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Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Titel: Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen
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einen Sack voll Neuigkeiten«, berichtete er.
    »Schnür ihn auf«, bat Phil, der das Gespräch führte, während ich den Jaguar steuerte.
    »Also erst einmal hat unser Mann die Kartonspur verfolgt, nachdem ihr den Namen Jackson durchgegeben hattet. Es stimmt. Jackson bezieht Autolacke von einer Firma in Detroit. Und die wieder verpackt ihre Lackdosen in Kartons, die sie von der Firma aus Uttica bezieht.«
    »Ein weiteres Steinchen in unserem Mosaikbild«, meinte Phil. »Was gibt’s noch?«
    »Jackson hält eine Siamkatze. Wir haben es unauffällig bei seinen Nachbarn in Erfahrung gebracht.«
    »Gut. Nun erzähl mir aber nicht, daß in seiner Lackiererei auch Eisenblechspäne herumliegen. Das nehmen wir nämlich von vornherein an.«
    »Davon wollte ich auch nichts sagen. Aber wir haben noch was Schönes ausgegraben.«
    »Ihr Sonntagskinder. Was denn?«
    »Jackson hat eine teure Wohnung in einem der neuen Wolkenkratzer in der Dritten Avenue. Im Erdgeschoß gibt es einen Friseur, eine Blumenhandlung, einen Drugstore, ein kleines Postamt und eine Bankfiliale.«
    »Das ist doch nichts Schlimmes«, sagte Phil.
    »Warum läßt du mich nicht mal aussprechen?« fragte Steve.
    »Da hat er völlig recht!« brummte ich.
    »Na schön, Junge, dann wein dich mal aus«, sagte Phil. »Meistens hilft das. Also im Erdgeschoß gibt es einen Haufen Läden. Und im Keller gibt es wahrscheinlich eine Heizung — oder wie?«
    »Das hat uns nicht interessiert. Aber der Drugstore. Weil man da ja auch Rauchwaren verkauft. Unter anderem sogar Kautabak. Es war ein nettes Mädchen da als Bedienung. Und die wußte zu erzählen, daß Jackson dauernd einen klobigen farbigen Burschen um sich herum hat. So als Mädchen für alles gewissermaßen. Und der gute Junge priemt, was das Zeug hält.«
    Phil stieß wieder einmal einen Pfiff aus. Manchmal tut er es nicht unter zwölf Pfiffen täglich.
    »Das Bild rundet sieh«, meinte er anschließend. »Sonst noch etwas?«
    »Du wirst dich wundern«, versprach Steve. »Wir lassen ja die Firma beobachten, seit Jerry heute nacht mit der Machete und der Tasche von diesem Timmy Crowley zurückkam. Hier die Beobachtungsergebnisse: Heute früh um sechs verließen vier Männer die Firma, die -den Eindruck machten, als hätten sie eine Nachtschicht hinter sich gebracht. Aber Nachtarbeit muß bei der Industrie- und Handelskammer angemeldet sein. Und Jackson hat nichts angemeldet. Und dann noch etwas: Von sechsundzwanzig Fahrzeugen, die seit Beobachtungsaufnahme auf das Firmengelände gefahren sind, konnten nach den amtlichen Kennzeichen bisher vier als gestohlen ermittelt werden.«
    »Dann wissen wir ja, woran wir sind«, folgerte Phil messerscharf. »Die Jungs dort frisieren geklaute Wagen um und verschieben sie irgendwohin.«
    »So dürfte es sein«, meinte auch Steve.
    »Jetzt können wir zugreifen«, dachte Phil laut, als er das Mikrofon zurück in die Halterung klemmte.
    »So siehst du aus«, bremste ich. »Die haben möglicherweise die kleine Nancy Winters und den jungen Timmy Crowley. Immerhin stand seine Tasche bei ihnen auf dem Hof. Wenn wir zu forsch ’rangehen, bringen wir die beiden nur in Gefahr.«
    »Was willst du denn sonst machen?« fragte Phil entgeistert.
    Ich grinste.
    »Nicht zugreifen, mein Lieber«, sagte ich. »Aber sie erst einmal nervös machen!«
    ***
    »Guten Tag, Mr. Jackson!« sagte ich mit umwerfender Freundlichkeit und drückte ihm die Hand, daß er das Gesicht verzog. »Tut mir sehr leid, daß wir Ihren Betrieb für einige Minuten stören müssen. Ich bin Jerry Cotton, das ist Phil Decker. Wir kommen vom FBI.« Damit auch ja alles seine Ordnung hatte, legten wir Dienstplaketten, -ausweise und den Durchsuchungsbefehl vor ihm auf den dunklen Schreibtisch. Er runzelte die Stirn. Seine Stimme war ölig.
    »Können Sie mir Ihre Gründe verraten? Ich verstehe das nicht.«
    Ich tat vertraulich.
    »Im Grunde ist es nur eine Formalität, Sir! Ich kam letzte Nacht zufällig vorn an der South Street vorbei und entdeckte eine hübsche Siamkatze. Ich streichelte sie ein bißchen. Ich bin nun mal ein Tierfreund, wissen Sie? Aber plötzlich fiel ein Kerl in der Dunkelheit über mich her. Natürlich hatte er es auf meine Brieftasche abgesehen. Ich konnte ihn in die Flucht schlagen, und er kletterte über das Tor vorn auf Ihr Gelände. Bürokratisch, wie es bei uns nun einmal zugeht, müssen wir jetzt Ihr Gelände absuchen. Nur für den Fall, daß sich der Bursche vielleicht noch irgendwo versteckt
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