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Jerry Cotton - 0550 - Der Unheimliche

Jerry Cotton - 0550 - Der Unheimliche

Titel: Jerry Cotton - 0550 - Der Unheimliche
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geworden. Und die…«
    Phil hatte keine Lust, sich die Familiengeschichte der Wagoners anzuhören.
    »Ich fahre Sie zurück, Sheriff«, unterbrach er ihn. »Ich möchte nicht, daß Sie Ihre Zeit unnötig vertrödeln. Kann sein, daß ich ein paar Stunden zu tun habe.«
    »So?« sagte Wagoner nur. Und in seiner Stimme lag Skepsis. Ohne weitere Einwände war er sofort bereit, auf Phils Vorschlag einzugehen.
    Phil verlor zwar eine ganze Stunde durch die Hin- und Rückfahrt. Aber es war ihm bedeutend angenehmer, allein seine Nachforschungen auf nehmen zu können.
    Als er aus Pentware zurückkam, stellte er den Jaguar hinter einem Busch ab, der den Wagen wenigstens einigermaßen vor den Sonnenstrahlen schützte. Dann setzte er sich an den Bahndamm und starrte vor sich hin. Denn Phil wußte auch nicht, wo und wie er anfangen sollte. Er zweifelte keinen Augenblick, daß seine Kollegen aus Washington trotz der Dunkelheit das Gelände gründlich durchkämmt hatten. Nur der berühmte Zufall konnte ihm auf die Spur helfen.
    Schnüffelnd wie ein Hund, der die Fährte eines Wildes aufgenommen hat, ging er den Bahndamm entlang. Bis zu der Stelle, die mit einem Feldstein markiert war. Hier mußte die Maschine zum Stehen gekommen sein, nachdem plötzlich der Strom ausgefallen war, wie der Zugführer angegeben hatte.
    Phil wechselte auf die andere Seite des Bahndammes und ging bis zum Ausgangspunkt zurück. Er wußte eigentlich selbst nicht, was er suchte.
    Er machte die Strecke zweimal, schlug immer größere Bogen, um möglichst viel von dem Gelände in seine Suchaktion einzubeziehen. Es war vergeblich. Seine Augen brannten von der anstrengenden Nachtfahrt. Müde setzte er sich ins Gras und starrte in die Luft.
    Doch er wurde sehr schnell munter. Kaum dreihundert Yard vom Bahndamm entfernt erhob sich ein kleiner Hügel. Er war mit dürren Büschen bewachsen und kaum höher als zwanzig Yard. Aber das war nicht das Besondere an ihm. Zwischen den Büschen blitzte etwas.
    Phil konnte nicht erkennen, was es war. Er ließ sich ins Gras fallen. Ohne Unterlaß beobachtete er die Stelle, an der er das Blitzen zum erstenmal ausgemacht hatte.
    Da war es wieder! Es konnte etwas Metallenes sein… oder ein Glas, in dem sich die Sonne spiegelte, wenn die Strahlen darauf trafen.
    Phil hatte ein Fernglas im Wagen. Aber er wagte es nicht, seinen Standort zu wechseln. Wenn ihn wirklich jemand vom Hügel aus beobachtete, wollte er diesen Jemand nicht in seinen Betrachtungen stören. Denn dann war das sein einziger Anhaltspunkt! Die winzige Spur, nach der er suchte!
    So blieb er liegen. Mehr als eine Stunde. Das Blitzen tauchte auf und verschwand wieder. Phil war absolut sicher, daß er mit einem Fernglas beobachtet wurde. Jetzt kam es darauf an, wer die stärksten Nerven besaß. Einer von beiden mußte ja mal die Nase voll kriegen und das Spiel auf geben. Phil schwor sich, daß er es nicht sein würde.
    Die Sonne brannte jetzt unbarmherzig. Phil hatte Durst. Dem anderen schien es ebenso zu gehen. Plötzlich verschwand das blitzende Ding. Statt dessen sah Phil gleich darauf eine Staubfahne, die sich in Richtung Pentware entfernte. Er rannte zum Jaguar und holte das Fernglas hervor.
    Und dann bekam er ihn ins Okular. Ein hellgrauer Ford mit einem schwarzen Dach. Ein brandneues Modell. Natürlich war die Nummer nicht zu erkennen. Doch Phil war zuversichtlich. In dieser Gegend gab es bestimmt nicht viele Wagen dieser Art. Er klemmte sich hinter das Steuer des Jaguar und fuhr nach Pentware zurück. Eine Zeitlang konnte er die Staubwolke noch verfolgen. Dann verschwand sie.
    Minuten später erreichte Phil das Dorf. Als erstes fiel ihm der hellgraue Ford mit dem schwarzen Dach ins Auge.
    Er stand vor dem schäbigen Gasthaus, das sich großspurig »Globe-Hotel« nannte.
    Der Fahrer mußte Pentware von der anderen Seite erreicht haben.
    Phil fuhr den Jaguar zwischen zwei Häuser, weil, der Wagen dort im Schatten stand. Dann ging er langsam zum »Globe« hinüber. Im Innern des Hauses war es angenehm kühl. Es roch nach Stall und abgestandenem Bier.
    Phil registrierte nur das Bier. Der Zapfhahn im Gastzimmer zog ihn magisch an. Den einzigen Besucher, der sich in den hintersten Winkel verkrochen hatte, beachtete er gar nicht. »He, Wirt!« rief er. »Hier ist jemand mit einer ausgetrockneten Kehle!«
    Als nicht gleich jemand erschien, um diesem Zustand abzuhelfen, wandte er sich mit breitem Grinsen an den einzigen Gast: »Wie sind Sie denn zu Ihrem Bier
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