Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0555 - Der Moerderboss von Honolulu

Jerry Cotton - 0555 - Der Moerderboss von Honolulu

Titel: Jerry Cotton - 0555 - Der Moerderboss von Honolulu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
zwar restlos. Ich wollte ’raus aus den Staaten. Und was Hank Templeton sich vornimmt, macht er auch. Ich wollte meinen Frieden haben, verstehen Sie? Nein, das begreifen Sie nicht. Sie sind ein Bulle. Bullen sind nicht wie normale Menschen. Sie sind bloß scharf darauf, die Kittchen zu füllen. Aber mich kriegen Sie nicht hinein, Cotton. Lieber schieße ich Ihnen ein paar Streifen Licht durch die Figur.«
    »Ich bin nicht hinter Ihnen her, Templeton«, sagte ich.
    Er grinste. »Die Platte kenne ich. Sie hat ’ne hohe Auflage erreicht, was? Ein Jammer, daß die Bullen immer nur die ältesten Schlager kennen!«
    »Hören Sie…«, begann ich.
    Er fiel mir ins Wort. »Shut up!« fuhr er mich an. »Ich bin nicht scharf darauf, mir Ihr Gewäsch anzuhören. Ich will nur wissen, wie Ihr Bullen auf meine Spur gekommen seid und wie viele von euch auf der Insel sind.«
    »Ich bin allein hier«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Aber nicht Ihretwegen. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, daß ich Sie hier treffen würde. Wie lange halten Sie sich schon auf der Insel auf?«
    »Zwei Wochen«, antwortete er. »Ich habe einen dieser Küstenschiffskapitäne bestochen. Er setzte mich ganz in der Nähe mit einem Schlauchboot ab. Seitdem lebe ich von dem, was ich in den Ferienhäusern gefunden habe.«
    »Warum haben Sie mich im Hafen niedergeschlagen?«
    »Es kam plötzlich so über mich«, sagte er. »Ich hatte das Gefühl, daß Sie mir nachstellten. Und ich habe mich nicht getäuscht!«
    »Sie irren sich, Templeton. Aber es trifft zu, daß man Sie jagt. Nicht nur Sie — auch mich. Sharon ist hinter uns her. Er hat auch den Mann ermordet, dessen Leiche Sie in den Schuppen gelegt haben.«
    Templeton nagte auf seiner Unterlippe herum. »Klingt reichlich phantastisch«, meinte er zweifelnd.
    »Das ist es auch«, nickte ich, »aber es ist die Wahrheit. Sharon ist der Mann, dem das Schloß gehört. Ich nehme an, Sie haben es bereits gesehen.«
    »Klar«, meinte Templeton. »Nicht erst einmal. Da es bewohnt ist, habe ich bisher einen großen Bogen um das Grundstück gemacht.« Er stand auf. »Sharon?« fragte er gedehnt. »So heißt ein Millionär aus New York — ein Börsenjobber und Fabrikant. Er wohnt auch häufiger in Honolulu. In unseren Kreisen nennt man ihn den Mörderboß von Honolulu. Er hat ein paar Kollegen von mir angeheuert.«
    »Das ist er«, sagte ich.
    Templeton verzog die Lippen. »Warum sollte so ein Mann selber morden? Der hat alles, was er zum Leben braucht! Das andere erledigen doch seine Leute!«
    »Irrtum!« versuchte ich zu erklären. »Sharon besitzt zwar alles, was man mit Geld kaufen kann. Ihm ist nur der Nervenkitzel der Jagd geblieben. Er reizt ihn, indem er auf Menschen Jagd macht. Ihm ist es egal, ob seine Gegner mitspielen wollen. Er sagt ihnen klipp und klar, daß er sie zu töten beabsichtigt. Das zwingt sie zu Verteidigungsmaßnahmen — und das Ganze nennt er einen ›fairen‹ Kampf.«
    »Klingt hübsch«, höhnte Templeton. »Es ist eigentlich jammerschade, daß ich einen so phantasiebegabten Mann wie Sie abservieren muß. Aber mir bleibt keine Wahl. Ich habe mir geschworen, jeden aus den Weg zu räumen, der mich wieder einfangen will. Mit Ihnen muß ich beginnen. Los, verschränken Sie die Arme im Nacken und gehen Sie nach draußen!«
    »Was haben Sie vor?« wollte ich wissen.
    Er grinste. »Das werden Sie gleich sehen. Und erleben. Wissen Sie was? Nihoa ist ein hübsches Plätzchen. Sie sollten froh sein, daß Sie hier die letzte Ruhe finden.«
    »Sie sollten sich lieber um die eigene Ruhe ein paar Gedanken machen«, sagte ich. »Einen Totschlag haben Sie schon auf dem Gewissen. Ein zusätzlicher Mord würde Ihre Situation nicht gerade verbessern.«
    »Ich morde nur, wenn ich sicher bin, daß man mir die Tat nicht nachweisen kann«, erwiderte Templeton. »Und genau das ist hier der Fall.«
    »Sie vergessen, daß Ihr Henker schon unterwegs ist«, warnte ich ihn.
    Er lachte kurz und lustlos. »Wollen Sie mir schon wieder die Geschichte von Sharon überbraten? Hören Sie auf damit! Sharon ist zwar der Boß einiger Mörder, aber selber macht der sich nicht die Finger schmutzig!«
    Wir gingen nach draußen. Templeton war kein Anfänger. Er wußte, wie man mit Waffen umgeht, und er hielt exakt den richtigen Abstand ein, um von mir nicht bedroht werden zu können.
    »Immer schön geradeaus«, sagte Templeton beinahe heiter. »Ja, so ist’s richtig!«
    Ich wußte plötzlich, was er vorhatte. Er wollte mich

Weitere Kostenlose Bücher