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Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Titel: Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod
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Dought suchen. Ich fürchte, ich müßte dabei heißes Pflaster betreten.«
    »Ich habe mich nie für die Familiengeschichte der Doughts interessiert«, antwortete der Inhaber des Half and Half spöttisch. »Ich hatte nicht den Eindruck, daß die Doughts zu den großen Familien der Staaten gehörten. Vermutlich war der schmächtige schwarzhaarige Bursche, der sich immer in seiner Nähe aufhielt, seih Bruder. Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    »Nennen Sie mir Ihren Namen!«
    Er grinste. »Nicht einmal den kennen Sie? Ich heiße John Holgren.«
    »Schade, daß Sie nicht mit mir Zusammenarbeiten wollen, Holgren. Überlegen Sie es sich noch einmal. Sie sehen mich wieder, Holgren!«
    Ich rutschte vom Hocker, kämpfte mir einen Weg frei zur Pendeltür und erreichte vorbei an den Paaren im Kellergang die Gasse.
    Mein Chevrolet stand auf der rechten Seite der unbeleuchteten Gasse. Als ich die Tür aufschließen wollte, schoß eine Gestalt vor der Motorhaube hoch. Mit einem wilden Schrei sprang der Mann mich an.
    Ich wirbelte herum und ließ mich mit dem Rücken gegen den Wagen fallen. Die niedersausende Faust des Mannes verfehlte mich um eine Handbreit. Glas klirrte, als der Gegenstand in der Faust das Seitenfenster zerschlug.
    Bevor der Bursche zum zweitenmal ausholen konnte, feuerte ich einen kurzen Haken auf seine Rippen. Er war kein großer Nehmer. Der Schlag warf ihn zwei, drei Schritte zurück und holte ihn sofort von den Beinen. Er rollte über das Pflaster, sprang aber wie eine Katze auf die Füße. In langen Sätzen rannte er die Straße hinunter in Richtung auf den Fluß. Es war so dunkel, daß ich ihn nur noch als Umriß ahnen konnte. Ich stieß mich vom Wagen ab und hetzte hinter dem Fremden her.
    In derselben Sekunde heulte am Eingang der Gasse ein Automotor auf. Die Lichtbündel zweier Scheinwerfer schossen in die Gasse, die so schmal war, daß die Scheinwerfer sie bis in den letzten Winkel erhellten. Jetzt sah ich den Mann, der mich angefallen hatte. Er rannte auf die Uferanlagen des Potomac zu, und obwohl ich nur seinen Rücken, die schwarze Lederjacke, die er trug, und sein ebenfalls schwarzes Haar erkennen konnte, hatte ich den Eindruck, daß es sich um einen jungen Burschen handelte.
    Zwanzig oder dreißig Yard lagen zwischen uns, und ich hatte keine Chance, ihn einzuholen, bevor dieses verdammte Auto hinter mir mich einholte.
    Ich wußte nicht, ob der Kerl am Steuer des Schlittens mit dem Mann, der mich angefallen hatte, unter einer Decke steckte, aber ich konnte nicht einfach weiterrennen.
    Ich blieb stehen und warf mich herum. Das grelle Licht der Scheinwerfer machte mich blind. Mit einem verzweifelten Satz warf ich mich nach rechts gegen den Lattenzaun, der an dieser Stelle die Gasse begrenzte.
    Der Zaun war alt, morsch und brüchig. Unter der Wucht des Anpralls gab er nach. Ich stürzte rücklings ins Leere. Zehn Fuß tiefer schlug ich auf. Der Boden war weich und nachgebend. Als ich aufstand, merkte ich, daß ich noch völlig in Ordnung war. Ich orientierte mich. Ich hörte das sanfte Rauschen von Wasser und sah erleuchtete Gebäude, deren helle Fenster sich im Fluß spiegelten. Ich befand mich auf dem Überschwemmungsgelände des Potomac, und der Zaun, durch den ich gestürzt war, stand auf einer Schutzmauer, die mit dem Niveau der Stove Road auf einer Ebene lag.
    Klar, daß alles erledigt war, als ich die Gasse wieder erreicht hatte. Unverändert hallte der Beat aus dem Kellereingang, aber die Straße lag leer und verlassen. Der Mann, der mich angefallen hatte, und der Wagen, mit dem man versucht hatte, mich zu überrollen, waren verschwunden.
    Ich ging zu dem Chevrolet. Als der Unbekannte mich ansprang, hatte ich gerade den Schlüssel ins Türschloß geschoben, aber er steckte nicht mehr darin. Mit Hilfe des Feuerzeuges suchte ich das Pflaster ab. Ich fand den Schlüssel. Zwei Schritte weiter lag ein geöffnetes Messer, eine sdiwere Fallschirmjägerklinge von genau derselben Sorte, mit der Allan Dought auf mich losgegangen war. Ich hob das Messer auf, schob die Klinge in den Griff und steckte es in die Tasche. Als ich die Splitter der eingeschlagenen Scheibe vom Fahrersitz fegte, hörte ich leise Schritte. Ich richtete mich auf und drehte mich um.
    »Hatten Sie Ärger?« fragte John Holgren. Er hielt eine Taschenlampe in der Hand, richtete sie aber so, daß ich nicht geblendet wurde.
    »Nicht der Rede wert.« Ich nahm das Messer aus der Tasche. Eine Schlenkerbewegung aus dem Handgelenk
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