seine Schulter.
    Eine ihrer Hände kraulte ihm den Nacken, die andere tätschelte seinen Hintern.
    *Oh man, was hat die denn schon alles getrunken?*, fragte sich Andi und wusste nicht so recht, wo er eine Hände eigentlich lassen sollte, *Streichle ihr einfach die Schultern und den Rücken ein bisschen – das mögen die Mädels doch gerne.*
     
    Nach einer Weile aber griff sie seine Hände, führte sie an ihren Po und stieß gleichzeitig ihr Becken ziemlich offensiv nach vorn in eine empfindlichste Zone.
    *Notgeil ist nichts dagegen*, dachte Andi und verdrückte sich nach dem dritten Song unter dem Vorwand, noch etwas essen zu wollen, in di e Küche.
    Auf dem Weg dorthin be merkte er noch, dass Sascha gerade an einige Leute irgendwelche Zettel verteilte. Andi griff eine Wodkaflasche aus dem Kühlschrank , schüttete ein Glas voll und anschließend noch etwas Cola dazu.
    *Hopp und weg!* 
    Boah w ar das scheußlich, aber genau das hatte er jetzt gebraucht.
     
    Jemand tippte ihm auf die Schulter und als Andi sich umdrehte, stand Sascha genau vor ihm.
    "Haa!", erschrak sich Andi und ließ das leere Glas zu Boden fallen, das klirrend zerschepperte.
    "Bist du immer so schreckhaft?"
    "Sascha!"
    "Du kennst mich?"
    "Ja, Christine, äh … "
    "Christine?"
    *OK, vor dir steht das geilste Wesen, was es auf Erden geben dürft, aber versuch trotzdem, das Sprachzentrum zu aktivieren und dich nicht total zum Deppen zu machen!*
    "Christine hat mir gesagt, dass du Sascha heißt. Ich bin mit ihr zusammen …"
    "Ach, Christine! Und du bist mit ihr zusammen? Also ihr Freund, sag das doch gleich. Alles klar."
    "Na ja, eigentlich …", fing Andi schon wieder an zu stammeln.
     
    "Ich will
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