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Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Titel: Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan
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handelte.
    »Der Kaffee ist fertig!« rief Linda aus dem Fenster.
    Flint begab sich in die Hütte. Linda hatte den Tisch gedeckt. Er war erstaunt. So viel hausfrauliche Tugenden hatte er dem verwöhnten Girl nicht zugetraut. Flint setzte sich.
    »Na, was haben Sie gefunden?« fragte Linda, als sie den Kaffee einschenkte.
    »Keine Leiche und kein Diebesgut«, seufzte er. »Ein paar technische Gegenstände. Ich habe keine Ahnung, wozu sie dienen.«
    Linda hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. »Werfen Sie sie doch einfach in den Teich!« schlug sie vor.
    »Lieber nicht«, meinte Flint düster. »Ich habe schon gegen mehr als genug Paragraphen verstoßen.« Er blickte auf die Uhr. »Es wird Zeit, daß ich zurückfahre. Von unterwegs rufe ich Ihren Vater an.«
    »Wann werden Sie morgen früh herauskommen?«
    »Gegen Mittag können Sie mit meinem Eintreffen rechnen.«
    »Okay, wenn Sie mich nicht in der Hütte finden, mache ich einen kleinen Waldspaziergang!«
    »Meinetwegen. Falls Sie jemand in die Arme laufen sollten, müssen Sie sich unter einem erfundenen Namen vorstellen.«
    »Das ist mir klar.«
    Flint brach auf, nachdem er zwei Tassen Kaffee getrunken hatte. Vorher band er die Kofferraumklappe mit einem Draht fest. Der Schließmechanismus war durch das gewaltsame öffnen zerstört worden. Der Privatdetektiv begegnete niemand auf der Fahrt zum Highway und pfiff leise vor sich hin. Das Knistern des Geldes in seinem Jakkett erhöhte seine gute Stimmung beträchtlich. Er nahm sich vor, den Abend in einem Nachtklub zu verbringen.
    Es war nachmittags gegen fünf, als Flint in Jersey City vor einem Drugstore stoppte. Er ging hinein und bestellte einen Hamburger. Flint verzehrte ihn und wartete darauf, daß die Telefonzelle im hinteren Teil des Shops frei wurde. Dann beglich er seine Zeche und rief Arwell an. Er traf ihn nicht zu Hause an und wählte die Nummer der Bank. Endlich hatte er Lester Arwell an der Strippe. Flint verstellte seine Stimme und legte eine Hand über die Sprechmuschel. »Ich habe Ihre Tochter entführt«, sagte er. »Bereiten Sie hunderttausend Dollar in kleinen Scheinen vor. Und hüten Sie sich, die Polizei anzurufen! Sie sehen Linda nur wieder, wenn Sie sich meinen Anordnungen beugen und zahlen, verstanden?«
    Am anderen Leitungsende war es still. Dann kam Arwells Stimme sehr klar und scharf durch den Draht. »Wo befindet sich Linda jetzt?«
    »In guter Obhut. Ich rufe Sie morgen wieder an«, sagte Flint und hängte ein. Er schwitzte, als er die Zelle und den Drugstore verließ. Niemand blickte hinter ihm her. Als er in den Dodge steigen wollte, tippte ihm jemand auf die Schulter. Flint zuckte herum und erblaßte, als er in das Gesicht eines Cops blickte.
    »Ist das Ihr Wagen?« fragte der Polizist streng.
    Flint schluckte. »Ja, was ist damit?«
    »Hier ist Parkverbot!«
    »Oh, pardon, das wußte ich nicht!«
    »Verschwinden Sie, und achten Sie in Zukunft ein wenig besser auf die Gebotsschilder!« meinte der Cop.
    Als Flint in dem Wagen saß und auf den Starter drückte, zitterten seine Hände. Er beruhigte sich erst wieder, als er durch den Lincoln Tunnel hinüber nach Manhattan fuhr. Er rollte die 11. Avenue hinauf und stoppte in der Nähe des Dewitt Clinton Parks auf dem Parkplatz eines Schiffsausrüsters. Er wartete, bis niemand in der Nähe war und wischte dann das Lenkrad und die Bedienungsknöpfe gründlich ab. Er hatte zwar die meiste Zeit Handschuhe getragen, aber er war plötzlich nicht mehr sicher, ob er sie dauernd angehabt hatte.
    Als er ausstieg und davonschlenderte, blickte er noch einmal zurück, um sich die Wagennummer einzuprägen. Drei Minuten später erwischte er ein Taxi. Er ließ sich zu seinem Büro bringen. Als erstes nach seiner Ankunft goß er sich einen großen Whisky ein. Er trank ihn in kleinen Schlucken und genoß das Gefühl der Entspannung. Er konnte mit sich zufrieden sein.
    Flint zählte das Geld nach, das Linda Arwell ihm gegeben hatte. Die Summe stimmte. Jetzt hatte er insgesamt zehntausend Dollar von dem Girl erhalten. Ein hübsches rundes Sümmchen! Er wußte, daß ihm jetzt die Gefahr drohte, seine Lizenz zu verlieren. Wenn schon!
    Er hatte sowieso längst eingesehen, daß er als Privatdetektiv keinen Blumentopf gewinnen konnte. Die zehntausend Dollar versetzten ihn in die Lage, ein neues Geschäft zu gründen. Eine Bar vielleicht? Er überrechnete die Grundkosten und kam zu der Auffassung, daß das Geld gerade dazu reichen würde. Zehntausend Dollar
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