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Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Titel: Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst
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erkennen.
    Phil konnte seine Enttäuschung nicht verbergen.
    »Also fahnden wir jetzt nach einer mittelgroßen Person unbekannten Geschlechts und unbekannter Hautfarbe, die einen schwarzen Mantel trägt? Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute allein in Manhattan bei dieser kühlen Witterung so ein Kleidungsstück tragen.«
    »Ich hatte mir von dem Video auch mehr versprochen, Phil. Aber schau mal, der Killer versucht noch nicht einmal, irgendetwas aus Prestons Anzug oder aus seinem Wagen mitzunehmen. Und noch ist der Zeuge Sam Knox nirgendwo zu sehen.«
    Wir sahen auf dem Überwachungsvideo, wie der Unbekannte langsam auf das Auto zutrat. Aber er öffnete die Tür nicht, was angesichts des offenen Seitenfensters kein Problem gewesen wäre. Offenbar wollte der Mörder sich nur vergewissern, dass sein Opfer wirklich nicht mehr lebte.
    Erst als am Bildrand die Scheinwerfer des Zeugen-Autos zu erkennen waren, drehte sich der Täter um und rannte in den Hauseingang zurück. Dabei hielt er seinen Kopf gesenkt. Die ganze Aktion hatte nicht länger als eine Minute gedauert.
    Immerhin konnten wir nun ausschließen, dass es sich um einen schiefgegangenen Raubüberfall handelte. Der Täter hatte es offenbar gezielt darauf abgesehen gehabt, Greg Preston das Lebenslicht auszublasen.
    Leider gab es sehr viele Menschen, die den schurkischen Investmentberater lieber tot als lebendig sehen wollten.
    ***
    Der italienischstämmige Verdächtige Vincenzo Angeli besaß ein kleines Restaurant in Little Italy. Von seiner Trattoria Angeli bis zum Tatort war es nicht weit, aber das war natürlich noch kein Beweis für seine Schuld. Als Phil und ich in seinem Lokal erschienen, war es später Vormittag. Angeli scheuchte seine Angestellten herum, das Team bereitete sich offenbar auf das Mittagsgeschäft vor.
    »Laura, die Tische sind ja immer noch nicht eingedeckt. Avanti, avanti! Cesare, du solltest doch die Espressomaschine noch auf Hochglanz polieren. Du kannst aber auch gar nichts richtig machen, oder?«
    Angeli stand wie ein Feldherr mitten in seinem kleinen Restaurant. Er war ein hochgewachsener massiger Mann mit schwarzem gelocktem Haar. Angeli wandte sich Phil und mir mit einem geschäftsmäßigen Lächeln zu. Offenbar hielt er uns für Gäste. Doch als wir ihm unsere FBI-Ausweise zeigten, wurde er schlagartig unfreundlich.
    »FBI? Was wollen Sie denn von mir? Wo waren Sie, als ich Sie gebraucht hätte? Warum haben Sie nicht verhindert, dass diese Ratte Greg Preston meine Altersversorgung auf den Kopf gehauen hat?«
    Ich ließ mich von Angeli nicht herausfordern, sondern stellte Phil und mich zunächst vor.
    »Wir bedauern, dass Sie Opfer eines Anlagebetrugs geworden sind, Mister Angeli. Aber Greg Preston wurde in der vergangenen Nacht erschossen. Sie werden es vermutlich schon in den Morgennachrichten gehört haben.«
    Der Gastronom grinste wölfisch.
    »Allerdings, Agent Cotton. Und ich kann nicht behaupten, dass ich diesem Dreckskerl auch nur eine Träne nachweine. – Ah, deshalb sind Sie also gekommen. Sie glauben, ich hätte Preston um die Ecke gebracht, nicht wahr?«
    »Immerhin haben Sie in aller Öffentlichkeit Morddrohungen gegen Preston ausgestoßen«, stellte Phil fest. »Und zumindest bei einer Gelegenheit sind Sie auch handgreiflich geworden.«
    Angeli machte eine unwirsche Handbewegung.
    »Ja, da ist mein italienisches Temperament mit mir durchgegangen. Übrigens hat Preston auf eine Strafanzeige gegen mich verzichtet. Können Sie sich den Grund nicht denken?«
    »Sie werden ihn uns gewiss gleich verraten.«
    »Oh ja, Agent Cotton. Preston wollte möglichst wenig Staub aufwirbeln. Ich war ja einer der Ersten, die seine Betrügereien durchschaut haben. Wenn er mich vor Gericht gezerrt hätte, dann wären seine Machenschaften öffentlich geworden. Aber Sie haben diesen Gangster ja sowieso davonkommen lassen.«
    »Das FBI ermittelt seit Wochen gegen Greg Preston!«, gab ich scharf zurück. »Aber vor dem Gesetz hat ein Mensch als unschuldig zu gelten, bis man ihm seine Verbrechen eindeutig nachweisen kann.«
    Angeli winkte genervt ab. So etwas wollte er natürlich nicht hören. Aber wir waren nicht hierhergekommen, um ihm nach dem Mund zu reden.
    »Sie stehen jedenfalls unter Mordverdacht, Mister Angeli«, erklärte ich sachlich. »Daher müssen wir Sie fragen, wo Sie heute am frühen Morgen zwischen drei und vier Uhr gewesen sind.«
    »Das ist die Zeit, während der Preston ins Gras gebissen hat?«, hakte der Gastronom
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