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Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Titel: Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten
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brachten.«
    »Danke für die Blumen! Ich muß mich ein wenig orientieren.« Ich sah mich in der Kanzel um. Die Ausrüstung war erstklassig. In Griffweite hingen Kopfhörer und Mikrofon der Funkanlage.
    Auf der anderen Seite, unheimlich nahe an meinem linken Knie, entdeckte ich sechs olivgrüne Handgranaten. Sie steckten in den Klempien des Bordwerkzeugs. Die Ringe der Reißleinen waren untereinander nyt einem dünnen Draht verbunden, aber da die Sicherungsstifte noch in der Halterung saßen, waren die Granaten nicht scharf und noch nicht gefährlich.
    »Wo wollen Sie landen?« fragte Adriana.
    »Bestimmt nicht auf dem Flugplatz der Ranch.« Ich griff nach dem Kopfhörer des Funkgeräts. »Mal sehen, ob ich irgendwen finde, der uns herunterlotst.« Ich kannte den Gerätetyp nicht, und ich mußte auf ’ne Menge Knöpfe drücken, bevor mir leises Rauschen verriet, daß ich eine belebte Frequenz erwischt hatte.
    »Mayday! Mayday!« gab ich das internationale Kodewort für Flugzeuge in Notlage durch. Ich wartete auf eine Reaktion, drehte am Verstärker. »Mayday! Mayday! Benötige Unterstützung! Mayday! Mayday!«
    Heftig klopfte Adriana mir auf den Rücken. Ich starrte sie an. Sie zeigte ein entsetztes Gesicht und wies nach hinten. Ich beugte mich weit vor und folgte ihrer Geste.
    Links hinter unserer Maschine und hundert Fuß tiefer flog ein Flugzeug im trüben Grau der Morgendämmerung. Es war schneller als wir. Der Abstand verringerte sich zusehends.
    Ich schob den Gashebel voll ein. Für eine Minute schien der Abstand zwischen beiden Maschinen sich nicht zu verändern; dann zeigte sich, daß die andere Kiste über Reserven verfügte. Wie von einer unsichtbaren Hand geschoben rückte sie an uns heran. »Mayday! Mayday!« rief ich.
    Plötzlich quäkte eine Männerstimme. »Empfange Ihr Mayday! Geben Sie Hilfsanweisung!«
    »Mayday! FBI-Agent Jerry Cotton! Werde von einem Gangsterflugzeug verfolgt! Wer sind Sie? Kann ich Sie anfliegen?«
    »Militärflughafen Air Force 39 Planquadrat 651 Position 11 A 4. Lage einhundert Meilen nördlich von Hascity Carfield Road!«
    »Ich kurve in der Gegend von Durbin herum.«
    »Ihre Entfernung zu uns dann ungefähr zweihundert Meilen!«
    »Schaffe ich nicht! Sie sitzen mir zu dicht im Nacken und sind schneller!« Nelsons Flugzeug lag mir sogar nicht mehr im Nacken, sondern flog einige Dutzend Yard voraus, aber noch immer noch hundert oder hundertfünfzig Fuß tiefer.
    »Schnallen Sie sich an!« rief ich Adriana zu. Ich griff selbst nach den Sicherungsgurten.
    Die Stimme des Mannes am Sendegerät des Flugplatzes quäkte: »Hören Sie mich noch? Bitte, melden Sie sich!«
    »Ich empfange Sie! Aber ich werde in wenigen Minuten keine Zeit mehr haben, mich mit Ihnen zu unterhalten.«
    »Wollen Sie Unterstützung?«
    »Schicken Sie meinetwegen ein ganzes Geschwader los, wenn Sie’s können!«
    Ich sah, wie Raymond Nelson seine Maschine zu einer steilen Rückwärtsrolle hochzog. Er beherrschte das Fliegen tatsächlich verdammt gut. Weniger als zwanzig Yard vor meinem Bug kreuzte er meine Flugbahn, flog in Rückenlage über uns hinweg, und als er die Rolle vollendet hatte, hing er erhöht hinter uns in der klassischen Abschußposition eines Luftkampfes. Nur zehn Sekunden brauchte er, um den Abstand zwischen beiden Maschinen auf Null zu bringen. Dann tauchte er links neben mir in meinem Blickfeld auf, und der Seitenabstand betrug nicht mehr als ein Dutzend Yard.
    Nelson saß hinter dem Steuer. Er grinste zu mir herüber. Roscoe, auf dem Kopilotenplatz, schob das Seitenfenster zurück. Er schob den Lauf einer Maschinenpistole aus dem Fenster. Ich stellte meine Maschine schräg und ließ sie über den linken Flügel abschmieren. Mit diesem Manöver zwang ich Nelson, sein Flugzeug hochzuziehen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Ich ließ mein Flugzeug also unter seinem wegtauchen und kam aus dem Schußfeld, bevor Roscoe den Finger krümmen konnte.
    »Großartig!« rief Adriana.
    Ich zuckte die Achseln. Wir waren der MP einmal entgangen, aber Nelsons Flugzeug war schneller, und er brauchte nur Minuten, um uns zum zweitenmal bis auf Schußweite anzufliegen.
    Ich zog die Maschine nach oben, um Höhe für neue Manöver zu gewinnen. »Sehen Sie ihn?« fragte ich Adriana.
    »Hinter uns und niedriger!« Ich drehte mich um. Nelsons Maschine lag einige Flügelspannweiten nach links versetzt unter uns und schloß rasch auf. Ich begriff, daß der Gangster seinem Schützen Gelegenheit verschaffen
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