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Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Titel: Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig
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Scolaro das Mädchen auf seine Maschine. Er packte Dennis einfach auf den Tank, keilte sie zwischen seinen Armen ein. Bevor sie versuchen konnte, sich zu befreien, hatte er die Harley schon auf eine solche Geschwindigkeit gebracht, daß das Mädchen einen Absprung nicht mehr riskieren konnte. »Lassen Sie mich los!« schrie sie ihm ins Gesicht. Er legte das Motorrad so scharf in die Kurve, daß Dennis sich, ob sie wollte oder nicht, an seine Lederjacke klammern mußte. Er lachte brüllend. »Jetzt werden wir Bier miteinander trinken, meine Süße«, grölte er, »aber nicht in Harrys Inn. Mir fällt gerade ein, daß ein halbes Dutzend Dosen noch in meinem Hauptquartier herumstehen.«
    Meine Jäger bildeten eine Kette. Über die ganze Breite der Fahrbahn rollten sie gegen mich an. Sie fuhren im Schrittempo, und ich wich langsam vor ihnen zurück. »Jetzt!« brüllte Blacky. Mit einem Ruck drehten die vier das Gas auf. Wie Raubtiere schossen die schweren Räder auf mich los.
    Ich sprang zur Seite weg, erwischte die Türnische, aus der ich vorhin die Gang beobachtet hatte, und hetzte die vier Stufen des Hauseinganges hoch. Die Haustür selbst war verschlossen und gab nicht nach, als ich mit dem Rücken dagegenprallte.
    Die Rowdys stoppten ihren Angriff, sammelten sich vor der Nische. Die vier Scheinwerfer richteten sich auf mich und machten mich nahezu blind. »Sollen wir ihn herausholen, Blacky?« schrie einer von ihnen.
    »Laßt ihn laufen! Er hat genug! Ich wette, er hat sein Hemd vor Angst naßgeschwitzt. Vollgas, Jungens!«
    Sie rissen die Maschinen herum und donnerten davon. Mit zwei Sätzen stand ich wieder auf der Straße, die nun wie ausgestorben lag, obwohl hinter allen Fenstern die Umrisse bleicher Gesichter schimmerten.
    Ich rannte die 144. Straße hinauf. Ich wußte nicht, was mit Dennis Glover geschehen war. Ich dachte an das halbverfallene Gebäude am Fluß, das der Gang als Hauptquartier diente, und ich ahnte, daß Scolaro die Zeit genutzt hatte, während seine Leute mich jagten. Ich wußte, wo der Bau stand, aber ich brauchte einen Wagen, wenn ich nicht hoffnungslos zu spät kommen wollte.
    Als ich die Kreuzung der 144. mit der Canal Street erreichte, hörte ich das Motorengeräusch einer Harley. Einer der Scolaro-Jungen kam die Canal Street hinunter. Aus irgendeinem Grund hatte er sich von der Horde getrennt. Vielleicht wartete ein Girl auf ihn. Er war ein untersetzter Bursche mit verfilztem blondem Haar.
    Ich zögerte keine Sekunde, sondern sprang ihm und seinem Schlitten mit einem Satz in den Weg. Als ich in seinem Scheinwerferlicht auftauchte, erschrak er heftig, bremste die Maschine hart ab und versuchte, sie in einer engen Kurve herumzureißen. Dabei verlor das Motorrad noch einmal an Geschwindigkeit. Ich stoppte den Blonden.
    Ich packte die Harley an den Lenkergriffen und stellte die Maschine auf die Räder. »Können Sie mir das Motorrad einmal einen Augenblick leihen?« Ich muß zugeben, daß ich den Blonden nicht gerade freundlich dabei anblickte. Er starrte mich einen Moment an, dann schien er mich wiederzuerkennen. »Ich muß etwas mit Hank besprechen!« setzte ich nach. Widerwillig, aber schließlich doch einwilligend, nickte er mir zu. »Aber machen Sie bloß keinen Mist damit, Mister!«
    Mit einem Satz sprang ich in den Sattel, ließ den Kupplungshebel einrasten und drehte den Gashebel. Aufbrüllend schoß die Harley davon.
    Der Scolaro-Bau lag am Rande des Verladegeländes zwischen der Willis und der Third Avenue Bridge am Ufer des Manhattan River. Ich holte fünfzig oder sechzig Meilen aus der Harley heraus. Unmittelbar vor der Auffahrt zur Willis Bridge bog ich von der Straße ab, raste an der Mauer des Verladegeländes entlang und geriet auf die geschotterte Straße, die zum Flußufer hinunterführt.
    Es gab keine Straßenbeleuchtung. Die Harley donnerte durch die Schlaglöcher, daß der Scheinwerferstrahl auf- und absprang. Völlig unerwartet riß das grelle Licht eine Gestalt aus der Dunkelheit. Ich erkannte Dennis Glover, die erschreckt die Arme hochwarf, als wieder eine dieser Höllenmaschinen auf sie zuschoß. Ich glaube, daß sie an diesem Abend von Motorrädern einfach genug hatte, gleichgültig, wer den Lenker in den Fäusten hielt.
    Ich stoppte die Harley ab. Dennis Glover warf sich zur Flucht herum. »Bleiben Sie, Dennis!« rief ich. »Ich bin es, Jerry…« Im allerletzten Augenblick brach ich ab. In diesen Sekunden voller Nervenanspannung drohte mir das »Cotton« leichter
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