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Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Titel: Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen
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neben dem Türknauf angebracht war, lagen dahinter die Privaträume des Besitzers.
    In dem nur matt erleuchteten Flui führte eine breite Holztreppe in die oberen Räume, eine schmale eiserne Wendeltreppe in die Keller des Hauses.
    Wenn mein Ohr mich nicht täuschte, dann hörte ich das metallische Vibrieren, das durch den Schritt eines Menschen erzeugt wird, der eine eiserne Treppe hinuntergeht. Tatsächlich vernahm ich Sekunden später das Klappen einer Tür.
    Vorsichtig und fast lautlos ging ich dem Geräusch nach. Der Keller, der durch chinesische Laternen erleuchtet war, machte einen ordentlichen Eindruck. Die Wände waren mit dunklem Holz getäfelt. Ich kam in einen Gang, der mit Teppichen ausgelegt war, und gelangte schließlich vor eine schwere Mahagonitür. Ich beugte mich zum Schlüsselloch hinunter, konnte aber nichts erkennen. Wahrscheinlich lag noch eine zweite Tür dahinter.
    Der Türknauf ließ sich geräuschlos drehen. Dann stand ich vor der zweiten Tür. Ich hielt den Atem an. Deutlich hörte ich jemanden sprechen. Ich verstand die Worte: »…den einzig möglichen Weg…«
    Ich hatte das dumpfe Gefühl, daß Phil in diesem Raum war. Und daß man meinem Freund keine neue Badehose verpassen wollte, war mir auch klar.
    Ich nahm meinen Revolver aus der Schulterhalfter und öffnete behutsam die Tür. Ich gehöre nicht zu der Sorte, die sofort schießt, wenn sich ein Ziel bietet. Aber in diesem Fall zögerte ich keinen Augenblick.
    Ich traf den Chinesen, der ein Streichholz in der Hand hielt, in den Arm. Ein zweiter Mann zog blitzartig ein Messer und wollte es nach mir werfen. Aber ich war schneller. In dieser Situation konnte ich keine Rücksichten nehmen. Von einer Kugel getroffen, brach der Chinese zusammen.
    »Paß auf, Jerry!« schrie Phil.
    Ich warf mich zu Boden. Ein Messer, von einem dicken Chinesen geschleudert, den ich zuerst gar nicht gesehen hatte, zischte über mir in die Wand.
    Dann sprang der Dicke wie ein Gummiball hoch und verschwand hinter einer Götterstatue.
    Ich konnte ihm nicht nachsetzen, denn noch hatte ich es mit einem Gegner zu tun, nachdem der zweite Chinese ebenfalls geflüchtet war. Und dann war auch noch Phil da, der nicht so aussah, als ob es ihm besonders gut ginge.
    Der Chinese verfügte trotz seiner Verletzung über harte Tricks. Er überfiel mich mit wütenden Judogriffen. Doch mit einem gezielten Boxhieb setzte ich ihn außer Gefecht. Wie vom Blitz gefällt, fiel er auf den Teppich.
    »Jerry«, stöhnte Phil, »das war hart an der Grenze. Wie hast du mich bloß gefunden?«
    »Später«, winkte ich ab und zerschnitt seine Fesseln. Uns blieb nicht viel Zeit. Wenn ich die Chinesen richtig einschätzte, dann würde hier gleich der Teufel los sein. Noch ehe ein Polizeikommando eintreffen konnte, würde man versuchen, uns unter allen Umständen dfen Garaus zu machen.
    Chinatown hält fest, was es einmal in seinen Krallen hat. In solchen Situationen bilden die Söhne Asiens eine schier undurchdringliche Mauer. Niemand entkommt ihnen, der hinter die Kulissen ihrer Seidenvorhänge geblickt hat.
    Phil bewaffnete sich mit den beiden Messern, die die Chinesen nach mir geworfen hatten. Dann verließen wir den eigenartigen Kultraum, in dem Phil hatte sterben sollen.
    Die Laternen im Keller waren erloschen. Es war totenstill, aber ich spürte die Menschen, die im Dunkeln auf uns lauerten. Immer dichter schloß sich um uns eine lebende Mauer. Die Gelben sind Spezialisten für den Kampf im Dunkeln. Sie bauten eine Falle auf, aus der es für uns kein Entrinnen geben sollte.
    »Schieß doch«, flüsterte Phil. »Warum schießt du nicht?«
    Doch ich wollte unseren Standort nicht verraten.
    Wir lagen nebeneinander flach auf dem Boden und warteten auf den Angriff der Chinesen.
    Ich merkte, wie etwas durch die Luft geflogen kam. Als es klirrend an der Mauer zerschellte, wußte ich, daß sie uns mit einer ihrer berühmten selbstgefertigten Stinkbomben ausräuchern wollten. Das Gas breitete sich über dem Boden aus.
    Wir preßten unsere Taschentücher vor Mund und Nase, aber das Zeug drang überall durch, entzündete die Augen und reizte zu einem krampfartigen Husten. Wenn wir nicht ersticken wollten, würden wir uns den Chinesen ergeben müssen.
    Aber wir hatten noch eine andere Möglichkeit. Wir konnten zurück in den Tempelraum, doch dann saßen wir wie die Maus in der Falle.
    Trotzdem wagten wir es. Ich zog Phil am Ärmel, und dann krochen wir keuchend auf die Mahagonitür zu.
    Ich wollte
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