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Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Titel: Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst
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June Clark, Blair Duvall, Steve Dillaggio und Zeery ein. Sie hatten das Gebäude durchforstet und waren bis zum Dachboden vorgedrungen. Es stellte sich heraus, dass Wang Wei wirklich keine Schussverletzung davongetragen hatte. Ihr Schrei hatte mich nur anlocken sollen, um mich endgültig zu beseitigen.
    Blair Duvall ließ Wang Weis Revolver in eine Plastiktüte für Beweisstücke gleiten.
    »Den bekommt die Scientific Research Division. Um was wollen wir wetten, dass es sich um die Mordwaffe handelt?«
    »Da wird dir wohl niemand widersprechen, außer vielleicht unserer Verdächtigen«, bemerkte June Clark trocken. Doch Wang Wei schwieg momentan lieber. Nun, das war ihr gutes Recht. Steve und Zeery schafften sie zur erkennungsdienstlichen Behandlung. Danach konnte sie den Rest der Nacht in einer unserer Arrestzellen im Field Office verbringen.
    Für meine Kollegen und mich war an Schlaf vorerst nicht zu denken. Wir mussten die aus dem Bordell befreiten Frauen sowie die Freier und alle übrigen Personen zur späteren Befragung fortschaffen. Strafverfahren würden eingeleitet werden. Die Scientific Research Division begann mit der Durchsuchung des angeblichen Massagesalons.
    Phil und ich kehrten für eine kurze Nachtruhe in unsere Wohnungen zurück.
    ***
    Am nächsten Morgen holte ich meinen Freund an der üblichen Ecke ab. Phil gähnte verhalten, als er in meinen roten Flitzer stieg.
    »Guten Morgen, Jerry. Ich bin gespannt, ob Wang Wei uns den heutigen Tag mit einem Geständnis versüßt.«
    »Ich auch, Phil. Aber zunächst sollten wir uns anhören, was die Zeugen zu sagen haben.«
    Die junge Frau, deren Hilfeschrei uns ursprünglich auf den Plan gerufen hatte, hieß Mian Kung. Sie war zur Beobachtung ins Bellevue Hospital eingeliefert worden. Daher fuhr ich zunächst zu dem Krankenhaus.
    »Die Patientin leidet unter allgemeinen Erschöpfungszuständen und einem leichten Schock«, erklärte uns die behandelnde Ärztin. »Aber Verletzungen konnte ich bei ihr nicht feststellen.«
    Die Medizinerin gestattete uns, kurz mit Mian Kung zu sprechen. Ihr Krankenzimmer wurde von Sarah Hunter bewacht. Das hatte ich noch veranlasst, bevor ich den langen gestrigen Arbeitstag beendet hatte. Unsere dunkelhaarige Kollegin begrüßte uns mit einem Lächeln.
    »Hallo, Jerry und Phil. Ich glaube, die Zeugin will sich bei euch unbedingt für die Rettung bedanken. Leider verstehe ich sie nicht, sie spricht offenbar nur Chinesisch. Aber ich habe schon einen Dolmetscher angefordert.«
    Wenig später traf Mr Chow ein, der als vereidigter Gerichtsdolmetscher schon seit vielen Jahren auch für das FBI arbeitet. Nachdem wir ihn begrüßt hatten, betraten wir mit ihm gemeinsam das Krankenzimmer.
    Die junge Frau lag in ihrem Bett. Sie trug ein gepunktetes Hospital-Nachthemd. Mian Kung erkannte Phil und mich offenbar sofort wieder, jedenfalls begannen ihre Augen zu leuchten. Der folgende Wortwechsel geschah mit Hilfe des Dolmetschers.
    »Ich stehe tief in Ihrer Schuld. Wenn Sie nicht rechtzeitig erschienen wären, dann hätte sich dieser böse Mann an mir vergangen. Sie sind von der Polizei, nicht wahr?«
    »Vom FBI, Miss Kung. Ich bin Agent Jerry Cotton, das ist Agent Phil Decker. Können Sie uns erzählen, was genau geschehen ist?«
    »Selbstverständlich, Agent Cotton. Ich möchte schließlich, dass diese Hexe Wang Wei und ihre Schergen bestraft werden. Sie hat mich schändlich betrogen.«
    »Was genau meinen Sie damit?«
    Die junge Chinesin griff nach ihrer Handtasche, die auf dem Nachtschränkchen lag. Sie präsentierte mir ein Dokument.
    »Ich habe eine Green Card«, sagte sie stolz. »Damit bin ich eingereist, um für mich und meine Familie in China Geld zu verdienen. Die Organisation hat 5.000 Dollar für die Arbeitserlaubnis verlangt. Und man gab mir die Möglichkeit, meine Schulden bei Wang Wei abzuarbeiten. Es hieß, ich sollte in der Küche aushelfen. Aber das war eine Lüge.«
    Ich biss mir auf die Unterlippe. Die Menschenhändler hatten der jungen Frau offenbar ein gefälschtes Einreisevisum angedreht und dafür viel Geld kassiert. Die US-Behörden erheben keine Gebühren von 5.000 Dollar für dieses Dokument. Doch Mian Kung war nicht nur ein Betrugsopfer, die Verbrecher hatten ihr noch Schlimmeres antun wollen.
    »Wann bemerkten Sie, dass Sie betrogen worden sind?«
    »Oh, das begriff ich sehr schnell, Agent Cotton. Dieser Massagesalon war wie ein Gefängnis. Ich musste mit drei anderen Frauen in einem kleinen Zimmer schlafen. Wie
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