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Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus

Titel: Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus
Autoren: Jerry Cotton
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Nachmittag zu einer Besprechung angefordert, um zunächst auf den aktuellen Stand unserer Ermittlungen gebracht zu werden. Anschließend ging er auf die neuesten Informationen zum Club von Mrs Gong ein, da sich dort ein interessanter Spieler hatte blicken lassen.
    »Achten Sie auf den Mann mit den hellblonden Haaren und der Narbe an der Oberlippe«, sagte der Chef.
    Phil und ich schauten hinauf zum Wandmonitor, wo Mr High die ausgewählten Ausschnitte des Videos ablaufen ließ. Drei Minuten lang konnten wir dem angespannten Treiben im Spielerzimmer zusehen und es wurde sehr schnell klar, um welche Einsätze es hierbei ging.
    »Solche Summen gehen niemals in einem Privatspiel über den Tisch«, sagte ich.
    »Allein mit diesen Informationen können wir Mistress Gong festhalten und damit den Druck auf Fred Chang erhöhen«, erwiderte Phil.
    Der Anführer der Triade war nach Aussage des behandelnden Arztes nach wie vor nicht dazu in der Lage, unsere Fragen im Rahmen einer Vernehmung zu beantworten. Ich war nicht allein mit meinen Zweifeln, ob die Grundlage für diese medizinische Einschätzung tatsächlich nur auf seinem Gesundheitszustand beruhte. Wir mussten es dennoch akzeptieren und suchten daher nach einem anderen Weg, um der illegalen Spielszene in New York auf den Pelz rücken zu können.
    »Wer ist der Kerl?«, fragte ich.
    Der semmelblonde Spieler riskierte unglaubliche Summen und gewann die meiste Zeit sogar. Doch zum Ende der Aufzeichnungen hin änderte sich die Situation grundlegend.
    »Sein Name ist Rick Laird und er ist ein Profispieler, der selbst regelmäßig solche hochkarätigen Runden organisiert. Fällt Ihnen etwas an seinem Spiel auf?«, antwortete Mr High.
    Bei der Frage wanderte mein Blick automatisch noch einmal hinauf zu den Bildern auf dem Wandmonitor.
    »Zuerst hat er ordentlich abkassiert, aber zum Schluss wanderte der Pott zu dem Asiaten«, sagte Phil.
    »Und Laird machte ein Gesicht, als wenn er genau hierauf gewartet hätte. Will er Gong nachweisen, dass in ihrem Club falsch gespielt wird?«, ergänzte ich.
    Assistant Director High nickte anerkennend.
    »Gut beobachtet, Jerry. Die Kollegen aus dem Fachdezernat kennen Laird schon recht lange. Sie lassen ihn überwiegend in Ruhe, denn bei seinen Spielrunden geht es fair zu. Offenbar traut Laird aber den Triaden nicht über den Weg«, erwiderte er.
    Ich konnte mir lebhaft vorstellen, welche Summen in den von den Triaden aufgebauten Clubs täglich umgesetzt wurden. Sollte es hierbei außerdem noch mit unfairen Tricks zugehen, stellten sie eine besondere Gefahr dar.
    »Es gab in der jüngeren Vergangenheit einige Verbrechen, bei denen Informationen eine besondere Rolle spielten. Sie waren Spielsüchtigen entlockt worden, nachdem diese sich bei Kredithaien hoch verschuldet hatten«, berichtete der Chef.
    Das System war genauso simpel wie effektiv. Spielsüchtige Menschen wurden in einen der illegalen Clubs gelotst und gewannen anfangs sehr oft. Sobald man ihre Gier ausreichend angefacht hatte, setzte man sie an einen Tisch mit eigenen Falschspielern. Ab da verlor der Spielsüchtige immer gewaltigere Dollarsummen, und irgendwann stellte man den Kontakt zu einem Kredithai her. Der Spieler musste ungeheure Konditionen akzeptieren und lieferte sich damit den Hintermännern des Clubs aus.
    »Die Tiraden machen auf diese Weise gleich mehrfach Geld mit diesen Spielsüchtigen. Die Einnahmen aus den Krediten fließen genauso zurück in ihre Kassen wie das mit den Informationen erbeutete Geld«, sagte Assistant Director High.
    Es entstand ein gefährlicher Kreislauf des Verbrechens, in dem die Triaden eine entscheidende Funktion übernahmen.
    ***
    »Es hat den Anschein, als wenn Rick Laird etwas gegen diese Manipulationen einzuwenden hätte«, sagte Phil.
    Das war der Aufhänger, um den es ging. Die Kollegen des Fachdezernats hatten unseren Chef auf diese Tatsache hingewiesen.
    »Fragt sich nur, ob und wie wir es für unsere Ermittlungen verwenden können«, sagte AD High.
    Sein fragender Blick ging von mir zu Phil. Mein Partner schaute nachdenklich hinauf zum Wandmonitor, auf dem das Gesicht des Profispielers in einem Standbild eingefroren war.
    »Vermutlich kann ein aufmerksamer Beobachter schnell herausfinden, ob man am Tisch gegen einen Mitspieler arbeitet«, sagte ich.
    Sowohl der Chef als auch Phil schauten zu mir hinüber. Sie warteten darauf, dass ich sie in meine Überlegungen einband. Vorerst war es jedoch nur eine vage Idee, die kaum reif genug
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