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Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft

Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft

Titel: Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft
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Da kam alles wieder hoch.«
    Selbst in Unkenntnis der ganzen Hintergrundgeschichte schwante Betty, dass das nicht alles sein konnte. »Aber du kennst uns, meine Mutter schon so lange. Das passt doch nicht zusammen.«
    »Kleine, dumme Betty. Denkst du wirklich, dass ich euch zufällig kennengelernt habe? Ich bin aus Kalifornien zurück nach New York gezogen und habe euch gesucht, gefunden und beobachtet. Ich wollte wissen, wie die Menschen leben, deren Ehemann und Vater so viel Leid über andere gebracht hat. Es ging euch nicht gut. Deine Mutter hat eine anonyme Gruppe bei Dr. Gillmore besucht. Als ich das mitbekommen hatte, ging ich auch einige Male dort hin. Zu dem Zweck, den ersten Kontakt zu ihr aufzunehmen, ihr mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Glaub mir, ich wusste von dort an immer, wo ihr wart.«
    »Sie hat dir vertraut und du hast dieses Vertrauen missbraucht.« Betty spuckte die Worte fast aus.
    »Sei still!« Deborah Ann schlug Betty heftig ins Gesicht.
    Die ließ sich nicht einschüchtern.
    »Wo ist Clarice? Was hast du mit ihr gemacht?«
    Deborah Anns Hände fingen leicht an zu zittern, dann wischte sie sich übers Gesicht, als wolle sie eine Erinnerung loswerden.
    »Halt den Mund, sonst stopfe ich ihn dir schneller, als dir lieb ist«, fauchte sie.
    Im selben Moment krachte die Tür zum Schlafzimmer und ein hünenhafter Afroamerikaner stürzte herein.
    »FBI. Waffe weg!«, schrie er.
    Deborah Ann sprang auf. Sie griff nach der Pistole, die sie kurz zuvor an sich genommen hatte. Bevor der Eindringling noch sicheren Stand gefunden hatte, legte sie die Waffe an und schoss.
    ***
    Als Phil und ich beim Apartment ankamen, sahen wir sofort, dass Blair Duvall nicht auf uns oder die Verstärkung gewartet hatte. Die Eingangstür stand offen. Im Raum dahinter lag ein FBI-Mann, betäubt, geknebelt und an ein Heizungsrohr gefesselt. Einen zweiten fanden wir in der Küche, angeschossen und bewusstlos.
    Mein Partner und ich verständigten uns lautlos, mit Blicken und Gesten. Gerade als wir in den Flur einbogen, der zum Schlafzimmer des Apartments führte, hörten wir ein ohrenbetäubendes Krachen, und gleich darauf ertönte ein Schuss. Wir rannten beide los und erkannten mit einem Blick, was in dem Zimmer vor sich ging.
    Deborah Ann Walker hielt die SIG Sauer, mit der sie gerade auf Blair Duvall geschossen hatte, in beiden Händen. Als sie Phil und mich an der Tür auftauchen sah, wusste sie nicht, auf wen sie zuerst zielen sollte. Sie entschied sich für mich.
    Die Anwältin war, nach allem, was wir von ihr wussten, eine skrupellose Mörderin. Schießen konnte sie allerdings nicht, die Kugel verfehlte mich um mehr als einen halben Meter und schlug mit einem satten Plopp in die Wand ein. In dem Moment erhob sich Blair, auch er war nicht getroffen. Unser Kollege schlug in einer schnellen Bewegung der Anwältin die Waffe aus der Hand.
    Aber noch war Deborah Ann nicht am Ende. Sie griff nach Blairs Arm, zog ihn mit einem Ruck zu sich und versuchte, ihn zu Boden zu werfen. Der Agent konterte den Angriff sofort mit einer Drehung. Er riss Deborah mit, die viel kleiner und leichter war als Blair. Mit einem Schmerzensschrei ging sie zu Boden. Wir überließen es Blair, ihr Handschellen anzulegen und sie über ihre Rechte zu belehren.
    ***
    Deborah Ann Walker gestand alles. Seit sie als Teenager zu ihren Pflegeeltern gekommen war, verspürte sie diese heftigen Rachegefühle Frank Hines gegenüber.
    »Ich wollte ihn töten, aber das ging ja leider nicht«, sagte sie. Zurück in New York, trug sie alle Informationen zusammen, derer sie habhaft werden konnte. Dazu gehörte auch der Kontakt zur Familie Hamilton.
    »Ich war gerade als Anwältin zugelassen, da suchte ich Kenneth Hamilton auf. Ich dachte daran, ihn als Komplizen zu gewinnen. Als ich merkte, dass er zwar ebenfalls unter dem ungeklärten Verlust seiner Tochter litt, aber niemals in der Lage sein würde, mich bei meinem Rachefeldzug zu unterstützen, gab ich den Plan auf.«
    »Hatten Sie denn nie daran gedacht, diesen Plan gänzlich fallen zu lassen?«, wollte ich wissen.
    »Doch, schon. Als Marge weggezogen war. Ich behielt sie zwar im Auge, aber die Distanz zur Familie des Mörders meiner Schwester ließ eine Zeit lang auch meinen Schmerz geringer werden.«
    »Und dann übernahmen Sie die Vertretung für Fernandez.«
    »Ja, Agent Cotton. Da kam der Schmerz wieder, und zudem hatte ich in Fernandez jemanden gefunden, der mir behilflich sein konnte.«
    »Warum musste
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