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Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Titel: Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod
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hätte bemerkt, dass sie uns etwas verheimlichte.
    »Dann haben Sie also keine Erklärung für die plötzliche Flucht Ihres Bosses vor dem Gesetz?«, hakte ich nach. Die Chefsekretärin schüttelte den Kopf. Phil war wütend, das spürte ich genau. Bevor mein Freund etwas sagen konnte, gab ich ihm ein unauffälliges Zeichen.
    »Das wäre für den Moment alles, Miss Swanson. Wir werden jetzt das Büro von Mister Grant durchsuchen. Dafür benötigen wir Ihre Hilfe nicht.«
    Mit diesen Worten verschloss ich die Tür zum Chefbüro von innen. Phil blinzelte irritiert.
    »Was soll das, Jerry? Die Swanson ist doch hochgradig verdächtig. Ich wette, dass sie mit Grant unter einer Decke steckt. Und das vielleicht sogar im wahrsten Sinn des Wortes.«
    Ich grinste.
    »Ja, das denke ich auch. Aber ich wollte sie in Sicherheit wiegen. Ich hoffe, dass Pamela Swanson jetzt die Beine in die Hand nimmt und direkt zu ihrem Chef und Liebhaber fährt. Sie muss ja annehmen, dass wir mit der Durchsuchung erst einmal beschäftigt sind.«
    Phils düstere Miene hellte sich auf.
    »Ah, und du willst sie stattdessen verfolgen!«
    »Nein. Wir müssen damit rechnen, dass sie mein Auto schon auf dem Parkplatz gesehen hat. Aber während du vorhin einige Autoverkäufer verhört hast, habe ich kurz im Field Office angerufen. June Clark und Blair Duvall haben schon unten vor dem Gebäude Position bezogen. Außerdem habe ich ihnen eine Beschreibung von Pamela Swanson gegeben. Sobald die Lady zu ihrem Auto geht, werden unsere Kollegen mit der Beschattung beginnen.«
    »Ein genialer Plan, könnte glatt von mir stammen.«
    Während dieses Wortwechsels hatten wir uns bereits Latexhandschuhe übergezogen und mit der Durchsuchung des Schreibtischs und der Aktenregale begonnen. Die Feinarbeit würden später unsere Kollegen von der Spurensicherung übernehmen. Aber es zeigte sich sehr schnell, dass keine verdächtigen Unterlagen zu finden waren. Allerdings gab es einige passwortgeschützte Dateien auf dem PC, deren Entschlüsselung wir unseren Computerspezialisten überlassen mussten.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein, Grant hat in seinem Büro kein Belastungsmaterial aufbewahrt. Dafür war er zu vorsichtig. Wir haben es mit einem Mann zu tun, der sein kriminelles Leben komplett von seiner bürgerlichen Existenz getrennt hat.«
    »Ja, und das einzige Bindeglied ist diese Pamela Swanson«, stimmte Phil mir zu. »Ich hoffe nur, dass wir uns in ihr nicht getäuscht haben. Momentan ist sie nämlich unser einziger Ansatzpunkt, um an Grant heranzukommen.«
    Wir machten mit der Durchsuchung weiter, doch wenige Minuten später klingelte mein Handy. June Clark war am Apparat. Da ich den Lautsprecher eingeschaltet hatte, konnte Phil mithören.
    »Jerry, soeben ist eine Lady, auf die deine Beschreibung passt, aus dem Verwaltungsgebäude gekommen. Sie macht auf mich einen sehr nervösen Eindruck, das kann man sogar auf die Entfernung erkennen. Sie steigt jetzt in einen grünen Subaru. Blair und ich beginnen jetzt mit der Beschattung.«
    »Sehr gut, June. Wir bleiben über Handy in Verbindung.«
    Es sah ganz danach aus, dass wir den richtigen Riecher gehabt hatten. Das Vorzimmer war jedenfalls verwaist, wie wir wenig später feststellten. Pamela Swanson war mitsamt ihrer Handtasche und ihrer Jacke verschwunden. Ob sie wirklich so dumm sein würde, uns direkt zu ihrem Boss zu führen?
    Es war, als ob Phil meine Gedanken gelesen hätte.
    »Die Swanson ist völlig von der Rolle, Jerry. Ich kann mir vorstellen, dass Grant gar nicht begeistert sein wird, wenn sie bei ihm aufschlägt. Aber sie erträgt es offenbar nicht, direkt an ihrem Arbeitsplatz das FBI im Nacken sitzen zu haben. Möglicherweise bricht sie auch zusammen, wenn wir sie an der Federal Plaza ausgiebig befragen. Dabei könnte uns auch Laura Darro helfen.«
    Ich nickte. Laura Darro war eine junge Profilerin, die uns durch ihre genaue Beobachtung des Verhaltens von Verdächtigen schon oft wertvolle Hinweise geliefert hatte. Einstweilen rief ich in der Zentrale an und bat darum, den Namen der Chefsekretärin durch die Datenbanken laufen zu lassen.
    Das Ergebnis kam prompt und war negativ. Pamela Swanson war den Strafverfolgungsbehörden noch niemals negativ aufgefallen. Aber das musste nichts bedeuten. Selbst wenn sie jetzt erstmals ihrem kriminellen Boss Beihilfe zur Flucht leistete, machte sie sich schon strafbar und würde sich dafür verantworten müssen.
    Das Klingeln meines Handys riss mich aus meinen
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