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Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Titel: Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan
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waren mehr, als er jemals besessen hatte, aber sie waren nicht genug, wenn man große Pläne hatte. Flint wurde das Gefühl nicht los, daß der Fall ihm noch bessere Verdienstmöglichkeiten bot, als er bislang angenommen hatte.
    Er dachte an den Dodge mit seinem merkwürdigen Inhalt. Ihn interessierte es zu erfahren, welchen Beruf der Wagenbesitzer hatte. Vielleicht ergab das einen Hinweis auf die schweren Metallzylinder. Flint wählte die Nummer der Zulassungsstelle. Er meldete sich mit vollem Namen und behauptete, daß er wegen einer Versicherungsangelegenheit wissen müßte, wem der Dodge mit der Steuernummer LX-44532 gehöre. Er erhielt die Auskunft, daß der Wagenbesitzer eine Frau sei und Lydia Craig hieße. Die Frau wohnte in Brooklyn, Somerset Road 144.
    Flint bedankte sich und legte auf. Er durchblätterte das Telefonbuch und stellte fest, daß Lydia Craig nur eine Hausfrau war.
    Dann hatte er eine Idee. Er wählte die Nummer des für die Somerset Road zuständigen Reviers und fragte an, ob die Polizei wegen des Dodge eine Diebstahlsanzeige bekommen hätte.
    »Warum wollen Sie das wissen?« fragte die barsche Stimme eines Sergeants.
    »Nur so«, meinte Flint. »Mir geht es nicht aus dem Kopf, daß ich gestern zufällig sah, wie sich zwei junge Leute in sehr verdächtiger Weise aus dem Staub machten, nachdem sie den Wagen in der Graybridge Street abgestellt hatten.«
    »Bei uns liegt keine Diebstahlsanzeige vor«, erklärte der Sergeant und legte auf. Flint genehmigte sich einen zweiten Whisky. Er stand auf und griff nach seinem Hut. Er war jetzt beinahe sicher, daß die zehntausend Dollar sich vermehren ließen.
    ***
    Der Fund traf uns wie ein Schock.
    Unter einem Haufen alter Lampen entdeckten wir in einer verlassenen Lagerhalle einen Metallzylinder, der sich bei näherer Prüfung durch die zuständigen Stellen als eine vollwertige Atombombe entpuppte.
    »Forschungsstand etwa 1952«, wurde uns erklärt, »eine sogenannte unsaubere Bombe, aber mit hoher Sprengkraft und einem einfachen, aber absolut wirksamen Zündungsmechanismus versehen.«
    Steve Dillaggio und sein Kollege hatten die Umgebung scharf im Auge behalten, aber sie hatten keine Verdächtigen bemerkt.
    Eine sofortige Materialanalyse der Bombe führte zu einigen überraschenden Ergebnissen. Die Metallurgen ermittelten, daß der Bombenmantel nicht in Amerika hergestellt worden war. Die Zusammensetzung des Stahls entsprach nicht den in Amerika üblichen Normen. Aus dieser und anderen Feststellungen zogen wir den Schluß, daß die Bombe aus dem Ausland eingeschmuggelt worden war.
    Selbstverständlich führte das zu einem Großalarm innerhalb des Verteidigungsministeriums und zu einer sofortigen Verständigung der höchsten Eegierungsspitzen.
    Gespannt warteten wir auf das nächste Lebenszeichen des Mannes, der die gesamte Abwehr des Landes alarmiert hatte. Ein Punkt erfüllte uns mit besonderem Mißtrauen. Das war die Geldforderung des' Unbekannten. Fünfzehn Millionen Dollar sind sein Vermögen, aber sie sind keine große Summe, wenn es um acht Atombomben geht.
    Die Herstellungskosten der Bomben mußten weit über der von dem Anrufer erhobenen Forderung liegen. Durfte man daraus schließen, daß die Bomben gestohlen worden waren? Auch diese Spekulation war phantastisch. Kein Land der Welt läßt A-Bomben frei herumliegen. Sofort eingeleitete Rückfragen bei allen in Betracht kommenden Nationen ergaben dann auch, daß nirgendwo ein Fehlbestand registriert worden war.
    Wir ließen Abzüge des auf Band mitgeschnittenen Gespräches hersteilen und schickten die Kopien an sämtliche Distrikte, Offices und an alle Polizeireviere der Stadt. Vielleicht kannte jemand die Stimme des Unbekannten. Wir erhielten zwar zwei Anrufe von Revierpolizisten, die glaubten, die Stimme erkannt zu haben, mußten aber feststellen, daß sie sich geirrt hatten.
    Alle diese Aktionen gingen unter größter Geheimhaltung vor sich. Die Öffentlichkeit erfuhr nichts davon. Eine Panik unter der Bevölkerung mußte unter allen Umständen vermieden werden.
    Der Unbekannte hatte davon gesprochen, daß er die Bomben unterirdisch zünden würde. Wir forschten bei allen in Frage kommenden Firmen nach, ob in den letzten Tagen, Wochen oder Monaten Gesteinsbohrungen vorgenommen worden waren, die außerhalb der normalen Aufträge lagen, aber auch diese Untersuchungen verliefen negativ.
    Möglicherweise existierte nur die eine A-Bombe, die der Unbekannte uns in die Hände gespielt hatte.
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