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Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben

Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben

Titel: Jerry Cotton - 2915 - Wer tot ist kann nicht sterben
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bitte zum Field Office, dort können Sie uns alles erzählen«, sagte ich.
    Sie nickte.
    »Soll ich auch mitkommen?«, fragte Kleiner Wolf.
    So, wie er es sagte, sprach aus ihm der Beschützerinstinkt.
    »Ja, das wäre besser«, sagte ich.
    Wir verließen das Dach und gingen über die Treppe nach unten, zur Haustür, und dann weiter zum Jaguar.
    »Würden Sie mir bitte Ihre Waffe geben?«, sagte ich zu Sternentänzerin.
    »Meine Waffe?«, fragte sie überrascht.
    »Ihr Messer«, sagte ich.
    Sie nickte, zog ihre Jacke hoch und gab mir ein Messer, das sich in einem ledernen Schaft befand. Zur Sicherheit durchsuchten wir sie noch. Doch außer dem Messer hatte sie nichts dabei, das als Waffe in Frage kam.
    Wir nahmen im Wagen Platz und fuhren los. Während der Fahrt sprachen die beiden Indianer kein Wort. Ich behielt sie sicherheitshalber im Auge, genau wie Phil. Auch er war ungewöhnlich schweigsam.
    Beim FBI-Building angekommen, fuhren wir in die Tiefgarage und brachten die beiden zu den Verhörzimmern, wo wir sie trennten. Phil und ich wollten allein mit Sternentänzerin reden. Zuvor jedoch ließen wir ihr Messer zur Scientific Research Division schicken, um festzustellen, ob es das Messer sein könnte, das für die Morde verwendet worden war.
    Dann betraten wir das Verhörzimmer, in dem Sternentänzerin saß. Phil hatte ihr einen Becher Kaffee mitgebracht. Sie bedankte sich und trank einen Schluck.
    Ich setzte mich ihr gegenüber hin. »Als wir in Fort Berthold waren, haben wir von Ihrer Beziehung zu Roter Panther erfahren und auch davon, dass Sie ihm nach New York gefolgt sind.«
    »Sie waren in Fort Berthold?«, fragte sie überrascht.
    Ich nickte. »Der Tod von zwei Indianern aus demselben Reservat und das innerhalb weniger Tage in New York – so etwas wirft Fragen auf und verlangt schnelle Aufklärung. Und genau deshalb wollten wir mit Ihnen reden. Wir würden gerne von Ihnen hören, was zwischen Ihnen und Roter Panther gelaufen ist.«
    Sie schluckte. »Er war ein gutaussehender Mann mit großen Visionen und er gefiel mir. Also habe ich versucht, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Dabei wurde mir schnell klar, dass wir Seelenverwandte sind, die zusammengehören.«
    »Und hat Roter Panther das genauso gesehen?«, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf und senkte ihn dann. »Nein, leider nicht. Er war nett und höflich, aber distanziert. Das hat mich ermutigt, wann immer es möglich war, in seiner Nähe zu sein. Ich weiß nicht, ob Sie wissen, wie das ist, wenn man jemanden liebt, wie sehr man bei ihm sein möchte, wie stark die Gefühle sind und wie sehr man sich wünscht, ihn in den Arm zu nehmen. Genauso war es bei mir. Doch leider hatte ich dazu nie die Gelegenheit.«
    »Er hat Sie zurückgewiesen?«, stellte ich die Frage, deren Antwort ich eigentlich schon kannte.
    »Ja, das hat er«, sagte sie. »Ich war verzweifelt und überlegte, was ich tun sollte. Dann hörte ich, dass er nach New York gefahren war, und fühlte, dass etwas nicht stimmte. Also machte ich mich auch auf den Weg hierher, um ihn zu suchen und ihn zu beschützen. Doch ich habe versagt. Und nun ist die Chance, dass er mich lieben wird, verloren.«
    Ihre Augen waren feucht und ihr liefen Tränen die Wagen hinunter.
    »Ja, das ist schlimm«, sagte ich mitfühlend. Ich wollte ihr Vertrauen gewinnen.
    »Sie hatten also nicht die Gelegenheit, ihn hier in New York wiederzusehen?«, fragte ich nach einer kurzen Pause.
    Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und schüttelte den Kopf. »Nein, habe ich nicht. Ich habe ihn nicht gefunden und mache mir deshalb Vorwürfe. Wäre ich doch nur schneller gewesen! Dann hätte ich ihn vielleicht gefunden, bevor ihm etwas zugestoßen ist, und ihn schließlich doch noch für mich gewinnen können. Und selbst wenn er immer noch nichts von mir hätte wissen wollen, so würde er immerhin noch leben. Ich wünschte so sehr, dass es anders gelaufen wäre.«
    Phil übernahm die Rolle des bösen Cops und sprach sie in scharfem Tonfall an. »Wollen Sie uns nicht lieber die Wahrheit sagen?«
    Sie schaute auf und entgegnete protestierend: »Das ist die Wahrheit!«
    »Nein, ist es nicht«, widersprach Phil. »Zumindest nicht ganz. Es stimmt, dass Sie Roter Panther nach New York nachgereist sind. Aber anders als von Ihnen dargestellt haben Sie ihn hier getroffen! Und dann – in einem Moment aufwallender Gefühle – haben Sie zugestochen!«
    Sie sprang auf und rief entsetzt: »Nein, nein, so ist es nicht
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