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Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus

Titel: Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus
Autoren: Jerry Cotton
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die Mordermittlung Monica Easterman. Sie und Phil bleiben am anderen Fall dran«, bestätigte der Chef.
    Ich teilte den Kollegen seine Anweisungen mit und kehrte widerwillig ins Hotelzimmer zurück.
    »Gibt es Hinweise, die uns bei der Suche nach dem Mörder behilflich sein können? Wurde eine spezielle Waffe verwendet oder hat er Finger- beziehungsweise Fußspuren hinterlassen?«, fragte ich.
    Der Leiter der Spurensicherung konnte uns leider nichts liefern, womit unsere Arbeit einfacher geworden wäre.
    »Die Schläge wurden vermutlich mit der Faust ausgeführt, aber wir haben bislang keine brauchbaren Fingerabdrücke sicherstellen können. Bei den Schnitten gehe ich davon aus, dass ein gängiges Springmesser eingesetzt wurde«, antwortete er.
    Zwei seiner Mitarbeiter durchkämmten bereits das Hotel, um nach dem Messer zu suchen. Wenn sie es dort nicht fanden, würden sie sich auch noch die Umgebung vornehmen.
    »Falls der Mörder es in der Nähe entsorgt hat, finden wir es«, versprach der Techniker.
    Es war eine sehr vage Hoffnung. Angesichts der sorgfältigen Vorbereitung des Mordes bezweifelte ich ein solches Vorgehen des Täters. Wenn er sich von der Tatwaffe trennen wollte, würde er das Messer vermutlich weit weg vom Hotel verschwinden lassen. Da aber auch manchmal Profis dumme Fehler machten, würden die Kollegen der Spurensicherung gründlich suchen.
    ***
    Es war immer ein schwieriger Termin, wenn Ermittler in der Rechtsmedizin auf Angehörige von Opfern trafen. June und Blair warteten im Gang, bis David Easterman sich von seiner jüngeren Schwester verabschiedet hatte. Die formelle Identifizierung war bereits erfolgt, bei der June einen ersten Eindruck vom Inhaber des Kasinos aus Atlantic City hatte gewinnen können.
    »Er scheint eher der verschlossene Typ Mensch zu sein«, dachte sie.
    Bei der offiziellen Vorstellung waren nur wenige Worte gewechselt worden. David Easterman war nur unwesentlich kleiner als Blair, aber schlanker. June nahm seine fast träge wirkenden Bewegungen auf und spürte dahinter eine lauernde Kraft, die nur auf die Gelegenheit zur Entfaltung wartete.
    Easterman hatte etwas Animalisches an sich, so wie oft Raubtiere im Zoo auf ihre Besucher wirkten. In seinem fein gezeichneten Gesicht mit der schmalen Nase hoben sich die dunkelgrünen Augen unter den haselnussbraunen Haaren hervor.
    »Danke, dass Sie mir diesen Abschied ermöglicht haben«, sagte Easterman.
    Sein Blick wanderte nochmals zu der Tür, durch die er gerade erst auf den Gang getreten war. Mit einem Ruck wandte er den Kopf und schaute June mit einem durchdringenden Blick an.
    »Sie finden denjenigen, der es getan hat«, sagte er.
    Es war keine Frage, sondern eine Feststellung, die fast schon wie ein Befehl klang. June bemerkte aus dem Augenwinkel, wie Blair sich versteifte.
    »Wir tun alles, was in unserer Macht steht. Das verspreche ich Ihnen, Mister Easterman«, erwiderte sie.
    Einige Sekunden schaute er June forschend in die Augen. Sie hatte das seltene Gefühl, dass Easterman ihr bis auf den Grund der Seele sah. Ein leichtes Kribbeln in der Magengegend verwirrte June, da sie solche Gefühle in diesem Augenblick am wenigsten erwartet hätte.
    »Ich glaube Ihnen, Agent Clark. Sie können jederzeit auf mich zukommen, wenn es etwas gibt, womit ich behilflich sein kann«, versprach David Easterman.
    »Gut, dass Sie es ansprechen. Sie könnten uns in der Tat behilflich sein, Mister Easterman. Wer außen den Triaden könnte ein Motiv für den Mord an Ihrer Schwester haben?«, fragte Blair.
    Sein Einwurf kam mit brutaler Härte und traf Easterman sichtlich, der immer noch den Blickkontakt mit June aufrechthielt.
    »Ich verstehe Ihre Frage nicht, Agent Duvall. Niemand konnte etwas gegen Monica haben! Sie war der liebenswerteste Mensch auf der Erde. Wie kommen Sie nur auf die absurde Vorstellung, dass irgendwelche Triaden für den Mord verantwortlich sind?«, reagierte er abweisend.
    Blair staunte über die merkwürdige Zurückhaltung seiner Partnerin. Sah June denn nicht, wen sie vor sich hatte?
    »Wollen Sie etwa behaupten, nicht mitten in einem Krieg mit den hiesigen Triaden zu stecken?«, hakte Blair nach.
    David Easterman legte den Kopf leicht schräg und betrachtete den farbigen Partner von June mit neuem Interesse. Es hatte den Anschein, als wenn der Kasinobetreiber aus einem Traum erwachen würde. June fragte sich, ob ihn der Mord an seiner Schwester dermaßen aus der Bahn geworfen hatte.
    »Krieg? Es gibt immer wieder
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