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Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft

Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft

Titel: Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft
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beschlug leicht von innen. Sie sah sich nach dem Klebeband um, mit dem sie die Tüte unter dem Hals ihres Opfers festkleben würde.
    »Siehst du, kleine Clarice, du darfst schnell und schmerzlos sterben. Bei mir muss niemand leiden. Nicht so, wie meine Schwester durch deinen Vater leiden musste.« Clarice antwortete nicht, nur ein leichtes Gemurmel drang zwischen ihren halb geöffneten Lippen hervor, als Deborah Ann sich mit dem Paketband über sie beugte.
    ***
    Phil und ich jagten in einem Höllentempo mit Sirene und Rotlicht zur Kanzlei Young, Clarke & Simpson, während Blair im selben Tempo zum Büro der Organisation Bürger für Bürger unterwegs war. Mit quietschenden Bremsen stoppte ich den Wagen vor dem Bürohaus, schaltete die Sirene ab und die Warnblinkanlage ein. Phil war bereits mit großen Sprüngen im Gebäude verschwunden, als ich ihm folgte, öffneten sich schon die Aufzugtüren. Im Büro der Kanzlei angekommen, hielten wir uns nicht lange auf. Quasi im Vorübergehen wiesen wir uns mit unseren Dienstmarken aus. Ich stürmte auf Deborah Ann Walkers Bürotür zu und riss sie auf.
    »… möchte ich im Namen meiner Mandantschaft …«, ertönte eine Stimme aus dem Bürosessel. Die blonde Mittvierzigerin blickte erschrocken auf, als Phil und ich hereinplatzten.
    »FBI, Special Agents Cotton und Decker. Wer sind Sie? Wo ist Deborah Ann Walker?«, fragte ich die Blondine, die sich sogleich als Melanie Simpson vorstellte.
    »Ich bin eine der Partnerinnen. Deborah Ann ist nicht im Büro, sie hat heute und morgen frei. Ich nutze lediglich ihren Schreibtisch, da bei mir drüben renoviert wird.« Die Anwältin hatte sich schnell von ihrem ersten Schrecken erholt und blickte uns fragend an.
    »Wo ist sie?«, wollte ich wissen. Aber Melanie Simpson zuckte mit den Schultern. »Vielleicht ist sie heute wieder ehrenamtlich tätig.«
    »Geben Sie uns ihre Privatadresse.«
    Melanie Simpson hob in stummem Protest die Hände, als mein Mobiltelefon fiepte.
    »Die Ergebnisse der Ortung von Clarice Culvers Mobiltelefon«, warf ich Phil, noch im Lesen, zu. »Zuletzt war sie in der Nähe des Hudson River Park eingeloggt.«
    »Also ganz in der Nähe des Viertels, in dem sie wohnt.«
    »Miss Simpson, könnte sich Deborah Ann Walker in der Nähe des Hudson River Park aufhalten? Wohnt sie dort?«
    »Agent Cotton, ich weiß nicht …«
    »Es geht um das Leben einer jungen Frau«, informierte ich die Anwältin.
    Simpson schüttelte verständnislos den Kopf, gab uns aber bereitwillig Deborah Anns Privatadresse.
    »Das ist nicht am Hudson River Park«, sagte ich zu Phil.
    »Am Hudson River Park besitzt einer unserer Klienten ein Loft und führt einen Rechtsstreit gegen den Verkäufer«, sagte Melanie Simpson mit belegter Stimme.
    »Hat Miss Walker einen Schlüssel dafür?«
    »Ja, Agent Cotton. Den hat sie, um sich mit Gutachtern und Handwerkern dort zu treffen. Sie bearbeitet den Fall.«
    »Das ist das ideale Versteck. Die Adresse!«, rief ich.
    Melanie Simpson riss an einer der Schreibtischschubladen und fluchte undamenhaft, als die keinen Zentimeter nachgab.
    »Im Sekretariat«, rief sie uns zu.
    »Los!«, rief ich. Phil war bereits unterwegs, ich folgte und hinter mir hörte ich Melanie Simpsons Absätze klappern.
    Wenige Minuten später hatte uns die Sekretärin der Kanzlei die Adresse genannt und wir hatten sie instruiert, jemanden von der Hausverwaltung mit einem Schlüssel zu dem Loft zu schicken. Dann sprangen wir in den Jaguar. Ich schaltete die Sirene ein und wir jagten erneut quer durch die Stadt. Phil schickte Blair Walkers Adresse und ich betete innerlich, dass wir noch rechtzeitig kommen würden, um Clarice zu retten.
    ***
    Nachdem Blair Duvall Deborah Ann Walker weder im Büro der Organisation Bürger für Bürger noch bei ihrer Privatadresse angetroffen hatte, schickte er seinen beiden Kollegen eine entsprechende SMS und entschied sich, zum Apartment der Culver-Frauen zu fahren. Er würde ihnen das Foto aus Atlantic City zeigen. Wenn sich bestätigte, dass Deborah Ann Walker mit Clarice das Wochenende dort verbracht hatte, konnte das vielleicht weitere Gedankengänge anstoßen, wo die beiden Frauen jetzt sein konnten.
    Er versuchte es zunächst in dem der beiden Apartments, in das die FBI-Agents sich zurückziehen konnten. Als sich auf sein Klopfen hin niemand meldete, nahm er an, die Kollegen seien nebenan bei den Frauen. Er hatte bereits den Arm erhoben, als er von drinnen ein leises Schluchzen hörte.
    Blair Duvall
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