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Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Titel: Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst
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blickte in meine Richtung und stieß ein schrilles Lachen aus.
    Dann sprang sie von der Dachkante!
    ***
    Wang Wei war keine Selbstmörderin. Das wurde mir klar, als ich vorwärtseilte und gleich darauf selbst am Rand des Daches stand. Die Verbrecherin hatte es geschafft, auf das Nachbargebäude zu gelangen. Die Distanz zwischen den beiden Häusern war nicht gerade gering. Diese Frau verfügte offenbar über eine gute körperliche Fitness.
    Ich sprang ebenfalls auf das andere Dach. Die Flüchtende schoss wieder auf mich, verfehlte mich aber erneut. Es ist schwierig, auf so große Entfernung mit einer Pistole oder einem Revolver zu treffen. Sowohl Preston als auch Murphy waren aus nächster Nähe erschossen worden. Ich verfolgte die Mörderin dieser beiden Männer, daran gab es für mich in diesem Moment keinen Zweifel mehr.
    Unten auf der Straße ertönten die Sirenen von Streifenwagen. Offenbar rückten die Cops zur Unterstützung meiner FBI-Kollegen an. Sie würden den gesamten Block abriegeln. Für die Chinesin wurde es eng, das Netz zog sich immer stärker zusammen.
    Ich erwiderte das Feuer. Wang Wei hatte bewiesen, dass sie rücksichtslos vorging. Ich musste sie so schnell wie möglich außer Gefecht setzen.
    Metall klirrte, dann sah ich die schemenhafte Gestalt in einer Dachluke verschwinden. Ich rief schnell Phil auf seinem Handy an.
    »Die Bordellchefin ist im nördlichen unmittelbaren Nachbarhaus, Phil. Gib den Kollegen Bescheid, dass sie das Gebäude umstellen und von der Straße aus vordringen. Vorsicht, die Verdächtige hat eine Schusswaffe!«
    »Wird gemacht, Jerry.«
    Ich folgte der Kriminellen. Der Dachboden eignete sich hervorragend für einen Hinterhalt. Es drang nur ein fahler Lichtschein von der Straßenbeleuchtung nach innen. Ich erblickte die Umrisse ausrangierter Möbelstücke, es roch nach Staub und Schimmel.
    Ich hatte mich nicht getäuscht. Wang Wei schoss aus der Deckung heraus auf mich. Das Projektil verfehlte mich, traf einen Metallgegenstand und sirrte als Querschläger davon. Wenn ich die Verbrecherin lange genug beschäftigte, dann konnten meine Kollegen inzwischen das Gebäude besetzen und ihr den Weg zum Treppenhaus abschneiden. Dann saß sie endgültig in der Falle.
    Ich feuerte schnell hintereinander mehrere Schüsse in Wang Weis Richtung ab. Es ging mir hauptsächlich darum, sie in Deckung zu zwingen. Außerdem wollte ich diese Frau nicht töten oder verletzen, sondern vor Gericht sehen. Sie sollte sich für das verantworten, was sie anderen Menschen angetan hatte.
    Doch plötzlich stieß Wang Wei einen schrillen Schmerzensschrei aus. Ich runzelte die Stirn. Sollte ich meiner Widersacherin doch eine schwere Verletzung zugefügt haben? Falls das so war, dann benötigte sie sofort Hilfe.
    »Geben Sie auf!«, rief ich. »Das Gebäude ist umstellt, werfen Sie Ihre Waffe weg!«
    Die Antwort bestand nur aus einem langgezogenen Stöhnen, das in einem gurgelnden Laut unterging. Ich schaltete nun doch meine Taschenlampe ein. Mit schussbereiter SIG näherte ich mich schnell der Stelle, von wo die Schüsse gekommen waren. Im ersten Moment erinnerte der Körper der Verbrecherin an ein Bündel mit Lumpen. Der schwarze Mantel war von grauem Staub bedeckt. Wang Wei lag verkrümmt auf dem Boden, drehte mir den Rücken zu.
    Ich konnte nirgendwo Blut entdecken, aber das musste nichts bedeuten. Ich legte die Lampe weg und drehte die Frau vorsichtig an der Schulter zu mir hin.
    Wang Wei war nicht verletzt, jedenfalls deutete nichts darauf hin. Auf ihrem hübschen Gesicht lag ein böses Lächeln, als sie ihre Revolvermündung auf mich richtete. Es waren nur wenige Inches zwischen der Waffe und meinem Kopf.
    Die Chinesin hatte mir eine gemeine Falle gestellt, doch eines hatte sie nicht bedacht. Als sie den Revolver abdrückte, entstand nur ein klickendes Geräusch. Alle sechs Kammern der Trommel waren leer. Hatte die Waffe von vornherein nur weniger als sechs Patronen enthalten? Ich wusste es nicht. Einstweilen war ich nur dankbar dafür, noch am Leben zu sein.
    Ich packte das Handgelenk der Bordellchefin und drückte zu. Wang Wei ließ den Revolver fallen. Diesmal war ihr Schmerzensschrei vermutlich echt.
    »Au, Sie brechen mir ja das Gelenk, Agent Cotton!«
    »Das ist nicht meine Absicht«, knurrte ich und holte meine Handschellen hervor. »Wang Wei, ich verhafte Sie wegen Mordes an Greg Preston und an Simon Murphy.«
    Und dann belehrte ich sie über ihre Rechte.
    Wenig später trafen meine Kollegen
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