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Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen

Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen

Titel: Jerry Cotton - 0560 - Den Tod auf Flaschen gezogen
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gearbeitet und verstand etwas von Motoren. Vermutlich war es der Verteiler. Franklins Muskeln spannten sich, als er die Bremsen eines Wagens hinter sich hörte. Er warf einen Blick über die Schulter. Zwei Männer kletterten aus dem roten Pontiac. Der dritte blieb am Steuer sitzen.
    »Wo haben Sie den Wagen her?« fragte einer der Männer. Er war groß, klobig und breitschultrig. Obwohl man sah, daß er in den Hüften schon eine Menge Speck angesetzt hatte, wirkte er sehr beweglich. Der andere Mann war kleiner, ein dunkler Bursche mit Gigolofigur und glitzernden Augen, federnd und biegsam, der typische Messerheld.
    »Was geht Sie das an?« grunzte Franklin. Er trat forsch und selbstbewußt auf, aber ihm war keineswegs danach zumute.
    »Ich habe das Gefühl, daß das unser Wagen ist«, meinte der Breitschultrige grinsend. Er hatte ein großporiges Kinn und schorfige, aufgeworfene Lippen, die ihn nicht gerade hübscher machten.
    »Sicher ist das unser Wagen«, assistierte der Gigolotyp grinsend. »Er hat ihn bloß umgespritzt und mit einer anderen Aufschrift versehen.«
    »Sie spinnen ja!« sagte Franklin scharf.
    »Na, na!« dämpfte ihn der Breitschultrige mahnend. »Wir wollen bloß mal sehen, ob wir richtig liegen. Öffnen Sie mal die Kiste. Wenn ich sie von innen betrachten kann, weiß ich gleich Bescheid.«
    »Verschwinden Sie, oder ich rufe die Polizei«, knurrte Franklin, obwohl er sehr wohl wußte, daß das für ihn nicht in Frage kam. Ihm war völlig klar, was die Gangster wollten. Sie wollten sich davon überzeugen, ob er den Wagen als Geldversteck benutzte.
    Der Breitschultrige gab Franklin einen Stoß, nicht sehr scharf, aber doch drohend und deutlich. »Ich kann auch unangenehm werden, Partner. Stimmt es, Jimmy?« wandte er sich an seinen Begleiter. Der Gigolo nickte grinsend, »öffnen Sie die Kiste oder ich mache Ihnen Beine!« fuhr der Sprecher fort.
    Franklins Hand zuckte nach hinten, in die Gesäßtasche. Er war ein reaktionsschneller Bursche, aber der Gigolotyp war noch schneller. Er erwischte Franklins Handgelenk und drehte es herum. Franklin traten Tränen des Schmerzes in die Augen. Um ein Haar wäre er in die Knie gesackt. Der kleine Mann ließ ihn los. Franklin spürte, wie ihm die Pistole aus der Tasche gezogen wurde. Er war außerstande, sich dagegen zu wehren.
    Ganz in der Nähe kletterte ein älterer, bebrillter Mann aus seinem Wagen. Neugierig blieb er stehen, um die Männer zu beobachten. »Verschwinde, Daddy!« zischte ihn der Breitschultrige an. Der Alte zuckte zusammen und schlich sich davon wie ein geprügelter Hund.
    Franklin dämmerte es, daß er hilflos den Gangstern ausgeliefert war. Er machte auf den Absätzen kehrt und sprintete davon, als ob tausend Teufel hinter ihm her wären. Keiner der Männer machte sich die Mühe, ihm zu folgen.
    Der Gigolotyp zog den Zündschlüssel des Ford ab. An dem kleinen Schlüsselring befand sich auch der Schlüssel für den Kastenaufbau. Der Gigolo öffnete die hintere Tür. Schale, abgestandene Luft schlug ihm entgegen. Er warf die Tür sofort wieder zu und lehnte sich mit dem Rücken dagegen.
    »Was ist?« fragte der Breitschultrige verdutzt.
    Der kleine dunkle Mann schluckte. Er befeuchtete sich die Lippen mit der Zungenspitze. »Ein Toter«, murmelte er. »Da drin liegt ein Toter!«
    ***
    James Brooks’ Syndikat war nicht das bedeutendste der Stadt, aber es gehörte zu jenen, die mit besonderem Geschick arbeiteten und es verstanden hatten, ihren Einfluß im Laufe der Jahre auszuweiten. Brooks war eine gekonnte Mischung von gerissenem Geschäftsmann und skrupellosem Gangster. Seine Organisation war schwer überschaubar; durchaus korrekt und legal geleitete Betriebe waren verfilzt mit solchen, die auf krimineller Ebene lagen.
    Wenn Cynthia Swift mir die Wahrheit gesagt hatte, erwarteten Brooks’ Leute Allan Franklin in der 14. Straße von Weehawken, auf einem Parkplatz, der zu einer Matratzenfabrik gehörte. Wir waren rechtzeitig zur Stelle, verzichteten aber darauf, mit unserem Chevy den Parkplatz zu benutzen. Gangster haben einen scharfen Blick für FBI-Fahrzeuge — auch dann, wenn es sich um Wagen mit unauffälligem Äußeren handelt.
    Larry marschierte statt dessen zielstrebig in das Bürogebäude der Fabrik. Aus einem Fenster des oberen Stockwerks konnte er den Parkplatz überblicken und jede Bewegung dort registrieren.
    Phil und ich postierten uns am Eingang und an der Ausfahrt der Straße. Ich blieb dabei in dem Chevy sitzen und hielt
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