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Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Titel: Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod
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Offenbar hatte sie wirklich nicht gewusst, dass ihr Mann eine kriminelle Vergangenheit hatte.
    »Das hat Bill mir niemals erzählt. Wirklich nicht, Agent. Glauben Sie, ich hätte einen Verbrecher geheiratet?«
    Ich beantwortete die Frage nicht. Aber unser Verdacht erhärtete sich immer mehr. Bill Grant hatte offensichtlich seine Gefängnisstrafe vor seiner Frau verheimlicht. Falls diese Tatsache Alex Redmond zu Ohren gekommen war, dann hatte der Kautionsjäger den Autohändler vermutlich erpresst. Und sich damit letztlich sein eigenes Grab geschaufelt.
    Mrs Grant erzählte uns aufgeregt und empört, dass sie dank einer Erbschaft ein kleines Vermögen in die Ehe eingebracht hatte. Ihren jetzigen Mann hatte sie für einen armen, aber gesetzestreuen Menschen gehalten. Mit viel Fleiß und Strebsamkeit hatte Bill Grant es geschafft, mit dem Geld seiner Frau einen gewinnbringenden Autohandel aufzuziehen. Ich konnte mir sogar vorstellen, dass seine jetzigen Aktivitäten streng legal waren. Aber das würde ihn nicht vor der Verantwortung für seine Taten bewahren.
    »Bitte denken Sie gut nach, Mistress Grant«, sagte ich. »Wo könnte sich Ihr Mann momentan aufhalten? Gibt es einen Ort, an den er sich gerne zurückgezogen hat?«
    »Ich weiß es nicht, Agent Cotton«, sagte die Frau unter Tränen. »Ich glaube, ich weiß gar nichts mehr über Bill. Es ist, als hätte ich einen Fremden geheiratet.«
    Bisher hatte Barbara Grant sehr beherrscht gewirkt, aber jetzt brach sie völlig zusammen. Wir bekamen aus ihr heraus, wo ihre Schwester lebte. Phil rief an. Nach einigem Hin und Her erschien die Schwester, um sich um die verzweifelte Ehefrau zu kümmern. Phil und ich warteten so lange, denn wir konnten dieses Nervenbündel jetzt nicht allein lassen. Halblaut berieten wir uns.
    »Was sollen wir tun, Jerry? Die Frau zieht keine Show ab, das kann ich mir nicht vorstellen. Grant kann überall und nirgends sein.«
    »Sobald der Hausdurchsuchungsbefehl da ist, werden die Kollegen von der SRD nach Hinweisen suchen. Wir fahren gleich noch mal in die Firma, sobald wir hier weg können. Von der Ehefrau können wir jedenfalls momentan keine brauchbare Aussage bekommen, sie ist ja völlig außer sich.«
    Wenig später traf Amy Carter ein, die Schwester von Barbara Grant. Wir erklärten ihr die Lage. Sie willigte sofort ein, die Verzweifelte mit zu sich zu nehmen. Als die beiden Frauen gerade losfahren wollten, erschienen auch die Spezialisten von der Scientific Research Division mit dem Hausdurchsuchungsbefehl. Barbara Grant willigte ein, das Haus auch in ihrer Abwesenheit zu untersuchen. Außerdem gab sie uns noch die Handynummer ihres Mannes.
    Ich reichte sie an die technische Abteilung weiter. Doch eine Ortung blieb erfolglos, was mich nicht wunderte. Grant hatte auf seiner Flucht bisher keinen Fehler begangen. Warum sollte er sich jetzt durch ein eingeschaltetes Handy verraten?
    ***
    Phil und ich verließen das Privathaus des Verdächtigen. Dort konnten wir das Feld getrost den Kollegen von der SRD überlassen. Wir fuhren wieder zum Autohaus.
    »Die Ehefrau scheint wirklich nichts von der Vergangenheit ihres Ehemanns gewusst zu haben, Jerry.«
    »Ja, das denke ich auch. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Grant den Kautionsjäger umgebracht hat, nur weil sein kleines Geheimnis aufgeflogen wäre. Ich meine, ein Einbruchdiebstahl ist kein Kapitalverbrechen. Womöglich hätte Barbara Grant ihrem Mann sogar verziehen, wenn er ihr seine Verurteilung gebeichtet hätte. Nein, da muss mehr dahinterstecken.«
    Phil nickte.
    »Okay, das leuchtet mir ein. Jetzt müssen wir nur noch Beweise für Grants Machenschaften finden.«
    Der Hausdurchsuchungsbefehl galt nicht nur für das Haus, sondern auch für die Geschäftsräume des Verdächtigen. Wir trafen seine Angestellten in heller Aufregung an. Natürlich war ihnen die spektakuläre Flucht ihres Bosses nicht entgangen. Wir befragten zunächst Rodriguez und einige andere Autoverkäufer. Es war ja denkbar, dass sie mit Grant unter einer Decke steckten.
    Wir befragten auch seine Vorzimmerdame. Sie hieß Pamela Swanson und war sehr nervös, auch wenn sie sich nach außen gelassen gab.
    »Ich weiß wirklich nicht, wie ich Ihnen weiterhelfen soll, Agents. Mein Verhältnis zu Mister Grant war rein beruflich.«
    Pamela Swanson drehte ununterbrochen an einem ihrer Fingerringe, während sie mit uns sprach. Außerdem konnte sie weder Phil noch mir in die Augen sehen. Selbst ein unerfahrener FBI-Anfänger
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