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Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen

Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen

Titel: Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen
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und Blair den Crash heil überstanden hatten, wollte ich aber die Verfolgung nicht fortsetzen.
    ***
    Sie schaute ungläubig durch das Heckfenster der Limousine und kämpfte um ihre Beherrschung. Nie im Leben hätte sie Vernon Hobbs eine solche Aktion zugetraut. Der Agenturinhaber saß mit einem selbstgefälligen Lächeln neben ihr.
    »Ich habe einige Kontakte aktiviert, da ich mit einer Verfolgung gerechnet habe. Meine Leute hielten sich bereit, sodass ich nur noch anrufen musste«, erklärte er.
    Mühsam löste Julia Brentano den Blick von den Autowracks und wandte sich Hobbs zu. Offenbar hatte sie in ihm einen weitaus gelehrigeren Schüler gehabt als bislang vermutet.
    »Du hast das alles vorhergesehen?«, fragte sie.
    Hobbs’ Verhalten glich kaum noch dem der Vergangenheit. Auf einmal strahlte der Agenturinhaber eine fast tödliche Entschlossenheit aus. Brentano fand ihn zum ersten Mal attraktiv.
    »Ja, auch dass Herrmanns ein wunderbarer Sündenbock sein wird«, erwiderte er.
    Lester Herrmanns ein Sündenbock? In ihrem Kopf schwirrten die Gedanken durcheinander.
    »Was meinst du denn damit?«, fragte sie.
    Vernon Hobbs lächelte seine Geliebte an, während er seinen Verrat aussprach. In seinen Augen lag ein lauernder Ausdruck, so als wenn er mit Widerspruch seitens Julia Brentanos rechnete.
    »Ich habe für einen anonymen Tipp gesorgt. Der gute Herrmanns wird quasi mit der durchgeladenen Waffe in der Hand von den Cops erwischt werden. Außerdem lassen sich jetzt Hinweise finden, die ihn zusätzlich als Mörder von Amber Palmer und Sandrine Lescout anprangern«, erklärte er.
    Voller Unglauben starrte Brentano den Mann neben sich an. Was hatte er nur getan? Wusste Hobbs denn nicht, dass Herrmanns möglicherweise in seiner Not einen Deal mit der Staatsanwaltschaft eingehen könnte?
    »Was, wenn er auspackt? Du hast Herrmanns doch engagiert«, stieß sie hervor.
    Sie hatte damit gerechnet, dass sich die alte Furcht in den Augen von Vernon Hobbs einschleichen würde. Doch er schenkte ihr ein Lächeln, in dem keine Wärme enthalten war.
    »Hätte ich etwa deinen Namen bei dem Treffen nicht erwähnen sollen?«, fragte er.
    Es traf Julia Brentano wie ein brutaler Schlag in der Magengegend. Sie hatte übersehen, dass ihr Geliebter ihr gegenüber misstrauisch geworden war. Sollte er tatsächlich Herrmanns gegenüber ihren Namen erwähnt haben, drohte eine mögliche Kronzeugenaussage sich auch gegen sie zu wenden.
    »Mein Gott, Vernon! Das FBI wird uns jagen, egal wohin wir verschwinden«, stammelte sie.
    Nicht einmal mehr der Einfluss ihrer Familie würde Julia Brentano vor einem sehr langen Gefängnisaufenthalt bewahren können. Auch dann nicht, wenn man ihr den Mord an Amber Palmer nicht nachweisen würde. Für einige Sekunden stiegen die Bilder der Erinnerung in ihr auf.
    »Du willst das Geschäft übernehmen?«
    Brentano hörte ihre eigene Stimme, wie sie voller Unglauben Palmer angeschrien hatte. Was hatte die Engländerin nur dazu bewogen, Julia ausbooten zu wollen? Der Streit hatte noch im Club begonnen und setzte sich auf dem Parkplatz fort. Irgendwann wurde es handgreiflich, und als Amber Palmer erkannte, dass sie ihren Gegnerinnen körperlich unterlegen war, floh sie. Doch Julia Brentano und Sandrine Lescout konnten die Engländerin einholen und Brentano versetzte ihr einen Schlag mit einem Eisenrohr. Nur ein einziger Schlag beendete nicht nur die Auseinandersetzung, sondern auch das Leben von Amber Palmer.
    »Darling? Wo bist du mit deinen Gedanken?«, fragte Hobbs.
    Seine Stimme schnitt durch die Erinnerungen und holte Julia zurück in die Gegenwart.
    »Entschuldige. Wie soll es jetzt weitergehen?«, erwiderte sie.
    Hobbs warf einen Blick auf seine Armbanduhr und dann hinaus durch die Seitenscheibe der Limousine.
    »In sechs Minuten erreichen wir den Hubschrauber«, sagte er.
    »Was für ein Hubschrauber und wohin fliegen wir?«, wollte Brentano wissen.
    Eine Überraschung jagte die nächste, was ihr nicht genügend Zeit einräumte, um ihre Gedanken unter Kontrolle zu bekommen. Sie war es gewohnt, selbst das Handeln zu bestimmen, und nicht umgekehrt. Doch Vernon Hobbs hatte sich in seiner neuen Rolle perfekt eingelebt, sodass Julia Brentano im Augenblick nur reagieren konnte.
    »Ein kleiner Privatflug, der nirgends angemeldet ist. Der Pilot bringt uns zu einem Flugplatz außerhalb der Stadt. Dort wartet eine zweimotorige Maschine auf uns«, antwortete der Agenturinhaber.
    Offenbar hatte er in nur wenigen
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