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Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Titel: Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen
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offizielle Schulungsprogramm aufnahm. Aber das scheint sich immer noch nicht herumgesprochen zu haben.
    Mein Macheteschwinger jedenfalls wußte es ganz gewiß nicht. Der kämpfte, indem er sich auf seine Brutalität und seine Kraft verließ. Als die Machete das erstemal in einem blitzenden Halbkreis auf mich zukam, ging ich blitzschnell in die Hocke und stieß die gekrümmte Faust vor.
    Der Junge vor mir fing an zu tänzeln. Ich ging zum Angriff über, wobei ich aber zunächst nur das Ziel verfolgte, die gefährliche Waffe wegzukriegen.
    Es gibt da ein paar Tricks. Ich führte sie mit der nötigen Schnelligkeit aus — und hörte ein schrilles Gurgeln, während die Machete weit hinaus auf die Straße schlidderte.
    Der Bursche stierte mich an. Für einen Freund schien er mich nicht zu halten. Und dann nahm er das Gittertor in einem einzigen Satz. Vielleicht wollte er nur die verschwundene Katze suchen. Nun interessierte ich mich aber auch für die Katze und obendrein noch für ihren Besitzer. Und da ein G-man berechtigt ist, einen Mann zu verfolgen, der ihn mit einer gemeingefährlichen Waffe angegriffen hat, setzte ich ihm also über das Tor hinweg nach. Ich landete auf allen vieren, rappelte mich hoch und wollte weiter — und landete der Länge nach auf dem asphaltierten Hof. In der Ecke zwischen Schaufensteranbau und Gittertor stand irgendwas, und genau darüber war ich gestolpert. Ich sagte etwas sehr Unfeines.
    Dann sah ich mir das niedrige Hindernis an.
    Es war eine blau-rot karierte Reisetasche mit gelben Tragriemen. Am Griff baumelte ein Anhänger mit einem Schildchen: Timm Crowley, Carsonville, Tennessee.
    ***
    Um elf Uhr vormittags fauchte Phil mich an: »Wenn du diesen Indio nicht hättest entkommen lassen, wüßten wir jetzt mehr!«
    »Aber freilich«, gab ich zu. »Und wenn ich mich in der Nacht nach dir gerichtet hätte, wäre ich ihm überhaupt nicht begegnet.«
    Das saß. Phil steckte sich eine Zigarette an und verschonte mich für die nächsten paar Minuten mit freundlichen Bemerkungen. Dann rief die Steuerfahndung an, die wir mobil gemacht hatten.
    »Jackson hat vor drei Jahren seinen Teilhaber Ripers ausgebootet«, hieß es. »Die Gründe konnten wir nicht erfahren.«
    »Wie steht’s mit seinem Lebenswandel?« wollte ich wissen.
    »Nichts, was uns stutzig machen müßte. Trotzdem gefällt uns der Laden nicht.«
    »Und warum?«
    »Nach seinem Umsatz könnte er so viele Arbeitskräfte, wie er steuerlich ausweist, eigentlich nicht beschäftigen. Wir haben den starken Verdacht, daß er Geschäfte außerhalb der offiziellen Geschäfte macht. Aber das müßte man ihm erst einmal beweisen.«
    »Ja, das müßte man«, sagte ich. »Vielen Dank. Vielleicht nehmen wir euch die Arbeit ab.«
    »Hör mal«, sa'gte Phil.
    »Versuch nur nicht, dich bei mir anzubiedern«, erwiderte ich. »Um ein Haar wäre ich jetzt auch eine Leiche. Und statt daß du mich gebührend bedauerst, knurrst du mir was vor, bloß weil ich in dem verdammten Zwielicht mal gestolpert bin.«
    »Spielst du beleidigt?«
    »Natürlich. Das ist auf jeder guten Töchterschule üblich. Was willst dn«
    »Bist du ganz sicher, daß es eine Siamkatze war?«
    »Tjaa«, dehnte ich, »über die Staatsbürgerschaft waren wir uns noch nicht einig geworden. Dem ungenierten Gähnen nach muß sie in der amerikanischen Gesellschaft groß geworden sein.«
    »Mit dir kann heute keiner ein vernünftiges Wort reden.«
    Das Telefon klingelte schon wieder. Ich sagte meinen Namen. Es war der liebe, gute alte Medizinmann aus dem Schauhaus.
    »Ich habe in Zusammenarbeit mit eurem Labor diese Machete untersucht«, verkündete er. »Zwischen Klinge und Griff hatten sich zwei Haare festgeklemmt. Außerdem gab es Blutspuren. Die Haare stammen mit Sicherheit von dem zuerst eingelieferten Toten, Cotton.«
    »Gehen Sie nach Hause, Doc«, riet ich. »Machen Sie Urlaub für den Rest des Monats. Sie haben Ihr Gehalt verdient. Komm, Phil.«
    »Was willst du denn jetzt schon wieder?«
    »Einen Haft- und einen Durchsuchungsbefehl holen. An der Machete klebten Haare, die von dem ersten Toten stammen. Das genügt.«
    Mein Freund stieß nur noch einen Pfiff aus. Wir hinterließen beim Einsatzleiter und in der Telefonzentrale, daß wir unterwegs seien und über das Sprechfunkgerät in meinem Jaguar erreicht werden könnten.
    Als wir aus dem Gerichtsgebäude herauskamen, mit den gewünschten richterlichen Vollmachten wohl versehen, hing Steve Dillaggio an der Strippe.
    »Ich habe
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