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Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Titel: Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht
Autoren: Uwe Erichsen
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sagte ich leise. Steves Nicken konnte ich in der Dunkelheit kaum erkennen. Ich hörte, wie auch er mühsam durch den Mund Luft holte.
    Vorn wurde ein dünner Lichtschimmer sichtbar. Das mußte das Hauptrohr sein. Unendlich vorsichtig staksten wir weiter. Dann standen wir an der Einmündung in das riesige Rohr, das direkt auf den East River zulief und irgendwo tief unter der Oberfläche des Flusses endete. Neugierig sah ich mich um.
    Das Rohr lag einige Fuß tiefer. In regelmäßigen Abständen hingen feuchtigkeitsgeschützte Lampen im oberen Bogenteil. Auf halber Höhe zog sich ein schmaler Laufsims an der Seite entlang, einige Fuß über der Wasseroberfläche. Man konnte hier gut die Neigung erkennen. Ich sah in die Richtung, die wir einschlagen mußten. Das riesige Rohr schien sich immer mehr zu verjüngen, bis es in der Ferne zu einem winzigen Punkt zusammenlief.
    Ich zog eine zerknitterte Packung Zigaretten aus der Tasche und bot an. Dankbar griffen alle zu.
    »Das ist eine vernünftige Idee«, sagte Steve Dillaggio und gab Feuer. Tief atmeten wir den Rauch ein. An den Gestank hatten wir uns fast gewöhnt.
    »Wie weit ist es bis zur Liberty Street, Sergeant?« fragte ich.
    »Etwa 200 Yard«, sagte er, »vielleicht etwas weniger.«
    »Dann los! Wir haben nicht ewig Zeit.«
    Ich wollte jetzt vorgehen. An einem Mauervorsprung hielt ich mich fest und tastete nach dem Sims. Als ich sicher stand, ließ ich los. Die anderen folgten. Im Gänsemarsch hasteten wir voran, leise und wachsam.
    ***
    Der große Streifenwagen mit dem Sheriffstern und dem Wappen des Rockland County an der Tür rollte knirschend Über den Kies und blieb wippend vor dem massiven Blockhaus stehen.
    Sheriff Allan T. Stanton wischte sich aufatmend den Schweiß von der roten Stirn. Ausgerechnet heute, wo die Klimaanlage in seinem Wagen ausgefallen war mußte dieser G-man aus New York kommen und so viel Wind machen, dachte er erbittert. Dankbar begrüßte er den Schatten unter den hohen Tannen. Ächzend stieg er aus.
    G-man Jimmy Stone folgte, die Jacke über dem Arm. Sein Hemd klebte am Körper. Das braune Leder der Schulterhalfter hatte dunkle Flecken. Er warf einen Blick auf die beiden Fenster neben der Tür und zog sich seufzend die Jacke an. Sie schritten auf das Haus zu.' Unter der offenen Remise an der linken Seite stand ein Wagen mit New Yorker Kennzeichen.
    »Das ist sein Wagen«, sagte Jimmy Stone.
    »Hoffentlich sind sie nicht unten am See«, brummte der Sheriff. Er pochte mit der Faust an die Tür. Nichts rührte sich.
    »Gehen wir doch mal ums Haus«, schlug Jimmy Stone vor.
    Hinter dem Haus lag ein sorgfältig gerodetes Stück Land mit Blumenbeeten und ein gepflegter Rasen.
    Zwei Herren in gesetztem Alter saßen auf der Terrasse in bequemen Korbstühlen unter einem weit ausladenden Sonnenschirm und schlürften behaglich aus Gläsern, in denen große Eiswürfel klirrten.
    Eine ziemlich vollschlanke Frau mit goldblond getönten Haaren und einem Make-up wie frische Tünche lag im Bikini auf der Wiese und ließ sich die Sonne auf die faltige Haut brennen.
    »Hallo«, sagte der Sheriff.
    Mit einem leisen Schrei fuhr die Frau hoch. Ringe mit Diamanten von der Größe mittlerer Flußkiesel funkelten in der Sonne.
    Die beiden Männer waren aufgesprungen. Der mit dem grauen Schnurrbart und der faltigen Haut eines Lebemannes war bleich geworden. »Mein Gott, haben Sie uns erschreckt!« stieß er mit zitternden Lippen hervor.
    »Dürfen Sie hier einfach so eindringen?« rief die Frau mit schriller Stimme. »Darling, verlange sofort eine Erklärung!«
    »Entschuldigen Sie bitte, Madam«, der Sheriff verbeugte sich kurz vor der Dame. »Aber wir haben geklopft.«
    »Die Herren werden eine Erklärung für ihr Auftauchen haben?« Der Bankpräsident hatte sich wieder gefangen.
    »Ich bin Sheriff Stanton. Das ist Special Agent Jimmy Stone vom FBI New York. Wir haben mit Ihnen zu reden, wenn Sie Raymond Mobley sind.«
    »Der bin ich. Und das ist Henry Newton, mein Vizepräsident.« Er deutete auf den Mann neben sich. »Und das ist meine Frau«, fügte er mit einer nickenden Bewegung des Kopfes in Richtung Wiese hinzu, als ob ihm seine Frau gerade noch im richtigen Moment eingefallen sei. »Aber nehmen Sie doch Platz!« Er rückte nervös an den Stühlen herum.
    Der Sheriff und Jimmy Stone setzten sich.
    »Nehmen Sie einen Drink?« fragte Mobley.
    Jimmy Stone nickte. »Einen für den Weg«, sagte er, »wir müssen nämlich gleich nach New York.«
    Die üppige
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