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Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Titel: Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen
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Pin Tu. »Die Macht des FBI ist groß, aber in Chinatown hört sie auf!«
    Man hat mich also durchsucht, registrierte Phil. Woher wüßte der dicke Cninese sonst meinen Namen?
    Pin Tu gab seinen Begleitern einen Wink. Daraufhin rissen sie Phil hoch und stießen ihn auf eine gepolsterte Bank.
    »Wir wollen es uns bequem machen«, lächelte der Fette und ließ sich Phil gegenüber nieder. Ein Diener brachte ihm eine Schale mit Tee, die er genießerisch leerschlürfte.
    Phil hätte für einen Tropfen Wasser gern sein Monatsgehalt geopfert. Sein Hals war ausgedörrt wie die Wüste Gobi. Der Wohlgeruch des Tees kitzelte seine Nase und verstärkte das Verlangen nach etwas Trinkbarem.
    Pin Tu ließ sich viel Zeit. Mit langsamen Bewegungen brannte er sich eine lange Tonpfeife an, sog den Rauch tief ein und stieß ihn mit geschlossenen Augen wieder aus. Endlich bequemte er sich, wieder das Wort an Phil zu richten: »Nun, Mr. Decker, was suchen Sie in meinem Haus? Sie erwarten ja wohl nicht, als ungebetener Gast besonders gastfreundlich empfangen zu werden.« Er lächelte hintergründig. »Nicht wahr, Mr. Decker, Sie werden sprechen?«
    Phil war sich der Gefährlichkeit seiner Lage voll bewußt. In Chinatown herrschten besondere Gesetze. Es kam immer wieder vor, daß Polizisten spurlos verschwanden, die ein Auftrag nach Chinatown geführt hatte. Phil hatte das Tabu des Hauses Tu verletzt. Nach chinesischem Brauch mußte er dafür bezahlen. Auch wenn er redete, würde er seine Lage kaum verbessern.
    Der Dicke beobachtete ihn ohne Unterlaß. »Ich würde es sehr bedauern, wenn ich Sie erst zum Reden zwingen müßte«, sagte Pin Tu mit schleimiger Freundlichkeit. »Wir sind Künstler, Mr. Decker. Wir bringen sogar Stumme zum Reden.«
    Phil verstand die versteckte Drohung, und da er keine Sehnsucht verspürte, Bambusstäbchen unter die Fingernägel zu bekommen, bequemte er sich zu einer Antwort: »Ich verstehe Sie nicht«, sagte er fest. »Ich bin durch Zufall in Ihr Lokal geraten. Ich liebe chinesische Mahlzeiten.«
    Der Chinese bedankte sich mit einem Kopfnicken. »Ich freue mich sehr über das Lob. Ich weiß, daß Sie bei uns gegessen haben. Da Sie verhindert waren, habe ich mir erlaubt, Ihre Rechnung bei dem Kellner begleichen zu lassen. Ich möchte nicht, daß sich meine Angestellten über einen, die Zeche prellenden Gast Gedanken machen.«
    »Zu liebenswürdig«, grinste Phil. »Aber Sie brauchten nur meine Verschnürung zu lösen, dann würde ich die Kleinigkeit selbst in Ordnung bringen.«
    »Beunruhigen Sie sich deswegen nicht«, erwiderte der Chinese. »Wir haben uns selbstverständlich aus Ihrer Brieftasche bedient.«
    Pin Tu machte eine kleine Pause, ließ sich eine neue Schale Tee reichen und trank genießerisch. Dann setzte er die Unterhaltung mit einer Frage fort: »Verraten Sie mir den wirklichen Grund Ihres Besuches in meinen Privaträumen? Sie werden sich viel Ärger ersparen.«
    Phil versuchte es mit einem ehrlichen Gesicht und überzeugendem Tonfall. »Es tdt mir leid, wenn ich Ihre private Sphäre gestört habe. Ich wollte mir nur die Hände waschen und muß dabei wohl die falsche Tür erwischt haben.«
    »Dann galt also Ihr Interesse nicht Mr. Simpson?« fragte Pin Tu lauernd.
    »Simpson?« wiederholte Phil erstaunt und schüttelte den Kopf. »Was soll das für ein Mann sein? Ich habe den Namen noch nie gehört.«
    Der Dicke zog an seiner Pfeife. »Sie lügen schlecht, Mr. Decker«, sagte er. »Die Weißen lügen viel, aber sie können es nicht. Sollte Sie Ihr Freund Mr. Cotton so schlecht informiert haben?«
    Phil zuckte mit keiner Wimper. Er war sich darüber im klaren, daß die andere Seite besser Bescheid wußte, als das FBI geglaubt hatte. Wenn der Dicke über mich informiert war, mußte er über ausgezeichnete Verbindungen verfügen. Was steckte also dahinter?
    Mit seinem Besuch im Golden Gate hatte er offensichtlich in ein Wespennest gestochen. Möglicherweise lagen hier auch die Schlüssel zum Verschwinden von Lieutenant Templer.
    »Sie wollen mir also nichts sagen, Mr. Decker?« lächelte Pin Tu.
    Phil blieb stumm. Er wußte, daß der andere am Zug war.
    Pin Tu sagte etwas in chinesisch zu seinen Begleitern, die sich daraufhin verneigten und den tempelartigen Kaum verließen.
    Der Dicke nahm jetzt keinerlei Notiz von Phil. Er ließ den Kopf sinken, als ob er schlafen wollte.
    Wie gebannt blickte Phil den eintretenden Chinesen entgegen. Der eine von ihnen trug ein etwa zwei Fuß langes Ofenrohr in der
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