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Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Titel: Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst
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und mein Kind schnell zu mir. Dann rede ich.«
    Ich nahm ihm vorsichtig die Spritze aus der Hand. Slotnick trat heran und gab Kim jetzt endlich die Beruhigungsspritze.
    »Versprechen Sie es?«, fragte Mister Kim mit schon benebelter Stimme. »Versprechen Sie es mir, Agent Cotton?« Schwer senkten sich seine Augenlider herab.
    »Versprochen«, sagte ich und er schlief ein.
    »Der Patient wird jetzt mindestens vier Stunden schlafen.« Dr. Slotnick führte uns aus dem Zimmer.
    »Gibt es etwas Neues von den Krankenhäusern?«
    Slotnick reichte uns eine Liste. »In diesen Krankenhäusern hat mein Kollege angefragt. Keines von ihnen hat Mister Kim operiert.«
    »Könnte es sein, dass die Krankenhäuser nicht die Wahrheit sagen, weil sie Probleme befürchten?«
    »Das könnte natürlich sein. Aber wir haben mit der Verwaltung der einzelnen Krankenhäuser gesprochen und nicht angegeben, warum wir uns nach diesem Patienten erkundigen. Es hätte also keinen Grund gegeben, die Unwahrheit zu sagen.«
    »Was für Einrichtungen kommen noch infrage?«
    »Legal?« Slotnick schüttelte den Kopf. »Keine.«
    »Und illegal?«
    »Das Organ wurde fachmännisch entnommen. Trotzdem hätte der Eingriff in jeder Arztpraxis mit einem halbwegs sterilen Raum und einem halbwegs fähigen Anästhesisten durchgeführt werden können. Aber so etwas ist verboten, da gibt Ihnen keiner freiwillig Auskunft.«
    ***
    Es war fünf Uhr nachmittags und bereits dunkel draußen. »Ungefähr jetzt müsste Bonzo sich mit Simons im Bronx Park treffen«, sagte ich.
    »Nicht gerade die idealen Bedingungen für Zeery und Steve.« Phil neigte den Kopf und blickte zum Himmel.
    Als wir bei Mrs Kim ankamen, stand der Wagen des Überwachungsdienstes in der Auffahrt. Ich betätigte die Lichthupe und parkte den Jaguar ein paar Meter entfernt auf der Straße. Ein feiner Nieselregen hatte eingesetzt.
    »Guten Abend«, begrüßte ich die Kollegen im Wagen. »Alles okay im Haus? Irgendetwas Auffälliges? Ein Auto, Typen, die hier rumlungern?«
    »Alles ruhig«, antwortete der Kollege.
    »Dann vielen Dank. Ihr könnt jetzt fahren. Wir bringen die Familie ins Krankenhaus und danach in ein sicheres Haus.«
    Mrs Kim hatte unser Ankommen bemerkt und öffnete uns sofort die Tür. »Ist mein Mann in Ordnung?«, fragte sie. Der Ausdruck von Sorge stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Es geht ihm gut. Er hat sich nur ein wenig aufgeregt.« Wir betraten das Haus. Die Vorhänge waren geschlossen. Jede Lampe im Wohnraum brannte: Mrs Kim hatte das Deckenlicht und alle Stehlampen angeschaltet. Trotz der Männer vor der Tür hatte sie noch immer Angst.
    »Mistress Kim, wir würden Sie und Ihre Tochter gern zu Ihrem Mann ins Krankenhaus bringen. Wir hoffen, dass ihn das ein wenig beruhigt. Würden Sie für sich, Ihren Mann und Ihre Tochter ein paar Sachen zusammenpacken und mit uns kommen?«
    Mrs Kim blieb unentschlossen stehen. »Zu meinem Mann bringen?«, fragte sie.
    »Ja, Ma’am. Vorerst zumindest. Danach werden wir Sie in einem sicheren Haus unterbringen.«
    Nach nur wenigen Minuten standen Mrs Kim und ihre Tochter reisefertig vor uns. In ihren Händen hielten sie einen Koffer und einen Rucksack. Ich hockte mich vor das Mädchen. Sie sah blass aus, und noch immer wirkte ihre Haut seltsam bläulich. Ich fragte mich, ob sie krank war. »Wie ist dein Name, Kleines?«
    »Sun«, antwortete sie schüchtern.
    »Sun. Was für ein wunderschöner Name.« Ich nahm ihr den Rucksack ab. »Sun, wir werden jetzt eine kleine Autofahrt machen. Okay?«
    Sie nickte zaghaft.
    »Und danach besuchen wir deinen Papa.«
    Begeistert schaute sie zu ihrer Mutter auf.
    Ich lächelte und erhob mich wieder.
    Draußen war es zwar dunkel, aber ruhig. Es regnete immer noch und die Straße glänzte nass. Ich drückte auf meinen Autoschlüssel. Vier orangefarbene Lichter und das zweifache Aufjaulen signalisierten, wo der Jaguar stand. »Dort drüben«, sagte ich zu den beiden.
    Mit einem Ohr hörte ich, wie weiter unten auf der Straße ein Motor angelassen wurde. Ein Auto fuhr aus einer Parklücke. Daran wäre nichts Ungewöhnliches gewesen, wenn der Fahrer das Licht angeschaltet hätte. Stattdessen drückte er aufs Gas und raste auf uns zu.
    »Was macht der Kerl da?«, rief ich entsetzt.
    Mit einem Mal blendeten die Scheinwerfer auf. Das grelle Licht stach mir in die Augen. »Verdammt!« Mit einem heftigen Ruck riss ich Mrs Kim von der Straße. Gemeinsam landeten wir in einer Pfütze zwischen zwei Autos. Aus
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