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Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Titel: Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst
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Murphy übernahm die medizinische Versorgung meiner Ladys. Ich sorgte auch dafür, dass Preston sich in seine Behandlung begab. So konnte ich meinen Liebhaber und Geschäftspartner besser unter Kontrolle behalten. Aber Preston war ein Waschlappen. Die Behandlung schlug nicht schnell genug an, und er wurde immer nervöser. Ich musste damit rechnen, dass er umfallen und alles ausplaudern würde. Also beschloss ich, ihn zu beseitigen.«
    »Kommen wir also auf die Mordnacht zu sprechen«, sagte ich. »Warum haben Sie Preston in der Elisabeth Street aufgelauert?«
    »Er rief kurz zuvor in meinem Massagesalon an und kündigte sein Kommen an. Preston erzählte mir stolz, dass er seine FBI-Beschatter abgeschüttelt hätte. Da platzte mir endgültig der Kragen. Wenn das FBI schon so nahe an Preston dran war, musste ich ihn dringend loswerden. Das erschien mir als eine einmalige Gelegenheit. Ich wollte Preston natürlich auf offener Straße erschießen, bevor er in die Nähe des Green Dragon Massage Parlor kam. So hoffte ich zu verhindern, dass die Cops und das FBI seinen Tod mit meinem Geschäft in Verbindung bringen. Mir war klar, dass er durch die Elizabeth Street fahren würde. Das war von seinem Standort aus der kürzeste Weg zu meinem Massagesalon.«
    »Und woher wussten Sie, dass Preston durch eine rote Ampel zum Halten gezwungen werden würde? Das konnten Sie doch unmöglich vorher einschätzen.«
    »Ein guter Einwand, Agent Cotton. – Ich wusste es auch wirklich nicht. Ich hatte mich in dem Hauseingang verborgen und wartete einfach ab. Mir war ja bekannt, dass Prestons Cadillac gepanzert war. Also musste er die Seitenscheibe herunterlassen, damit ich ihn überhaupt treffen konnte. Aber das hat er ja getan, als er mich bemerkt hat. Ich hatte auch schon überlegt, auf die Fahrbahn zu springen. Preston hätte schon gebremst, wenn er mich erkannt hätte. Aber dank der roten Ampel war das ja gar nicht nötig.«
    »Was haben Sie nach den Schüssen getan?«
    »Ursprünglich wollte ich Prestons Brieftasche klauen, um es wie einen Raubüberfall aussehen zu lassen. Aber dann bemerkte ich ein anderes Auto, das sich von hinten näherte. Mir wurde die Situation zu brenzlig. Ich lief in das Haus und entkam durch den Hintereingang.«
    Diese Aussage deckte sich mit den Angaben des Zeugen Sam Knox. Ich konnte mir nun vorstellen, wie der Mord an Greg Preston über die Bühne gegangen war.
    Aber Wang Wei hatte noch ein Menschenleben auf dem Gewissen.
    »Und was ist mit Simon Murphy?«, hakte ich nach. »Warum musste er sterben?«
    Ein böses kleines Lächeln erschien auf dem Gesicht der Mörderin.
    »Für den Tod des Kurpfuschers sind Sie und Ihr Kollege verantwortlich, Agent Cotton. Jedenfalls indirekt.«
    Ich warf Phil einen Seitenblick zu. Er stand offenbar kurz vor der Explosion. Aber bevor mein Freund Wang Wei seine Meinung sagen konnte, fuhr sie fort: »Es ist eigentlich ganz einfach. Ich fuhr zu Murphy, weil ich von ihm ein paar Medikamente brauchte. Er hatte da so seine Quellen, um an verschreibungspflichtige Pillen zu kommen. Jedenfalls sah ich zwei Männer mit FBI-Marken an den Mänteln, die seine Versicherungsagentur betraten. Das waren natürlich Sie beide, aber zu der Zeit kannte ich Sie ja noch nicht. Ich bekam einen Schreck und dachte schon, nun wäre alles aus.«
    »Was taten Sie dann, Miss Wei?«
    »Ich blieb in meinem geparkten Auto sitzen. Natürlich fragte ich mich, was Sie mit Murphy zu besprechen hatten. Wenig später wollte dieser Latino-Strauchdieb zu dem Arzt. Aber dann krachte ein Schuss, und er nahm Reißaus. Als Sie ihn verfolgten, sah ich meine Chance gekommen.«
    »Sie gingen zu Murphy?«
    »Gewiss, Agent Cotton. Ich konnte mir ja denken, dass Sie so bald wie möglich zu ihm zurückkehren würden. Er winselte, dass er Ihnen nichts verraten hätte. Aber darauf wollte ich mich nicht verlassen. Man konnte ihm nicht trauen, er war ein haltloser Säufer. Es gibt in New York City genügend Quacksalber, deshalb war ich nicht auf ihn angewiesen. Ich erschoss ihn und machte mich so schnell wie möglich aus dem Staub.«
    »Und in der Eile ist Ihnen ein Schuhabsatz abgebrochen, nicht wahr?«
    Wang Wei hob eine Augenbraue.
    »Sie haben den Absatz meines Pumps also gefunden, Agent Cotton? Ja, ich hatte keine Zeit, ihn aufzuheben. Vermutlich war das mein Fehler. Ich habe die Schuhe sicherheitshalber später weggeworfen, aber das hat leider nichts genützt.«
    »Sie hätten auch Ihren Revolver verschwinden lassen
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