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Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld

Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld

Titel: Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld
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Letzte angeht, da habe ich gearbeitet, das können Sie nachprüfen.«
    »Das werden wir«, sagte ich. »Wir hätten gern eine DNA-Probe von Ihnen. Stimmen Sie dem zu oder müssen wir das gerichtlich beantragen?«
    Sie fasste sich demonstrativ in die Haare, riss eines aus und reichte es mir. »Bitte, können Sie haben.«
    Ich nahm es entgegen und steckte es in eine kleine Plastiktüte.
    »Und warum das alles?«, fragte sie. »Warum stellen Sie mir all diese Fragen? Worum geht es überhaupt?«
    Ich schaute sie an und sagte ganz ruhig: »Diese Männer wurden alle getötet, von einer Frau. Und das dazugehörige Profil passt haargenau auf Sie.«
    »Auf mich?«, stieß sie überrascht und mit aufkeimendem Zorn hervor. »Das kann doch gar nicht sein, ich habe noch nie jemanden umgebracht, und das würde ich auch nicht tun, niemals! Und was ist denn das für ein Profil, das so genau auf mich passt?«
    »Sie hatten vor ein paar Jahren ein einschneidendes, gewaltsames Erlebnis«, antwortete ich.
    Sie wurde schlagartig still. Ihr Gesicht veränderte sich und ihre Augen wurden feucht, so lange, bis schließlich Tränen ihre Wangen herunterliefen.
    »Sie wissen, was ich meine«, sagte ich.
    Sie nickte und weinte dabei. »Ja, natürlich weiß ich das. Es war das Schlimmste, was mir je passiert ist, und ich kann es immer noch nicht vollkommen abschütteln. Vier Jahre Psychoanalyse. Und dann kommt jemand wie Sie, macht nur eine Bemerkung, und all die Emotionen von früher kommen wieder hoch.«
    »Emotionen, die einen dazu treiben können, Dinge zu tun, die man normalerweise nicht tun würde«, sagte ich.
    »Nein, ich war das nicht«, protestierte sie, immer noch weinend.
    Ich lehnte mich zurück. »Gut, wir prüfen Ihre Alibis und vergleichen Ihre DNA mit der von den Tatorten. Bis dahin bleiben Sie in Untersuchungshaft.«
    Wieder protestierte sie, aber es half nicht. Bis wir wussten, ob sie etwas mit den Morden zu tun hatte, konnten wir sie nicht laufen lassen. Das Risiko war einfach zu groß.
    Wir verließen das Verhörzimmer und ließen sie in Untersuchungshaft überführen. Ihre Haarprobe wurde zur SRD weitergeleitet.
    »Und, was denkst du?«, fragte ich Phil.
    »Bin mir nicht sicher«, erwiderte er. »Ich tendiere aber dazu, sie als unschuldig zu betrachten.«
    »Das ist irrelevant, wir haben ihre DNA, und damit werden wir sie festnageln, wenn sie es war«, meinte Detective Cunningham.
    »Das ist wahr«, sagte ich. »Aber für den Fall, dass sie es nicht war, sollten wir keine Zeit verlieren und uns um die nächste Verdächtige auf der Liste kümmern. Solange wir die Täterin nicht in Gewahrsam genommen haben, sind Menschenleben in Gefahr.«
    Detective Cunningham nickte und schwieg.
    »Ihre Alibis kann ich während der Fahrt überprüfen«, meinte Phil.
    Wir gingen zum Jaguar und fuhren los. Diesmal war unser Ziel die Adresse des Escort-Service von Diane Windmil.
    Während Phil die Alibis von Miss Whitechapel überprüfte, hatte ich das Gefühl, dass wir endlich der Aufklärung des Falles näherkommen würden.
    ***
    »Die Alibis sehen gut aus«, meinte Phil.
    »Also war sie es wahrscheinlich nicht«, sagte ich.
    »Es sei denn, sie ist gerissen und hat dafür gesorgt, dass sie Alibis hat – wie auch immer sie das angestellt haben mag«, sagte Phil. »Der DNA-Vergleich wird uns Aufschluss geben – das wird aber noch mindestens eine Stunde dauern.«
    »Gut, dann konzentrieren wir uns jetzt auf die nächste Zielperson«, sagte ich. »Was haben wir über sie?«
    Phil schaute auf den Monitor des Bordcomputers. »Diane Windmil, zweiundvierzig, Single, keine Kinder. Offiziell betreibt sie eine Escort-Agentur und ebenso einen Model-Service. Dahinter verbirgt sich aber wahrscheinlich ein Callgirl-Ring. Sie hat das Ganze exklusiv aufgezogen. Interessant ist, dass sie offiziell eine weiße Weste hat. Nicht mal ein Parkticket. Das Büro ihrer Firmen befindet sich auf der Ninth Avenue, hier in Manhattan. Gute Adresse. Sie zahlt pünktlich ihre Steuern und ist auch sonst scheinbar eine gute, redliche Bürgerin der Vereinigten Staaten.«
    »Das sind oft die Schlimmsten«, bemerkte Sue Cunningham. »Wer weiß, vielleicht zählen ein paar einflussreiche Leute zu ihren Gästen, die ihr schon mal den einen oder anderen Gefallen tun.«
    »Wäre nicht das erste Mal«, sagte Phil. »Das würde aber darauf hindeuten, dass sie recht gewitzt ist. Kann schwierig werden, sie festzunageln. Aber wenn sie es war, werden wir das anhand eines DNA-Vergleichs
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