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Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Titel: Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen
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Ermittlungen an Bord der »Arizona« aufgenommen.
    Fregattenkapitän Nelson wollte es nicht verantworten, den Tod von Obermaat Denning länger geheimzuhalten.
    Bei den Verhören hielt ich mich im Hintergrund. Die Aussagen der Seeleute brachten nichts Neues. Die Atmosphäre auf dem Schulschiff war mit Hochspannung geladen. Die Besatzung wußte, daß ein Mörder an Bord war.
    Ich setzte meine Hoffnungen auf Phil. Aber der Tag und der Abend vergingen, ohne daß ich eine Nachricht von ihm bekam.
    Der Kapitän hatte die Wachen verstärken lassen. Als ich um 23 Uhr meinen Rundgang durch das Schiff machte, benahmen sich die Doppelposten wie in Kriegszeiten. Auch unter Deck machten die Streifen ihre Runden. Als ich an der Pantry vorbeikam, die neben der Kombüse des Schiffskochs lag, vernahm ich ein leises Geräusch.
    Ich blieb stehen und horchte an der Tür. Ich konnte mir nicht vorstellen, wer jetzt noch darin zu tun hatte. Die Pantry war der Anrichteraum des Schiffes, wurde also nur vor den Essenszeiten benutzt.
    Die Tür war nicht verschlossen. Ich hörte deutlich, daß jemand in dem Raum war.
    Es gab ein leises, knarrendes Geräusch, als ich die Tür zur Seite schob. Im gleichen Augenblick ging das Licht in der Pantry aus. Es folgte atemlose Stille.
    Ich wußte, daß der Anrichteraum noch einen zweiten Ausgang zur Kombüse hatte. Wenn ihn der geheimnisvolle Besucher benutzte, mußte ihn der Koch sehen, der um diese Zeit den Tee für die Nachtwachen zubereitete.
    Ich knipste mein Feuerzeug an und leuchtete den Raum ab, konnte aber nichts Außergewöhnliches entdecken. Auch als ich die Deckenbeleuchtung eingeschaltet hatte, fiel mir nichts Besonderes auf. Der Unbekannte mußte durch die Tür zur Kombüse entwichen sein. Doch sie war verschlossen! Auf einem Schiff ist es nicht üblich, Türen zu verriegeln, wenn nicht bestimmte Befehle dafür vorliegen.
    Ich klopfte. Augenblicke später öffnete sich die Tür, und das lächelnde Gesicht des chinesischen Kochs erschien in dem Spalt. »Oh, Lieutenant Harrisori«, sagte er erstaunt und ließ mich in sein Heiligtum eintreten. »Haben Sie einen Wunsch? Haben Sie Durst? Ich mache ausgezeichneten Tee.«
    Ich sah mich in der blitzblanken Kombüse um. Aber außer dem Koch Wang Ho war niemand anwesend.
    »Ist die Tür zur Pantry immer verschlossen?« fragte ich ihn.
    »O nein«, lächelte er zurück. »Ich habe sie erst heute abend verriegelt. Ich möchte nicht auch« — er machte eine Bewegung zum Hals — »wie der arme Denning…«
    »Und Sie waren in der letzten Stunde nicht in der Pantry?« vergewisserte ich mich nochmals.
    Er blickte mich erstaunt an. »Warum sollte ich, Lieutenant?«
    Etwas im Gesicht des Chinesen gefiel mir nicht. Chinesen lächeln meistens, aber in Wang Hos Augen lag Spott.
    Ich ging in die Pantry zurück und durchsuchte den Raum gründlich. Zunächst hatte ich kein Glück. Doch dann fiel mir die Unordnung bei den Zeitschriften auf. Ich blätterte sie durch. Dabei rutschte aus der »Life« ein kleiner Zettel heraus, auf dem Golden Gate geschrieben war. Daneben stand das heutige Datum und eine Zeitangabe: 24 Uhr.
    ***
    Phil juckte es in den Fingern, als der rothaarige Bootsmann knapp zwei Yard von ihm entfernt vorbeiging. Er nahm dessen Verfolgung auf. Die dicken Teppiche schluckten jeden Laut. Der Rote betrat den dunklen Gang, der zum Lokal führte.
    Phil war dicht hinter ihm. Er hatte einen einfachen Plan. Beim Verlassen des Lokals wollte er Hank Simpson hochnehmen.
    Aber dazu kam es nicht. Als er einen feinen Luftzug spürte, konnte er nicht mehr schnell genug reagieren. Eine Schlinge legte sich um seinen Hals, sie wurde mit einem Ruck zugezogen. Phil verlor sofort das Bewußtsein.
    Vier Hände packten ihn und zerrten ihn in eine Kammer.
    Als Phil wieder zu sich kam, glaubte er zunächst, bei einem chinesischen Monsterfilm mitzu wirken. Verschnürt wie ein Rollschinken lag er auf einer Art Opferstein. Über seinem Kopf thronte ein vergoldetes Götterbild. Die Wände des Raumes waren mit schwerer Seide verkleidet. In regelmäßigen Abständen befanden sich Räucherpfannen an den Wänden.
    Während Phil noch seine Umgebung musterte, öffnete sich eine Tür, und der Fette, von zwei anderen Chinesen gefolgt, trat in seinen Gesichtskreis.
    Wie ein Buddha baute er sich mit gekreuzten Armen vor Phil auf und lächelte. Seine Augen huschten abschätzend über Phils Körper und blieben auf seinem Gesicht haften.
    »Sie sind sehr unvorsichtig, Mr. Decker«, sagte
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