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Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus

Titel: Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus
Autoren: Jerry Cotton
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in Berührung kam.
    »Der Wagen beschleunigt«, murmelte June.
    Sie wusste nicht, wie lange ihre Ohnmacht angehalten hatte. Aus dem Fahrverhalten des Wagens schloss June aber, dass sie vermutlich soeben die Auffahrt zu einem Interstate Highway hinter sich gebracht hatten. Der anhaltende Ton des Motors und gelegentliche Geräusche anderer Fahrzeuge ließen sie vermuten, dass die Fahrt länger dauern könnte.
    »Was brütet dein krankes Hirn aus, Easterman?«, fragte sie sich.
    June zweifelte keine Sekunde daran, dass sie sterben musste. Sie hatte zu viele Informationen über David Easterman gefunden, die ihn vor Gericht und ganz sicher für sehr lange Zeit auch ins Gefängnis bringen würden. Damit ihr Tod ihm nicht nachzuweisen war, musste er jedoch einen Plan entwickelt haben, um die Schuld jemand anderem anzulasten.
    »Wer soll für dich die Zeche zahlen?«, grübelte sie.
    Ging Easterman davon aus, dass es reichen würde, June weit weg von Atlantic City zu töten und irgendwo liegen zu lassen? Vielleicht kannte er ja eine Stelle, an der man einen Leichnam für sehr lange Zeit verschwinden lassen konnte.
    »Blair weiß doch, dass ich zuletzt bei dir im Kasino gewesen bin. Vermutlich verfolgt er den Wagen bereits«, sagte sich June.
    Sie baute darauf. Blair war zu dickköpfig, um sich so leicht von etwas abbringen zu lassen. Es gab Momente, in denen June sehr froh über diese ansonsten oft störende Eigenschaft ihres Partners war.
    »Dir fällt bestimmt das Richtige ein, Blair. Ich baue auf dich«, murmelte June.
    Solange sie verschnürt im Kofferraum lag, konnte sie sich nicht aus eigener Kraft befreien. June beschloss daher, auf noch kommende Gelegenheiten zu warten. Sie würde bis zum bitteren Ende um ihr Leben kämpfen, so viel stand fest.
    ***
    Ich benötigte eine ganze Weile, bis ich aus dem Tiefschlaf erwachte und den Anruf entgegennehmen konnte.
    Assistant Director High setzte mich mit wenigen Sätzen ins Bild, sodass langes Nachfragen unnötig war. Ich sparte mir die Dusche und saß daher wenige Minuten später bereits im Jaguar. Phil war ähnlich schnell gewesen, denn er wartete bereits an der gewohnten Ecke auf mich.
    »Gibt es Neuigkeiten?«, fragte er.
    Nachdem Phil eingestiegen war, schüttelte er die Regentropfen von seiner Jacke und schaute mich fragend an.
    »Nein«, erwiderte ich knapp.
    Er stellte über Funk eine Verbindung zum Field Office her und sprach mit Steve Dillaggio, der wie so oft diverse Operationen steuerte. Mitten in das Gespräch stieg ein Gedanke in mir auf.
    »Vielleicht bringt Easterman June in das gleiche Hotel, in dem seine Schwester ermordet wurde«, rief ich aus.
    Es war eine spontane Eingebung gewesen, doch an der Reaktion meiner Kollegen konnte ich erkennen, dass der Gedanke nicht völlig abwegig war. Steve überprüfte diese Möglichkeit, indem er sich von der Leitstelle des NYPD die aktuellen Überwachungsdaten des Cadillac geben ließ und anschließend direkt mit Blair telefonierte.
    »Du könntest recht haben, Jerry. Der Wagen von Easterman bewegt sich in diese Richtung. Ich schicke Zeerookah auf jeden Fall zum Hotel, da er sich ganz in der Nähe aufhält«, teilte er dann mit.
    Die Wahrscheinlichkeit wurde mit der Zeit immer größer. Schließlich entschied Steve, dass mein Einfall die beste Option war, und beorderte uns ebenfalls zum Hotel.
    »Zeery ist bereits vor Ort und das NYPD schickt zwei Streifenwagen. Blair verfolgt den Cadillac sowieso«, zählte Phil auf.
    Da Easterman offensichtlich nur mit den Helfern im Cadillac unterwegs war, verfügten wir also über genügend Schlagkraft, um June aus den Klauen ihrer Entführer zu befreien.
    »Der Wagen biegt soeben in Richtung des Hotels ab«, meldete Steve.
    »Du gehst davon aus, dass Easterman den Mord an June dem Mörder seiner Schwester anhängen will?«, fragte Phil.
    Nein, ich war gedanklich bereits einen Schritt weiter.
    »Ich sehe es so, dass er auch für den Mord an Monica Easterman verantwortlich ist«, korrigierte ich ihn.
    Mein Partner hob verwundert die Augenbrauen, doch nachdem er eine Weile darüber nachgedacht hatte, nickte er verstehend.
    »Blair hat sich schon früher auf ihn eingeschossen. Dann lag er von Anfang an richtig, während die meisten von uns nur den trauernden Bruder wahrgenommen haben«, erwiderte Phil.
    Wir konnten es nicht zu Ende diskutieren, da wir mittlerweile ebenfalls am Hotel eintrafen. Blairs roter Dodge war nicht zu übersehen. Phil und ich stiegen zu ihm in den
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