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Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Titel: Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan
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Fenster und öffnete es. Dann beugte er sich über den bewußtlosen Hurst. Er nahm ihm die Pistole ab und trat an den kleinen Tisch, der genau unter dem Fenster stand. Fun-Mong holte ein Lederetui aus seinem Anzug. Das Etui enthielt eine Injektionsspritze und zwei Ampullen mit einer bläulich schimmernden Flüssigkeit.
    Fun-Mong ging rasch und geschickt vor. Er füllte die Spritze und krempelte Hursts rechten Ärmel hoch. Dann stach er zu. Zufrieden beobachtete er, wie sich die Spritze leerte.
    ***
    Phil hoffte, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Er hatte auftragsgemäß vor Fletchers Salon auf mich gewartet und war keineswegs unruhig geworden, als ich nicht gleich wiederauftauchte.
    Phil hatte die Eingebung des Tages, als er sich entschloß, dem Chinesen zu folgen, der Fletchers Haus verließ und ein Taxi herbeiwinkte. Phil brachte den Chinesen prompt mit Yen-Carter in Verbindung und hielt es für eine gute Idee, seinen Warteposten vorübergehend aufzugeben.
    Mit meinem Jaguar folgte Phil dem Taxi, das den Chinesen ins nördliche Queens brachte. Der Chinese entlohnte den Fahrer am Astoria Park und begab sich dann in eine schmale Straße, die den Namen Hell Gate führte, weil man von ihrem westlichen Ende einen Blick über die gleichnamige Flußgabelung des East River hat.
    Der Chinese betrat eine Hotelpension. Phil fand eine Parklücke und stieg aus. Er wartete einige Minuten, dann folgte er dem Chinesen. Hinter dem Rezeptionstresen döste ein älterer Mann vor sich hin. »Zimmer, Mister?« fragte er Phil.
    Phil ging geradewegs auf sein Ziel zu. Er präsentierte seine ID-Card und fragte, wer der Chinese sei. »Kommt von einem Dry Cleaning Shop«, erwiderte der Portier. »Holt einen Anzug oder Wäsche ab.«
    »Bei wem?«
    »Von Mr. Harvard, soviel ich weiß.«
    »Kennen Sie den Chinesen? Kommt er oft zu Ihnen?«
    »Ich sah ihn heute zum erstenmal, Sir, aber das will nicht viel besagen. Vielleicht ist er schon mal hiergewesen. Von den Burschen sieht ja einer wie der andere aus!«
    »Wer ist Mr. Harvard?«
    »Er wohnt schon seit zwei Wochen bei uns, Sir. Kommt aus Denver.«
    »Was tut er in New York?«
    »Er ist Ingenieur, glaube ich. Eine Art technischer Vertreter, nehme ich an.«
    »Wann hat er heute morgen das Hotel verlassen?«
    »Kurz nach acht Uhr, Sir.«
    »Hatte er Gepäck bei sich?«
    »Ja, einen Koffer! Ich wollte ihm beim Tragen helfen, aber Mr. Harvard lehnte ab.«
    »Er benutzt einen roten Ford, nicht wahr?«
    Der Portier schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich sah ihn gestern, wie er aus einem Dodge kletterte. Ich weiß nicht, ob der Wagen sein Eigentum ist, denn der Dodge hatte eine New Yorker Nummer.«
    »Wo steht der Wagen jetzt?«
    »Keine Ahnung, Sir!«
    Die Lifttür öffnete sich. Der Chinese kam heraus. Er trug einen Anzug über seinem Arm. Der Chinese lächelte dem Portier kurz zu und verließ dann das Hotel.
    »Das war er!« sagte der Portier. Phil nickte und holte die Fotokopie des Bildes hervor, das unser Zeichner von Hurst angefertigt hatte. »Und das ist Mr. Harvard, nicht wahr?« fragte er.
    ***
    Meine Gedanken begannen sich wieder zu formieren. Es schien, als schwämmen sie in lauem Öl. Es war keineswegs ein unangenehmer Zustand. Störend war nur der leichte Druck hinter der Stirn. Ich versuchte, mich zu bewegen, aber das ging nicht. Ich war an Händen und Füßen gefesselt. Ich hob die Lider und sah, daß ich in einem weiß getünchten Raum auf einer Lederpritsche lag. In dem Raum gab es ein paar Instrumentenschränke, einige Bestrahlungsgeräte und einen verstellbaren Operationstisch. Fletcher saß auf dem Fußboden und rauchte eine Zigarette.
    »Ihr Arbeitszimmer, nehme ich an«, sagte ich, nachdem ich meine Erinnerung aufgefrischt hatte.
    »So kann man es nennen«, nickte er. »Wer hat Sie zu mir geschickt?«
    Ich begriff, daß er beim Durchstöbern meiner Taschen auf den FBI-Ausweis gestoßen war und nunmehr wußte, wen er vor sich hatte. »Die Neugierde«, erwiderte ich. »Die liegt nun mal auf meiner Linie.«
    »Nicht mehr lange!« erklärte er grimmig und blickte auf seine Armbanduhr. »Bis jetzt hat Sie noch niemand vermißt. Das beruhigt mich.«
    »Sie haben eher Grund zur Unruhe, Fletcher!«
    Er grinste verächtlich. »Sie wollen mir nur Angst ein jagen, G-man. Aber damit haben Sie bei mir kein Glück. Wenn Sie etwas Konkretes wüßten, hätten Sie versucht, mich zu verhaften. Sie wollten nur mal auf den Busch klopfen, nicht wahr? Lassen Sie mich einmal kombinieren!
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