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Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Titel: Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod
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Sie wegen des Mordes an Alex Redmond. Sie haben das Recht zu schweigen«, begann ich. Und dann betete ich den Rest der Miranda-Formel herunter.
    ***
    Grant verweigerte zunächst die Aussage. Aber dafür war seine Sekretärin Pamela Swanson umso auskunftsfreudiger. Nachdem sie erkennungsdienstlich behandelt worden war, saß sie einige Stunden nach ihrer Verhaftung Phil und mir in einem Verhörraum an der Federal Plaza gegenüber.
    Die Augen der Vorzimmerdame waren rotgeweint, aber ansonsten machte sie einen beinahe erleichterten Eindruck. So etwas habe ich bei Kriminellen schon öfter erlebt. Pamela Swanson war nicht vorbestraft, vermutlich hatte ihr Chef und Liebhaber sie nur in seine kriminellen Machenschaften hineingezogen. Nun war sie offenbar froh, reinen Tisch machen zu können.
    Die Verdächtige erklärte sich damit einverstanden, dass bei dem Verhör ein Tonband eingeschaltet wurde. Auf einen Rechtsbeistand verzichtete sie.
    »Ich weiß nicht, wie ein Anwalt mir helfen könnte, Agent Cotton«, sagte sie zu mir. »Es ist doch offensichtlich, dass ich mit Bill Grant gemeinsame Sache gemacht habe, oder?«
    Während Phil und ich uns die Verdächtige vorknöpften, widmeten sich unsere Kollegen von der Scientific Research Division dem Lagerhaus, in dem wir Grant verhaften konnten. Es stellte sich schon bei einer ersten groben Sichtung heraus, dass in dem Gebäude gestohlene Waren im Wert von 100.000 Dollar lagerten.
    Ich machte eine auffordernde Handbewegung.
    »Am besten erzählen Sie uns von Anfang an, wie es zu Ihrer Verbindung mit Bill Grant gekommen ist, Miss Swanson.«
    »Als ich vor drei Jahren meinen Job in dem Autohaus antrat, verliebte ich mich fast sofort in meinen Boss. Ich hätte es besser wissen müssen, denn er war ja verheiratet. Aber Bill hatte eine Ausstrahlung, die mich einfach schwach werden ließ.«
    Pamela Swansons romantische Gefühle interessierten mich weniger. Aber ich unterbrach sie nicht, denn es gab offenbar einen Zusammenhang zwischen der Affäre mit ihrem Chef und den Verbrechen von Bill Grant. Die Augen der Vorzimmerdame schimmerten schon wieder feucht. Doch dann riss sie sich zusammen und fuhr fort: »Schon wenige Wochen nach meiner Einstellung begann unser Liebesverhältnis. Heute kommt es mir so vor, als ob ich Bill mit Haut und Haaren verfallen gewesen wäre. Ich bin aus einem Alptraum aufgewacht, aber das habe ich erst jetzt erkannt. Ehrlich gesagt war ich Bill hörig, Agent Cotton. Und dann lockte er mich mit dem großen Geld.«
    »Wie meinen Sie das, Miss Swanson?«
    »Er fragte mich, ob ich mein Leben lang eine Sekretärin bleiben wollte. Bill schwärmte von Hawaii und von der Südsee. Es sagte, mit den nötigen Dollars könnte man dort ein Leben wie im Paradies führen. Aber das sei eben nicht möglich, wenn man sein Geld mit harter Arbeit verdient.«
    »Und das glaubten Sie ihm?«, warf Phil ein.
    Pamela Swanson schlug die Augen nieder.
    »Heute schäme ich mich dafür, dass ich so naiv gewesen bin. Aber mein Liebhaber machte mir wirklich den Mund wässrig. Außerdem schmeichelte es mir, dass er mir so großes Vertrauen schenkte. Denn schon bald eröffnete Bill mir, dass er neben dem Autohandel noch ein zweites illegales Geschäft hätte.«
    Ich ahnte bereits, was die Beschuldigte sagen würde. Aber ich wollte es aus ihrem Mund hören. Daher hakte ich nach.
    »Könnten Sie dieses ungesetzliche zweite Standbein näher beschreiben, Miss Swanson?«
    »Ja, natürlich. Sämtliche Produkte in Bills Lagerhaus sind Hehlerware. Er arbeitet mit vielen Einbrechern zusammen, die zum Teil gezielt in seinem Auftrag bestimmte Waren beschaffen, beispielsweise Tablet-PCs. Bill verkauft dann diese Beute in großem Stil weiter.«
    Ich nickte. Mein Verdacht hatte sich also erhärtet. Grant hatte nach seiner Verurteilung als Einbrecher nicht etwa dem Verbrecherleben den Rücken gekehrt. Stattdessen war er auf die Idee gekommen, sich nicht mehr selbst die Finger schmutzig zu machen. Zweifellos kann ein cleverer Hehler reicher werden als ein Einbrecher. Jedenfalls so lange, bis er von den Cops oder vom FBI geschnappt wird.
    »Sie sagen also aus, dass Ihr Liebhaber ein Hehler ist. Sind Sie ihm bei seiner illegalen Tätigkeit zur Hand gegangen?«
    »Ja, Agent Cotton. Ich könnte es leugnen, aber Sie werden es ja doch herausfinden. Ich war völlig geschockt, als ich Sie und Agent Decker das erste Mal gesehen habe. Ich dachte mir, nun ist alles aus. Ich konnte nicht mehr klar denken.«
    »Darauf
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