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Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld

Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld

Titel: Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld
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reden, der tot ist, Gott behüte, und er war meistens ziemlich freundlich, aber er konnte auch eiskalt sein. Bei der Arbeit ist das verständlich, aber manchmal hat sich das auch im privaten Bereich gezeigt, zum Beispiel im Umgang mit seinen beiden Ex-Frauen. Und …«
    Sie stockte.
    »Und?«, fragte ich nach.
    »Ein paar der Frauen hier in der Firma hatten ihn als gute Partie angesehen, da er doch geschieden und Single war, und sich an ihn herangemacht«, antwortete sie zögerlich. »Er hat darauf aber nur sehr kühl reagiert, und sofern ich weiß, ist da nie was gelaufen. Das ist für einen Mann in seinem Alter schon etwas merkwürdig. Ich habe mir das immer so erklärt, dass er das Private und Berufliche trennen wollte, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er sexuell etwas komisch drauf war. Nur so ein Gefühl, nichts Konkretes.«
    »Das hilft uns schon weiter«, sagte ich und setzte die Befragung fort.
    Allerdings waren von Miss Vandenhaas sonst keine relevanten Informationen in Erfahrung zu bringen. Andere Mitarbeiterinnen der Kanzlei, die wir befragten, bestätigten die Aussage von Dukers’ Sekretärin. Offenbar war er ein ziemlich gefühlskalter Geschäftsmann gewesen.
    »Das würde doch dazu passen, dass er sich eine Prostituierte für besondere Gefälligkeiten besorgt hat«, meinte Phil, als wir allein waren.
    »Ja, gut möglich«, bestätigte ich. »Oder eine Frau, die diese dunkle Seite seines Sexualtriebs bei ihm angesprochen hat, hat sich von ihm absichtlich abschleppen lassen.«
    Als wir unsere Befragungen abgeschlossen hatten, erhielten wir die Liste der Fälle, die Dukers in den letzten drei Jahren bearbeitet hatte. Phil und ich warfen einen Blick darauf.
    »Da, letztes Jahr hat er einen Vergewaltiger verteidigt und ein halbes Jahr zuvor noch einen«, meinte Phil.
    »Interessant«, sagte ich.
    Wir informierten uns detailliert über diese Fälle, von denen es insgesamt vier gab.
    Drei von ihnen hatte er gewonnen, was bedeutete, dass die Frauen, die Dukers’ Mandanten angeklagt hatten, verloren hatten, was ein Motiv für seine Ermordung darstellen konnte. Wir ließen uns die Daten der drei Klägerinnen heraussuchen und verließen die Kanzlei.
    »Somit hätten wir die Leute in der Kanzlei als Täter ausgeschlossen, aber drei neue Verdächtige aufgetan«, meinte Phil, als wir wieder im Jaguar saßen.
    »Fahren wir zurück ins Büro, um die drei Damen zu überprüfen«, sagte ich.
    Unterwegs erhielten wir einen Anruf von Dr. Drakenhart.
    »Bevor ihr fragt – die Untersuchungen sind noch nicht vollständig abgeschlossen und der Bericht ist dementsprechend noch nicht fertig«, fing sie an. »Aber wir haben die Untersuchung der Kugel abgeschlossen.«
    »Und?«, fragte Phil interessiert.
    »Sie stammt aus derselben Waffe, die auch für die anderen beiden Morde verwendet wurde«, sagte Dr. Drakenhart.
    »Das bestätigt die Vermutung von Detective Cunningham, dass es sich um denselben Täter handelt«, sagte Phil.
    Ich nickte. »Danke, Janice, das hilft uns weiter.«
    »Gern geschehen«, sagte Dr. Drakenhart und beendete das Gespräch.
    »Damit wären wir wieder einen Schritt weiter«, sagte ich. »Wir sollten uns mit Detective Cunningham kurzschließen und unsere Ergebnisse austauschen.«
    »Gerne«, meinte Phil und warf einen Blick auf die Uhr. »Eine kurze Mittagspause wäre auch nicht schlecht. Da wir in Manhattan sind, könnten wir ins Mezzogiorno fahren und uns anschließend mit dem Detective treffen.«
    »Guter Vorschlag«, sagte ich.
    Phil nahm sein Handy heraus, kontaktierte Sue Cunningham und vereinbarte den Termin mit ihr.
    ***
    »Der Golfclub war Fehlanzeige«, begann Sue Cunningham ihren Bericht und verzog dabei ihr wenig weiblich wirkendes Gesicht so sehr, dass es noch eine Spur maskuliner erschien.
    »Dukers war dort weder Mitglied noch Gast. Das ist also keine Gemeinsamkeit, auf die wir weitere Ermittlungen aufbauen können.«
    »Und die Nachbarn von Dukers?«, wollte Phil wissen. »Hatten Sie bei denen mehr Erfolg?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, wie bei den beiden anderen Opfern haben die nichts bemerkt, nicht mal die Schüsse. Einige waren zur Tatzeit auch nicht zu Hause. Das ist also ebenfalls eine Sackgasse. Und? Hatten Sie mehr Glück?«
    Ich berichtete ihr, was wir herausgefunden hatten, und schloss mit den Worten: »Als Motiv bleibt die Tatsache, dass Dukers ein recht gefühlskalter Typ Mensch war, der unter anderem auch Vergewaltiger vertreten hat.«
    »Vergewaltiger?«,
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